gl SPERMOSIRA. — SPHAEROKRYSTALLE.
Spermosira ist eine Gattung der Familie der Gallertalgen, welche in heissen |
Sommern auf stehenden Gewässern die Wasserblüthe verursachen. Dieselbe besitzt /
Sporenzellen, welche sich zu mehreren in Reihen aneinanderlagern. Becker. I
Sperrflüssigkeit, diejenige Flüssigkeit, mit der die Sicherheitsröhre bei
Gasentwickelungsapparaten (s. Bd. IV, pag. 523, Fig. 100) beschickt
wird, oder die man bei dem Sättigen von Flüssigkeiten u. s. w. mit Chlor,
Schwefelwasserstoff, Schwefligsäure, Salzsäuregas u. s. w. in einem am Ende ange-
brachten Gefässe zur Absorption der sonst in den Raum entweichenden Gase
vorlegt. Für die letztgenannten Gase, wie überhaupt für saure Gase benützt
man Kalkmilch als Sperrflüssigkeit, für Ammoniak verdünnte Schwefelsäure, für
Dämpfe von Chloroform, Aether u. dergl. Oel. Für besondere Fälle ist ein
passendes Absorptionsmittel als Sperrflüssigkeit zu wählen.
Sphacelarieae, Subfamilie der Phaeosporaceae, Ausschliesslich Meeresalgen,
welche sich von den verwandten Gruppen hauptsächlich durch strauchförmigen
(nicht fädlichen, band- oder flächenartigen) Thallus mit Spitzenwachsthum unter-
scheiden. Sydow.
Sphacelia. Bevor durch MEYER 1841 der Zusammenhang der Mycelform von
Claviceps purpurea mit dem Selerotium des Pilzes, dem Secale cornutum, erkannt
war, hielt man den ersteren für einen besonderen Pilz und nannte ihn nach
LEVEILLE Sphacelia segetum.
Sphacelinsäure, s. Mutterkorn, Bd. VII, pag. 182.
Sphacelus (codlew, tödten) ist die als „feuchter oder kalter Brand“ be-
zeichnete Abart der Gangrän (s. Bd. IV, pag. 507).
Sphaeria, Gattung der nach ihr benannten Familie der Pyrenomyceten. Die
meist mit freiem Auge erkennbaren Perithecien mit porenförmiger Mündung ent-
wickeln sich an abgestorbenen Pflanzentheilen. Die Sporen sind zweizellig.
Eine Raupe wird von Sphaeria sinensis (?) befallen und bildet dann ein sehr
yeschätztes Heilmittel der Chinesen und Japaner. Die Raupe ist etwa 4cm lang,
hellgrau, kahl. Aus ihrem Kopfe entwickelt sich der Pilz als zungenförmiges,
4 cm langes, 2—3mm breites, purpurfarbiges Gebilde (HELBING, Pharm, Ztg.
1888, pag. 744).
Sphaeria entomorrhiza Schum. ist synonym mit Claviceps purpurea Tul,
Sphaerobacterien sind diejenigen Formen der Baeterien, deren Zellen runde
Gestalt besitzen. — S.Mikrococecus, Bd. VI, pag. 697 und Sarcima, Bd. IX,
pag. 60. Becker.
Sphaerococcus, Gattung der nach ihr benannten Familie der Florideen.
Meeresalgen mit knorpelig-häutigem Thallus, dessen Verzweigungen am Rande
wimperig gezähnt sind und in den Wimpern die mit einem Spiizchen gekrönten
Oystocarpien tragen. Die Arten finden keine Verwendung; die Carrageen und
Wurmmoos liefernden Arten werden jetzt zu anderen Gattungen gezogen, SO
Sphaerococcus lichenoides Ag. zu Graciliaria Ag.,
Sph. mamillosus Ag. zu Gigartina Ag.,
Sph. crispus Ag. zu Chondrus Ktz.,
Sph. Helminthochorton Aq. zu Alsidium Ag.
Sphaerokrystalle sind knollig-rundliche Aggregate von strahlig-krystal-
linischer Struetur. Am bekanntesten sind die Sphaerokrystalle des Inulins, welche
leicht aus den Knollen der Dahlia durch wasserentziehende Mittel dargestellt
werden können (Fig. 63). Man findet sie massenhaft im Parenchym von Knollen,
welche längere Zeit in starkem Alkohol oder Glycerin aufbewahrt wurden, Auch
unter dem Mikroskope können sie rasch dargestellt werden, wenn man nicht zu
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