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ats
Uttedgr, zeigender Rückstand, der allmälig erwärmt, sich leicht roth, später purpur-, end-
Zucker m lich braunroth färbt, beim Erkalten violette, dunkelblaue und schliesslich grüne
Asa nach Färbung annimmt. Unter dem Mikroskop lassen sich jetzt noch farblose Krystalle
8000. deutlich erkennen. Durch concentrirte Salpetersäure vom spec. Gew. 1.4 wird
ät Mortegsre das Solanin anfangs farblos gelöst, die Lösung nimmt jedoch am Rande später
Achwelzrohr Blaufärbung an. . |
308, farblogee Auf die Verwendbarkeit bei mikroskopischen Untersuchungen hat WOTHT-
echt Ti. SCHALL sämmtliche zum Nachweis des Solanins angegebene Reaectionen durchge-
Lam probt und sich besonders für die Ammoniumvanadatprobe mit Schwefelsäure, für
A diejenige mit selensaurem Natrium und Schwefelsäure und endlich für die mit
' | conecentrirter Schwefelsäure als brauchbarste Methoden entschieden. Die Lösung
von Ammoniumvanadat in mässig verdünnter Schwefelsäure ist möglichst frisch
| bereitet zu verwenden, und zwar bei geringen Solaninmengen 1:1000, bei be-
deutenderen 1:200 und 1:100. Die Solanin haltenden Stellen des Präparates,
le Aekanıt das man meist mehr als eine Zellenlage stark anfertigt, nehmen eine gelbe Farbe
an, die durch orange in purpurroth-bräunlich übergeht. Dann beginnt die rothe
t Sale net Schattirung mehr vorzuherrschen und verwandelt sich in carmin, welche Färbung
rd un durch himheeTroik in violett und blauviolett übergeht. Endlich wird die Farbe
Sale Ole blass grünlichblau und verschwindet schliesslich ganz. Man kann auf diese Weiso
An Lnnzen noch 0.01 mg Solanin nachweisen, | .
aaa Ein Uebelstand besteht in der Verwendung so starker Schwefelsäure, die bei
an der Einwirkung auf die Gewebe ebenfalls Färbungen hervorruft. Ebenso wirkt
) trlyense ge- das in dem Inhalt der Zellen häufig vorkommende fette Oel farbeverändernd auf
S Us By NO, die Schwefelsäure ein, weshalb es sich empfiehlt, dasselbe zuvor mit Aether aus-
mad Ann be- zuziehen.
acht Öslich in Bei Verwendung von selensaurem Natrium und Schwefelsäure zur Reaction
WS Alkohol in (0.3 des Salzes in 8ccm Wasser und 6 ccm conecentrirter Schwefelsäure gelöst)
Gigen Prismen, wird dieselbe nur nach vorsichtigem Erwärmen erhalten. Während des Abkühlens
1, Seine hitter auf dem Objeettische entsteht eine himbeerrothe Färbung, die später in bräunlich-
irkar alkalisch gelb übergeht und schliesslich ganz verschwindet. Diese Reaetion tritt noch ein,
dureh Coneen- wenn 1cem einer Lösung 0.025 mg Solanin enthält und ist besonders wegen der
velcher Wasser stärkeren Verdünnung der Schwefelsäure zu empfehlen.
K 160° findet Wirkung. Das Solanin, welches als das toxische Princip wahrscheinlich aller
Arystallisirbaro Solanum-Arten angesehen werden muss, erscheint nach HUSEMANN und BALMANYA
SaipeiETSAUTE, im reinen Zustand als ein nicht scharfes, weder Magen und Darm noch das Unter-
a hautzellzewebe irritirendes Gift, welches besonders central wirkt und, ohne directe
ze. auf Solanin Hypnose oder Narcose zu bedingen, in erster Linie die motorischen Centren und
x Nadeln Ary- das Athemeentrum in ihren Funetionen beeinträchtigt und lähmt, woraus Kohlen-
der, bei 250° säureanhäufung im Blute und Tod durch Erstiekung hervorgeht.
Solanidin bewirkt ziemlich dasselbe Vergiftungsbild , wie das des Solanins,
wird Vorzug$- jedoch scheint es weniger giftig als letzteres zu sein,
Hischer Lösung CLARUS empfahl das Solanin, besonders in Verbindung mit Essigsäure,
ns alkalischen für Erwachsene in mittleren Dosen von 0.01— 0.06 bei Krämpfen und
al Reizungszuständen in den KRespirationsorganen ; FRONMÜLLER verabfolgte es
folgende, meist als Hypnotieum zu 0.05—0.25, ohne durchschlagende_ Erfolge zu erzielen.
«Schwefel H. Thoms.
reren Stunden
tx von eigen Solanum, Gattung der Solanaceae. Unterfamilie Solaneae. Kräuter oder
triummolybdat Holzgewächse von sehr verschiedenem Habitus, mit alternirenden, in der Blüthen-
je Färbung 30 region oft gepaarten (s. Belladonna, Bd. U, pas. 196, Fig, 40) Blättern
. wid de Or und regelmässigen, meist 5zähligen Zwitterblüthen in achsel- oder endständigen
kimpfen braun Inflorescenzen. ‚Kelch fünfspaltig, bleibend, bei der Fruchtreife meist unverändert,
sin Körnehen Krone radförmig, mit in der Knospe gefaltetem Saume und fünf dem Schlunde
rl nicht eingefügten , sämmtlich fruchtbaren Staubgefässen, deren Antheren zusammen-
re Qänlen schliessen und an der Spitze mit_zwei Löchern _aufspringen, Fruchtknoten zwei-