310 SODA..— SODEN.
biearbonici), oder wenn „Soda“ ad usum internum bestimmt ist, für
doppeltkohlensaures Natron. In den mit „Soda“ zusammengesetzten latei-
nischen Benennungen dagegen, die aber gegenwärtig wenig mehr gebräuch-
lich sind, ist „Soda“ gleichbedeutend mit Natrum, beziehungsweise Natrium, wie
in Soda caustica —= Natrum caustieum, Soda sulfurata — Natrium sulfuratum,
Soda tartarata oder tartarisata = "Tartarus natronatus, Soda vitriolata —
Natrium sulfurieum; Sodaseife = Natronseife etc. — Sodakalk, Soda- /
schlamm sind Bezeichungen für die beim LEBLANC-Process beim Auslaugen ungelöst S
bleibenden Sodarückstände. — Sodaasche, Sodasalz ist caleinirte Soda. — ;
Sodastein ist rohes Aetznatron. 17
Sodalith ist natürlich vorkommendes kochsalzhaltiges Doppelsilicat des Alumi- ©
niums, 3 (Naz0O, Al, 0,, 28i0,) + 2 NaCl. ©
. ‚Sodawasser und Selterswasser, die bekannten und beliebten Erfrischungs-
getränke, werden in Mineralwasser-Fabriken hergestellt. Die Bereitung geschieht ent-
weder in Selbstentwicklern oder in Pumpenapparaten (s. Mineralwasser
künstliche, Bd. VII, pag. 76). Man beschickt den Mischeylinder mit dem zu,
imprägnirenden Wasser und fügt für Sodawasser auf 1001 Wasser eine
filtrirte Lösung von 180g Natrium carbonic. crystallis. pur., 6g Natrium
chloratum und 14 Kalıtum bicarbonicum in 11 Wasser hinzu. Für Selters-
wasser nimmt man auf 1001 Wasser: 160g Natr, carbonic. erystall., 30g
Natr. chloratum , 10g Natr. sulfur. crystall. Dann wird Kohlensäure unter
beständiger Bewegung des Rührers so lange eingepumpt, bis das Manometer einen
Ueberdruck von 3 Atm. zeigt; hierauf wird durch Oeffnen des Abblasehahnes die .
Luft abgeblasen, bis das Manometer wieder O0 zeigt. Nur bei Beachtung dieser
Maassregel ist die Erzielung eines luftfreien Sodawassers möglich. Nach
Abblasen der Luft wird von neuem Kohlensäure eingepumpt, bis das Manometer
einen. Ueberdruck von 5 Atm. (zum Abfüllen auf Flaschen) oder 9—10 Atm.
(zum Abfüllen auf Syphons) zeigt. Ausser den beiden obigen Vorschriften gibt
HELL in seinem Manual noch folgende Vorschriften für Soda- und Selterswasser :
au? 1001 Wasser Sodawasser Selterswasser
Natr. carbon. erystall. MM 180g 170g 60g 160g
POT ALU 208g 320g 130g 208g
ZU CYSE — — 3g 10g
“— phosphoric. eryYst.. ; = 7g —
Calcium chloratum_. 108g 108g
Sodbrennen. Man versteht darunter das Gefühl des Brennens, welches
namentlich im Gefolge gewisser Magenerkrankungen, aber auch ohne diese in
der Schleimhaut der Speiseröhre und des Rachens durch abnorme, im Magen
produeirte Säuren ausgelöst wird. Die im Magen normaler Weise vorhandene Salz-
säure ist an dem Sodbrennen nicht betheiligt. Nur wenn bei Magenerkrankungen
die Salzsäureproduetion abnimmt oder ganz verschwindet, kommt es durch Wucherung
von Fermentorganismen in dem nun neutral oder alkalisch reagirenden Magen-
inhalte zur Bildung abnormer Säuren (Milchsäure, Buttersäure, Essigsäure), die in
den Oesophagus gelangen können und hier das Sodbrennen auslösen, Die übliche Be-
handlung des Sodbrennens mit alkalischen Medicamenten muss theoretisch als irrationell
bezeichnet werden, da durch die Alkalien die im Magen etwa vorhandenen freien
Säuren abgestumpft oder gar neutralisirt werden, in Folge dessen die abnorme
Gährung. im Magen noch _um_so_ intensiver verläuft. Löwit.
Soden a. Taunus, in Hessen-Nassau, besitzt 24 Quellen von 15—30°%, durch-
wegs kohlensäurehaltige Kochsalzquellen. Nr. I, III und X führen auch kohlen-
saure Alkalien und Erden (Nr. III, der Warmbrunnen’ enthält NaCl 3.426,
NaHCO; 0.191, Mg H;(CO,) 0.577, Cal, (CO), 0°921, Nr. X, Schlangen-
bad, ist fast indifferent zu nennen), Nr. IV, VI A und B, VII, XVII und XIX
sind reine Salzauellen (Nr. VII, Majorbrunnen, enthält NaCl_14.399, KaCl