Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

3 SANDKOHLE. — SANGUINARIA, 
Sandkohle, langflammige Sandkohle, sandige Flammkohle, nennt man diejenige 
Steinkohle, welche bei der trockenen Destillation einen pulverigen, sandigen Coaks 
hinterlässt, Die Sandkohle ist hart und wenig zerreiblich bei ebenem oder musche- 
ligem Bruch, tiefschwarz und brennt leicht mit langer Flamme und starker Rauch- 
entwickelung. Sie gibt. bei trockener Destillation 50—60 Procent Retorten- 
rückstand. Die Sandkohlen finden sich in den oberen Theilen der Kohlenbecken 
von Oberschlesien und Saarbrücken, ‘seltener in Westphalen und werden haupt- 
sächlich zur Fiammofenfeuerung, auch für keramische Zwecke benützt. 
H, Thoms.: 
Sandmandelkleie ist ein Gemisch von 24 Th. Placenta Amygdal. dulc. 
pulv., 24 Th. Amylum Tritiei, 10 Th. Borax pulv., 10 Glycerin, 5 Th. Rhiz: 7 
Iridis pulv., 25 Th. Infusorienerde und 2 Th. Talcum venetum (KIRCHMANN).: Ce 
Nach einer anderen Vorschrift werden in 8 Th. Gycerin 4 Th. Borax gelöst ke 
und mit dieser Lösung 30 Th. äusserst fein gemahlener Sand getränkt; dann Wr 
mischt. man mit 80 Th. Mandelkleie und parfümirt mit etwas Bittermandelöl. 
Sandsegge, Sandriedgras, ist Carex arenaria L., s. Bd. II, pag. 558. 
Sangala oder Kassala, ein abessynisches Anthelminthieum , s. Bd. V, N 
pag. 642. 5 
Sangerberg, in Böhmen, besitzt zwei kalte Quellen, die Rudolfs- mit (ös 
0.85 und die Vincenzquelle mit 0.2 festen Bestandtheilen in 1000 Th. mit 
Sang-shih-see heissen in China und Japan die dort zum Färben der Seide, © 
angeblich auch als Emeticum, Stimulans und Diuretieum verwendeten Früchte 
von Gardenia-Arten, die Gelbschoten (Bd. IV, pag. 551). 
Sanguinalis hiess im Mittelalter das Kraut von Verbena officinalis L., 
welchem die Fähigkeit zugeschrieben wurde, den Träger hieb- und schussfest. 
Zu machen. 
Sanguinaria, Gattung der Papaveraceae, mit einer einzigen, in Nordamerika 
heimischen Art: 
Sanguinaria canadensis L., Bloodroot (Blutwurzel), Puccoon, Tetter- lar 
wort, Indian paint. Es ist ein 21 Kraut mit horizontalem, eylindrischem, von den It 
Blattnarben geringeltem Rhizom und 1—-2 grundständigen, lang gestielten, hand- un 
förmig gelappten Blättern. Die weissen Blüthen stehen einzeln auf langem Schafte r 
und erscheinen im April-Mai vor der vollständigen Blattentwickelung. Sie haben fi 
2 Kelchblätter, 6—12 Kronenblätter, zahlreiche Staubgefässe und einen 1fächerigen ei 
Fruchtknoten, welcher im Juni zu einer oblongen, 2klappigen, vielsamigen zu 
Kapsel reift. Die Samen sind rundlich und haben an der Raphe eine kamm- ie 
förmige Caruncula, ; 
Alle Theile der Pflanze enthalten einen orangerothen Saft, doch nur das Rhizom 
wird angewendet. Es ist im frischen Zustande fleischig, 3—5 cm lang. Getrocknet 
ist es fingerdick , kurzbrüchig, von wachsartigem Aussehen, dünn berindet und 
am Querschnitte roth punktirt oder ziemlich gleichmässig braunroth. % 
Die Droge hat einen schwach betäubenden Geruch und einen nachhaltig en 
bitteren und vorwiegend scharfen Geschmack. Der Speichel wird gelbroth gefärbt. At 
Es wurden in der Blutwurzel 3 Alka'oide aufgefunden: Das mit Chelerythrin en 
identische Sanguinarin DAnA’s, das Porphyroxin (RIEGEL) und das ü 
Pucein (GIBB). Sie enthält ausserdem Sanguinarinsäure (HopP) und 
Harze, denen sie theilweise ihre Farbe verdankt. Die Harze der Sanguinaria 
sind nämlich roth gefärbt. 
' Ph. Un, St. lässt ein Acetum, ein Extraet und eine Tinetur bereiten, doch 
benützt man auch das Pulver und ein Infus (15 : 250) und gibt von letzterem 
esslöffelweise in kurzen Zeiträumen. 
6
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.