Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

298 SMILACIN, — SMILAX, 
Lösung ist neutral, scharf und bitter schmeckend, schäumt beim Schütteln 
und wird durch Chlorcaleium gefällt; die alkoholische Lösung wird durch Blei- 
zucker gefällt. Nach FLÜCKIGER löst sich das Smilacin in 20 Th. heissen Wassers, 
welche Lösung auch in der Kälte klar bleibt; ferner bei 25° in 25 Th. Alkohol 
von 0.814 und in warmem Chloroform. Es schmilzt bei 210% Alkalische Kupfer- . 
lösung ‚wird beim Erhitzen allmälig reducirt. Beim Kochen mit verdünnter Schwefel- 
säure zerfällt das Smilacin in Glycose und Parigenin, für welches die Formel 
Cos Hy, O0, gefunden wurde. Da sich bei der Zersetzung 2 Mol. Glycose bilden, 
so würde also dem Smilacin die Formel C,o H;o 013 zukommen, während POGGIALE 
Cie H;p Os und PETERSEN und HENRY C,;H,; Os; angeben. Das Parigenin ist in FM 
Wasser unlöslich. Die neuesten Anschauungen KOBERT’S über das Smilacin s. Sp 
unter Saponingruppe, Bd. IX, pag. 53 und Sarsaparillengifte, Bd. IX, hi 
pag. 68. Ganswindt, AMEI 
Smilasin, amerikanische Concentration aus der Wurzel von Smilax Sarsa- nn 
parılla. Nicht zu verwechseln mit Smilacin (Saponin). KL 
Smilaspersäure nennt GARDEN einen von ihm aus der ostindischen Sarsa- Ya 
parille von Hemidesmus indicus R. Br. isolirten Körper. Derselbe bildet farb- fat 
lose Krystalle von schwachem Geruch, ekelhaft stechendem Geschmack und schwach } 
saurer Reaction; die Krystalle schmelzen bei 41° sublimiren unterhalb 100°, lösen 
sich wenig in kaltem, mehr in heissem Wasser, reichlich in Weingeist, Aether, 
fetten und ätherischen Oelen und geben mit concentrirter Schwefelsäure eine 
blutrothe Färbung. 
Smilax. Gattung der nach ihr benannten Unterfamilie der Ziltaceae, Kletternde, zn 
selten niedrige Sträucher mit hin- und hergebogenem, knotigem, meist stachligem Mae! 
Stengel. Blätter 2reihig, oft ausdauernd, rundlich, eiförmig, herz- oder fast pfeil- Rank 
förmig mit 3, seltener 5 oder mehr Nerven und am Grunde des Blattstieles mit Bas 
Ranken, beim Absterben meist über diesen abbrechend, Blüthen klein, meist zahl- nd 
reich in achselständigen Dolden oder in einer endständigen, aus Dolden zusammen- ür 
gesetzten Traube, diöcisch. Männliche Blüthen mit 6, selten mehr (bis 15) Staub- 20 
blättern , ohne Rudiment eines Fruchtknotens. Weibliche Blüthen mit 6, seltener anf 
3—1 sterilen Staubblättern. Fächer des Fruchtknotens mit 1—2 hängenden, klei 
geradläufigen Samen. Heimisch in den warmen Klimaten beider Erdhälften, ira 
besonders in Amerika. Aut 
Section I. Coprosmanthos Kunth (Nemexia Rafın.) , männliche Blüthen mit sn 
6 Staubblättern, Fächer des Fruchtknotens mit 2 Samen. Br 
Smilax China L. Stengel nicht windend, eylindrisch, mit zerstreuten, fast zu- 
rückgekrümmten Stacheln besetzt, die rundlichen, geknieten, gestreiften Zweige u 
selten gestachelt. Blätter nicht immergrün, rundlich-eiförmig, 5— nervig, 
mit einfachen axillären Dolden. Heimisch in Ostasien, von Japan bis Cochin- Hl 
china. Liefert £hizoma seu Tuber Chinae (s. China nodosa, Bd. II, pag. 669). D 
Section II. Codlanthus DC. Blätter der Blüthenhülle nach innen gebogen. at 
6 Staubblätter. Fächer des Fruchtknotens mit je 1 Samen, Heimisch_im_indisch- an 
malayischen Gebiet, in Ostaustralien und Neu-Caledonien, 
Section III. Kusmilax DC. (Parillax Rafın.). Blätter der Blumenhülle nach 
aussen gebogen, sonst wie Section Il. Heimisch, in der alten und neuen Welt, 
hauptsächlich in letzterer. 
a) Blüthenzweige oberhalb der basilären Niederblätter meist mit Laubblättern 
besetzt; Doldenstiele meist in den Achseln von Laubblättern. 
Smilax rotundifolia L., mit eiförmigen, am Rande wellenförmigen Blättern 
und schwarzen Beeren. Von Canada bis Centralamerika und Westindien. Das 
trockene, geruchlose, bitter und etwas scharf schmeckende Rhizom liefert 
nach CoHn 2,3 Asche, 0.05 mit Benzin extrahirbares Wachs, 5 Proecent mit 
Aether extrahirbares Harz, ein_Glycosid, Peetin, Gummi, Zucker, kein Caleium- 
oxalat (1886).
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.