SPINACIA. — SPINNENGIFT. 377
Spinacia, Gattung der Chenopodiaceae-Spinacieae. Kinjährige, aufrechte,
kahle Kräuter mit abwechselnden , gestielten, dreieckig ei- oder spiessförmigen,
ganzrandigen oder buchtig-gezähnten Blättern. Blüthen diöcisch, ohne Vorblätter,
in geknäuelten Wickeln, die der weiblichen Pflanzen meist unmittelbar in den
Blattachseln, die der männlichen zu unterbrochenen, terminalen und achselständigen
Scheinähren geordnet. Perigon der männlichen Blüthen 4-—5theilig, mit dem
Grunde eingefügten, weit vorragenden 4—5 Antheren. Perigon der weiblichen
Blüthen 2—4zähnig, zwei gegenüberstehende grössere Zähne sich nach der Blüthe-
zeit vergrössernd und verwachsend, so dass die Frucht in das erhärtete Perigon
eingeschlossen wird; vier lange, fadenförmige Narben. Same aufrecht, das Würzel-
ehen des Embryo nach unten gekehrt.
Spinacta glabra Mill, (Spinacia inermis Mönch, Spinacia oleracea 8. L.),
Spinat, Grünkraut, mit fast kugeligem Fruchtperigon, dessen Zähne nicht stachelig
sind, und
Spinacia oleracea L. (z. Th. Spinacia spinosa Mönch.) mit fast dreieckigem
mn Fruchtperigon, dessen Zähne zu starken, flachen Stacheln vergrössert sind, werden
dam als Gemüse vielfach cultivirt. Sie sind beide im Orient heimisch, Früher wurden
sie als Herba Spinactae vel Spinachiae pharmaceutisch verwendet.
t Analyse des Spinats: 90.26 Procent Wasser, 3.15 Procent Stickstoffsubstanz,
1 Kar 0.54 Procent Fett, 0.08 Procent Zucker, 3.26 Procent sonstige Sstickstofffreie
Stoffe, 0.77 Procent Holzfaser, 1.94 Procent Asche. Die Asche enthält 16,48 Pro-
a cent Reinasche, 16.56 Procent Kali, 35.29 Procent Natron, 11.87 Procent Kalk,
Want A 6.38 Procent Magnesia, 3.35 Procent Eisenoxyd, 10.25 Procent Phosphorsäure,
u 6.87 Procent Schwefelsäure, 4.52 Procent Kieselsäure, 6.29 Procent Chlor.
dr In den Blättern fand ARNAULD (Compt. rend. Bd. 100, pag. 751) Carotin,
Ya udn das er für identisch mit Erythrophyll hält. Hartwich,
wimpert, ohne Spindel, Spindelwage, s. Aräometrie, Bd. I, pag. 547.
VI, Spindelbaumöl, das fette Oel der Samen von Lvonymus Kuropaeus, besteht
mm e,D aus den Glyeeriden der Palmitinsäure, Oelsäure, Essigsäure (s. Triacetin) und
Sehen SCENE Benzo&säure.
ft keilförmig
4. oder kerbie- Spinell ist das mineralogisch vorkommende Magnesiumaluminat, Mg Al, 0,. —
#--an Bläftern Spinelltiegel werden Schmelztiegel genannt, welche aus einem Gemenge von Thon-
erde und Magnesia gebrannt sind; sie werden von GAUDIN an Stelle der Kalk-
1 und Kreidetiegel_ empfohlen.
Spinnendistel ist Cnicus benedietus L. (s. Carduus, Bd. II, pag. 557).
Bee Spinnengewebe (Tela aranearum) ist ein beliebtes Hausmittel gegen Blutungen,
ms welches aber nicht unbedenklich ist, weil durch dasselbe die Wunden verunreinigt
ar werden können.
Spinnengift. Sämmtliche wahre Spinnen secerniren in einer im Basalgliede
der als Kiefer fungirenden Fühler belegenen blinddarmförmigen Giftdrüse ein
wasserhelles, klares, öliges, bitteres und sauer reagirendes Fluidum, welches beim
Bisse derselben aus den klauenförmigen Endgliedern der Kieferfühler, den soge-
nannten Gifthaken, als Tropfen hervortritt. Zufälle durch Spinnenbiss sind bei uns
sehr selten, da die einheimischen Spinnen, selbst die grösste derselben, die Kreuz-
spinne, nicht ausgenommen, die Haut des Menschen nur selten durchbeissen und
meist nur einen blauen Fleck zurücklassen. Von manchen grossen tropischen
Spinnen aus der Abtheilung der Theraphosiden, von denen einzelne 6—9 cm lang
‚rrankung der werden, und die bekannte Buschspinne oder Vogelspinne, Zheraphosa avicularıa
m Fubrro 20 Walch (Mygale avicularia Lat.), noch an Umfang übertreffen, steht fest, dass
% Hänte des ihr Biss kleine Vögel zu tödten vermag. Es gibt übrigens in verschiedenen
Gegenden auch kleinere und zum Theil sehr gefürchtete Spinnen aus den ver-
sehiedensten Ordnungen , besonders aber verschiedene in Erdhöhlen lebende Spinnen,