SAMEN. 29
On alle zu ihrer Erhaltung und Verbreitung, sowie zur Sicherung der Keimung
hieden nöthigen Einrichtungen in der Samenschale vereinigen müssen. Zum Schutze gegen
7 Sb mechanische Verletzungen, gegen die Einflüsse der Witterung, gegen die chemische
über. Einwirkung des Magensaftes der Thiere, welche die Samen verzehren u. dergl. Mm.
Abend dient die derbe Oberhaut, oft unterstützt durch Steinzellenschichten unter ihr. Die
tzstodie Verbreitung der Samen wird gefördert durch flügelartige Ausbreitungen und durch
H AB mannigfache Haar- und Stachelbildungen, Spaltöffnungen finden. sich nur auf der
N Oberhaut sehr weniger Samen. Als eine die Keimung sichernde Einrichtung kann
Wi N die Q uellbarkeit mancher Samenschalen aufgefasst werden, indem sie dadurch
A befähigt werden, Wasser aufzuspeichern. Die Quellbarkeit beruht auf einer Um-
a wandelung der Zellwand in Pflanzenschleim. Die Metamorphose ist am auffallendsten
N % an den Membranen der Oberhaut (z. B. Cydonia, Linum, Sinapis), doch kommt
Wan. sie auch in den Parenchymschichten vor, wie z. B. bei einigen Leguminosen,
Tachtung Bezüglich des Zellinhaltes gilt die Regel, dass die Samenschale keine Nähr-
Sich 50 stoffe enthält, also weder Stärke, noch Fett, Eiweiss meist nur als unver-
Jpi des brauchtes Protoplasma. Das Chlorophyll, welchem die unreifen Samen ihre grüne
! Inhalte Farbe verdanken, schwindet ebenfalls oder verwandelt sich in Farbstoffe,
16 Ge welche bekanntlich die ganze Farbenscala umfassen und oft sehr intensiv sind.
orhaut Der Sitz der Farbstoffe ist häufig nur eine Zellschicht, die Oberhaut oder eine
W Klein- Parenchymlage oder er ist unbestimmt. Gerbstoffe sind allgemein verbreitet,
art. abge- Krystalle aus Kalkoxalat finden sich nur in wenigen Samenschalen (z. B. in
Senannte Phaseolus). Die specifischen Inhaltsstoffe des Kerns kommen in geringerer Menge
u Samen mitunter auch in der Schale vor (z. B. das Theobromin in den Cacaoschalen).
Ten Cen- Gefässbündel treten durch den Nabhelstrang in die Samenschale ein und ver-
Ist. sogar laufen entweder nur in der Naht (Raphe) oder verzweigen sich über die Samen-
orhanden fläche. Samen, welche keine Raphe haben, entbehren deshalb nicht auch der Ge-
aber oft fässbündel.
auch die Einige Samen (Muscatnuss, Taxus, Cardamomen) besitzen ausser der Schale
in Form noch eine Hülle, welche Samenmantel (Arillus) genannt wird. Er entsteht viel
finden, später als die Samenschale und umwächst den in seiner Ausbildung schon weit
scheint vorgeschrittenen Samen vom Grunde her. Sein Gewebe ist ein homogenes dünn-
ängt zu wandiges Parenchym, frei von Gefässbündeln , beiderseits mit gleichartiger
nig ver- Oberhaut.
Jandel); Er ist dünnhäutig (Cardamomum), gallertig (Nymphaea), breiig (Passiflora)
eiyende, oder fleischig (Myristica) und verleiht in letzterem Falle dem Samen mitunter
ı). Eine das Aussehen einer Beere (Taxus). Nicht immer schliesst der Arillus den Samen
wehoben vollkommen ein, sondern umgibt diesen nur becherförmig (Kvonymus verrucosus).
‚yledonen Oft ist er durch seine lebhafte Färbung ausgezeichnet.
per noch Bei manchen Samen wächst die Mikropyle in Form eines Wulstes aus und
x ist das erscheint als Ringwall (z. B. Rieinus), Kamm (Mercurialis) oder Stielchen (Col-
8 AUSSET- chieum). Man nennt dieses Gebilde der Testa Caruncula. Sie ist nicht zu ver-
kt (z.B. wechseln mit zwei anderen oberflächlichen Gebilden der Samenschale, dem Stro-
nn phiolum und der Samenschwiele ( Spermotylium). Das Strophiolum, auch Spongtola
aus den seminalis genannt, ist eine Wucherung der Raphe, welche frei oder‘ der ganzen
io Hüllen Länge nach mit der Raphe verwachsen und höchst verschieden gestaltet (kamm-,
klar u- schuppen-, band-, schopf-, kuchenförmig, gestreift oder gedreht) und auch in der
yachsen Consistenz sehr verschieden und immer anders gefärbt ist als die übrige Testa.
f in der Die Samenschwiele kommt nur bei Samen vor, welche eine Naht besitzen
n Samen und findet sich als einfacher, gepaarter oder 3zähliger, oft abweichend gefärbter
wen; 7 Fleck oder Höcker an Stelle der Chalaza, also der Mikropyle entgegengesetzt.
v deutlich Die Samenschale beträgt in der Regel nur einen geringen Bruchtheil der
ale (m ganzen Samenmasse, bei der Mandel z. B. 0.5—1 Procent, beim Hanfsamen
don MM. 0.7 Procent, bei der Erdnuss (Arachis) 0.2 Procent, jedoch bei Hülsenfrüchten
He dr 11 bis 15 Procent, bei_Ricinus schon 31 Procent und bei Cueurbita__bis_zu
en al 47 Procent.