Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

490 STAAR. — STACHYS., 
 Graustaar war und ist der Sammelname für alle Trübungen der Linse 
(s, Cataracta, Bd. II, pag. 594); „grüner Staar“ ist die volksthümliche 
Bezeichnung. für die . wissenschaftlich Glaucoma (Bd. IV, pag. 642) genannte 
Krankheitsgruppe; unter dem Ausdrucke „schwarzer Staar“ wurden vor 
Entdeckung des Augenspiegels alle jene Erkrankungen‘ des Auges zusammen- 
gefasst, „bei denen der Kranke nichts sah und der Arzt nichts sah“, d.h, bei 
denen die damals der Untersuchung allein zugänglichen äusseren Theile des Auges 
trotz . hochgradig herabgesetzter oder erloschener Function keine Veränderung 
zeigten. Seitdem die Augenärzte mit Hilfe des Augenspiegels auch die Retina, 
die Chorioidea und den Sehnerven ı zu untersuchen im Stande sind, wissen sie, 
dass die Ursachen des schwarzen Staares in überaus verschiedenen Erkrankungen 
der genannten Theile zu suchen sind und haben daher den Ausdruck „schwarzer 
Staar“ aus der wissenschaftlichen Terminologie ganz gestrichen, Sachs, 
Stabio, in der Schweiz, besitzt eine Quelle von 12.5%° mit NaCl 0.518 und län 
H,S 0.061 in 1000 Th. Ar 
Stablack, die mit Gummilack bedeckten Zweige, s. unter Lacca, Bd, VI, 5 
pag. 202 
Stabwurzel, s. Abrotanum, Bd. I, pag. 29. 
Stabzellen sind eine Form von Steinzellen, welche in ihrer Form und Grösse & 
ihren Ursprung: aus Bastparenchym erkennen lassen, In typischer Form und reich- Ka 
lich finden sie sich in vielen falschen Chinarinden, z. B. in der China cuprea, / 
Stachel (aculeus) wird ein hartes, stechendes Anhangsorgan von Stengel- N 
und Blattgebilden genannt, an dessen Bildung sich ausser der Oberhaut auch die Ü 
tieferen Parenchymschichten betheiligen, das aber immerhin von seiner Unterlage % 
ohne Schwierigkeit abgelöst werden kann (z.B, bei der Rose), SACHS unterscheidet m 
diese Gebilde als Emergenzen von den Trichomen, die nur von der Ober- Al 
haut gebildet. werden. — S. auch Dorn, Bd. III, pag. 524, n 
Stachelbeeren sind die Früchte von Frbes-Arten, s. d. Bd. VIIL, pag. 572. z 
Stachelberg in der Schweiz besitzt eine Quelle von 8° mit H,S 0.002, 
NaHS_ 0.101 in 1000 Th. 
Stachys, Gattung der nach ihr benannten Unterfamilie der Labiatae. Kräuter, 
selten Sträucher, mit ährigen Blüthenquirlen. Kelch fünfzähnig; Krone zweilippig 
mit dreispaltiger, zahnloser Unterlippe, deren Mittellappen grösser und stumpf 
ist, mit Haarkranz in der Blumenkronröhre oder Haarkranz fehlend /Betonica 
Tournef.) ; Staubgefässe 4, sammt dem Griffel, aus dem Schlunde hervorragend, 
die Antherenhälfte mit gemeinsamer Längsritze_aufspringend; Nüsschen an der 
Spitze abgerundet. 
Stachys recta L., Ziest, Abnehm-, Beruf-, Glied-, Beschreikraut, hat 
einen ästigen Wurzelstock, bis 60cm hohen, aufrechten Stengel und gekerbte, 
steifhaarige Blätter, welche in der Inflorescenz viel kleiner werden. Die gelblich- 
weissen Blüthen mit violett punktirter Unterlippe stehen zu 6—12 in Schein- 
quirlen, ihr Kelch ist_steifhaarig, die Zähne _ sind_stachelspitzig, so lang als die 
Kronröhre., 
Diese Art war als Herba Sideritidis offieinell. 
Stachys annua L. unterscheidet sich von ihr durch die einfach spindelige 
Wurzel, die nur 2—6blüthigen Quirle und den zottigen Kelch, dessen Zähne 
kürzer sind als die Kronenröhre. 
Stachys germanica L., grosser Andorn, ©, meterhoch, weisswollig, 
die purpurrothen Blüthen zu 30—50_in den Quirlen, ihre _Deckblätter. so lang 
wie der Kelch, 
War_als_ Herba Stachydis s. Marrubit agrestis_in Verwendung.
	        
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