326 SOOLDORF.' — SOPHORA.,
Sooldorf, in-Hessen-Nassau; besitzt eine” Soole mit NaCl 200.79; Mg Cl,
2.125 und Ca Cl, 6.168 in 1000 Th.
Soolen, s. Salzsoole, Bd. IX, pag..22. und Natfriumchlorid, Bd, VII, N
pag. 258—259, ) vr
Soolwage heisst ein Aräometer zur Bestimmung der Salzsoolen oder Koch- Ita
salzlösungen nach: Procenten von Chlornatrium. E
Soor oder Schwämmehen ist eine durch einen Pilz herbeigeführte Erkrankung
der Mund- ‚und Rachensehleimhaut, welche hauptsächlich bei schwächlichen Säug-
lingen in den ersten Lebenswochen oder bei durch schwere Ve
Krankheiten entkräfteten Erwachsenen vorkommt... Der
Umstand gerade, dass er an Individuen, die Milchnahrung ;
beinahe ausschliesslich aufnehmen, auftritt, führte früher ;
zu der Ansicht, dass Soor durch ein Oidium (Oidium A
albicans) hervorgebracht würde. REES und GRAWITZ "
erklärten ‚später den Pilz für eine Hefeart und nannten
ihn Saccharomyces albicans. Durch PLANT ist in jüngster u
Zeit der Nachweis erbracht. worden, dass der. Soorpilz 5
mit einem in der Natur sehr häufig vorkommenden u
Schimmelpilz Monilia candida Lonord. identisch ist. a
Man sieht beim Auftreten der sogenannten Schwämm- N
chen auf. der Zunge, deren Rändern und der Lippen- .
und Wangenschleimhaut kleine punktförmige, weisse
Flecken, die kleine Erhabenheiten bilden, Aus diesen
entwickelt sich allmälig ein ganzer weissgefärbter Ueber-
zug der Mundhöhle, während die darunter liegende ;
Schleimhaut entzündlich geröthet.ist. Durch die auf-
tretenden Soormassen entstehen den Kindern Schmerzen
beim Schlucken und Saugen, woraus Verringerung der
Nahrungsaufnahme hervorgeht,
Mikroskopisch erscheint. der Soorpilz als eine Massen-
ansammlung kugliger Zellen von verschielener Grösse,
zwischen denen zarte verzweigte Hyphenfäden zu sehen
sind: erstere sind die Gonidien, letztere das Mycelium,
Sooranjee ist die Wurzel von Morinda citrifolia, »
welche in Ostindien zum Rothbraunfärben benutzt wird. .
Soorpilz nach Plant u.
Soothing-Powder, Beruhigungspulver, enthält Ka ttstein.
(nach HAGER) neben Reisstärke merkliche Mengen von Calomel, Magnesia und
Rhabarber.
Sophora , Gattung der nach ihr benannten Gruppe der Papilionaceae. Meist
tropische Holzgewächse oder Kräuter mit unpaar gefiederten Blättern, ohne Neben-
blätter, mit endständigen Inflorescenzen aus Schmetterlingsblüthen mit 10 freien
Staubgefässen. Hülse rosenkranzförmig, ungeflügelt, geschlossen bleibend.
Sophora japonica L., ein Baum mit 11—13jochigen Blättern, weissen Blüthen
und kahlen, mit herbe schmeckendem Marke erfüllten Hülsen. Alle Theile enthalten
reichlich (11 Proeent) Rutin. Die Blumenknospen stellen das Färbemittel „W aif an
dar. mit Unrecht auch „chinesische Gelbbeeren‘“ genannt (s. Bd. IV, pas. 851):
Sophora tomentosa L., ein Bäumchen mit 15—19jochigen ,. unterseits. grau-
zottigen Blättern und wohlriechenden gelben Blüthen. Die lederigen Hülsen ent-
halten 4—6 fast kugelige, über erbsengrosse braune Samen,
Die Wurzel und die Samen dieser im tropischen Asien verbreiteten Art gelten
bei den Malayen für sehr heilkräftig, besonders gegen Dysenterie. Früher kamen
sie auch als Radix et Semen anticholericae nach Europa.