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häutiges oder derbwandiges, aber nicht sclerotisches Parenchym, von zarten, px
oft unausgebildeten Gefässbündeln durchzogen, mit einer Oberhaut ohne Spalt- a
öffnungen, selten mit Haarbildungen (z. B. bei Cacao); ihr Inhalt ist verschieden, N
aber für bestimmte Arten beständig. Er ist immer ein Gemenge mehrerer Sub-
stanzen, unter denen Eiweiss niemals fehlt. Ausserdem bilden oft in über- A
wiegender Menge Stärke oder Fett, seltener alle drei Nährstoffe in annähernd "W
gleichem Mischungsverhältnisse den Zellinhalt. Andere specifische Inhaltsstoffe Pa
kommen im Cotyledonargewebe in geringen Mengen als allgemeiner Zellinhalt (z. B. Mr
Theobromin in den Cacaobohnen, Cumarin in den Tonkabohnen), mitunter in be- De
sonderen Zellen vor (z. B. der Farbstoff der Cacaobohnen, das ätherische Oel der 1
Muscatnuss). eG
Wie oben (pag. 26) bereits erörtert, sind die Cotyledonen physiologisch die %
Vertreter des Endosperms und Perisperms, und die funetionelle Uebereinstimmung 7
beherrscht den anatomischen Bau oft dermaassen, dass man aus der Betrachtung /
der Gewebeformen durchaus nicht sagen kann, welcher der drei genetisch so
vers chiedenen Bildungen sie angehören; sie gehören eben alle zum "Typus des Ma
Speichersystems. Es gilt daher das von den Zellformen und dem Inhalte Far
der Cotyledonen Gesagte auch für das Endosperm, nur besitzt dieses keine Ge- pe
fässbündel (ausser im Perisperm der Euphorbiaceen) und keine Oberhaut Der
im engeren Sinne. Allgemein sind die äusseren Schichten des Endosperms klein- Lad
zelliger, oft auch derber und dichter gefügt und von der folgenden scharf abge- An
grenzt, ohne jedoch von derselben getrennt zu sein, Sie bildet die sogenannte Eins
Kleberschicht (Bd. V, pag. 704) und ist nach HArz bei nahezu allen Samen 0
vorhanden. Weiterhin findet ein allmäliger Uebergang zu den lockeren cen- wel
tralen Schichten statt (z. B. im Kaffee), oder das Innere des Endosperms ist sogar Jaufg
hohl (z. B. Cocosnuss). Ist ausser dem Endosperm noch ein Perisperm vorhanden lc)
(z. B. im Pfeffer), so sind sie von einander meist getrennt, histologisch aber oft ss
nicht zu unterscheiden, oder ihr Gewebe ist ungleichartig und dann sind auch die }
Inhaltsstoffe meist verschieden. Spuren von Perisperm sind übrigens in Form noch
eines zarten, von der Chalaza ausgehenden Häutchens bei vielen Samen aufzufinden, Spät
denen es bei weniger genauer Untersuchung zu fehlen scheint. Ebenso scheint org
auch das Endosperm kaum jemals vollständig von den Cotyledonen verdrängt zu wand
werden. Diese Reste des Endosperms können mit der Samenschale so innig ver- Über
wachsen, als wären sie ein integrirender Theil derselben (z. B. bei der Mandel) ; ]
auch das Perisperm bildet oft die innere, Zellenconturen kaum noch zeigende, oder
leicht verschleimende Auskleidung der Samenschale (z. B. Euphorbiaceen). Kine las
eigenthümliche Art der Nahrungsspeicherung verdient besonders hervorgehoben voll
zu werden, es ist die in Form von Zellmembranen. Manche Cotyledonen Oft
haben schon stark verdickte Zellen, aber bei ihnen bildet doch immer noch |
der Inhalt den vorwiegenden Bestandtheil. Im Endosperm einiger Samen ist das Erel
Verhältniss umgekehrt; da sind die Zellmembranen auf Kosten des Lumens ausser- Chic
ordentlich verdickt und der Zellinhalt ist auf ein Minimum eingeschränkt (z. B. Feel
Kaffeebohnen, Dattel, Colchieum, Strychnos). Solche Samen sind beinhart. Dh
Die Samenschale (Testa) entwickelt sich, wie erwähnt (pag. 26), aus den sem
Hüllen des Knospenkerns. Ursprünglich einfache Zellschichten, erfahren die Hüllen Län
in der verhältnissmässig kurzen Periode der Samenentwickelung die denkbar um- Sch
fassendsten Veränderungen. Wenn die Samen mit der Fruchtschale verwachsen (on
sind, wie bei den Gramineen und Compositen, so besteht die Samenhaut in der
Regel aus dünnen, gewöhnlich gekreuzten Parenchymschichten. Sind die Samen MM
mit der Fruchtschale zwar nicht verwachsen, aber von ihr eng umschlossen, wie Fa
beim Buchweizen, der Mandel u. v. a., so pflegt die Samenschale schon deutlich
in zwei Schichten gesondert zu sein, deren äussere derbe als Samenschale (im N
engeren Sinne) von der inneren zarten Samenhaut unterschieden werden mag. j
Am weitesten geht die Differenzirung bei den Samen, welche aus den nach der
Reife auf irgend_eine_Art_sich_öffnenden_Früchten_ _ausgestreut_werden ,. die_ also
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