SAMEN. — SAMENFLECKE. 31
ünkte
der “ früchte , Nadelholzsamen , Mohn und Crueiferensamen , Lein und die meisten
Medieinalsamen zu sein. Die Verunreinigungen bestehen in tauben, durch Pilze
Samen, oder Inseeten verdorbenen oder fremden (Unkraut-) Samen, Pflanzenbestandtheilen,
ü Kado- Erde und anderen zufällig in das Saatgut gerathenden Körpern, oder die Samen
Alen sind. absichtlich mit alter, nicht mehr keimfähiger Waare untermengt oder mit
tifloren geeigneten und mitunter zu diesem Zwecke in Verkehr gesetzten Fälschungsmitteln
; vermischt. Es werden z. B. Steinchen fabriksmässig in Form und Farbe der
Enbeyo Kleesamen hergestellt, und den echten Sämereien ähnliche Unkrautsamen werden
due kunstvoll appretirt und zur Vorsicht, damit sie bei der Aussaat nicht erkannt
ne werden, durch Erhitzen getödtet. Diese Fälschungen haben, wie auf anderen
on Gebieten, eine solche Ausdehnung gewohnen und werden mit solchem Raffinement
betrieben, dass zum Schutze gegen dieselben an vielen Orten Samencontrolstationen
eingerichtet wurden.
Einen Maassstab für die Güte der Samen gibt ihr absolutes und Volumgewicht,
hauptsächlich aber ihre_Keimkraft. „Das Gewicht der Samen steht in geradem
Verhältniss zur Menge des Nahrungs-
eiweisses, und es wurde durch Versuche
ie festgestellt, dass schwere Samen höhere
‚a Erträge geben. Zur Ermittlung der Keim-
EN fähigkeit — des experimentum Crucis —
nl wurden verschiedene Methoden und Appa-
= rate angegeben, am einfachsten ist die
ie der durch nebenstehende Figur versinnlichte
en und Keimprobe nach NoBBE. In den Mittel-
. raum des gefalteten Bogens Fliesspapier
h deisst legt man eine bestimmte Anzahl Samen,
en. liegt schlägt das Papier zusammen, befeuchtet es,
refeza) legt es auf eine befeuchtete Doppellage
; Ctple- Fliesspapier in einen Teller, deckt eine
T Samen zweite befeuchtete Fliesspapierlage darüber
n) oder und stellt den so beschickten Teller bei
JOTeEN Zimmerwärme auf. Man hat zu sorgen, dass
ga) bei die Fliesspapierlagen nicht trocken werden, und täglich nachzusehen, ob die
Keimung begonnen hat. Die gekeimten Samen werden herausgenommen, ihre An-
amen In zahl notirt und am Schlusse die Summe gezogen. Unterwirft man je 100 Samen
ven und einer solehen Probe. so gibt die_Summe_ direet_das Keimprocent._. J. Moeller.
U Samenemulsion, Samenmilch, s. Emulsio, Bd. IV, pag. 33.
seitlich, Samenflecke sind oft von hoher gerichtsärztlicher Bedeutung, da ihr Nach-
7 glei weis bei Constatirung von Nothzuchtsattentaten, Lustmorden u. s. w. eine wichtige
ir stell Rolle spielt. Sie finden sich entweder ausgetrocknet an den Schamhaaren, in der
le, aber Umgebung der Genitalien oder in der Wäsche der betreffendeu Personen. Um
mit Sicherheit einen vorgefundenen Fleck als Samenfleck bezeichnen zu können,
lattartig yenügt nicht die makroskopische Besichtigung, da die gewöhnlichen Merkmale,
jageolus) landkartenartige Contouren, graue Farbe mit dunkleren Rändern, wie gestärkte
n in der Beschaffenheit der Stelle, leicht zu Irrthümern Anlass geben können. Auch der
rwandter bekannte, an Kastanienblüthe erinnernde Geruch, der besonders bei der Befeuch-
nit Hilfe tung hervortritt , kann bei der Unverlässlichkeit unseres Geruchsorganes Zu
den. Täuschungen führen. Nur der mikroskopische Befund von Samenfäden ist der
ei land- sichere Beweis, dass ein Samenfleck vorliegt, Die Samenfäden, Spermatozoiden,
Absolute sind von birnförmiger Gestalt, haben einen linienförmigen Schwanz und messen
h fremde im Ganzen durchschnittlich 0.04 mm, wovon 0.005 mm auf den Kopf, der Rest
Inderung auf den Schwanz kommen. Im frischen Samen sind diese Samenfäden in lebhafter
x Va- Bewegung, die sich, wenn keine Schädlichkeiten einwirken, mehrere Stunden er-
(len halten kann. Alle übrigen morphotischen Elemente, die sich im Samen_ finden,
109°. LM,
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