446 STEINSALZ. — STEINZELLEN.
Chlorkalium ‚und Chlorcaleium. In welchen Mengenverhältnissen sich noch ander-
weite Beimengungen finden, ist aus den folgenden Analysen zu ersehen:
Berchtes- pBerchtes- . ; a
Bestandtheile Wieliczka weisse . WC EN Hallstadt. [MWh
Chlornatrium . ..:. . . 90.23 9 85 02 91.78 9° 14 99.63
Chlorkalium - - & nr 0.09
Chlorcaleium. .. .... = Shi 0.25 0.28
Chlormagnesium . . . 0.45 ‘ 0.09
Kaliumsulfat . 1.35 1.35
Caleiumsulfat: . 0.72 1.19 '
Magnesiumsulfat . . . 0.61 E31 U
Unlösliches . . 5.88 2.49
Häufig kommen auch noch Flüssigkeitseinschlüsse im Steinsalz vor, auch ent-
hält es nicht selten Gase (z. B. Wasserstoff , Kohlensäure, Kohlenoxyd) einge-
schlossen; erstere sind die Ursache des Deerepitirens beim Erwärmen; letztere
entweichen beim Auflösen des Salzes mit knisterndem Geräusch (Knistersalz).
Anwendung. Das Steinsalz wird, soweit es rein ist, direct gemahlen und
als Kochsalz in den Handel gebracht; der grössere Theil findet aber Verwendung in
der Technik zur Fabrikation verschiedener Chemikalien, besonders der Soda, Salzsäure,
des Glaubersalzes, in den Farbenfabriken, Seifen- und Kerzenfabriken zum „Aus-
salzen“ der Farbstoffe, Seifen ete., in der Glas- und Thonwaarenindustrie, Leder-
industrie , zum chlorirenden Rösten von Silbererzen, in der Landwirthschaft zur
Viehfütterung und als Düngemittel; für letztere Zwecke wird es denaturirt
(s. Denaturiren, Bd. III, pag. 430).
Statistisches. Die Production von Steinsalz betrug allein in Deutsch-
land im Jahre 1884—-1885 332515 Tonnen, davon 60211 Tonnen Krystallsalz,
der Rest anderes Steinsalz; die Ausfuhr aus dem deutschen Zollgebiet betrug
81570 Tonnen. — Oesterreich producirt etwa 67220 Tonnen Steinsalz.
Ganswindt.
Steinwasser in Böhmen besitzt eine Quelle mit Mg SO, 36.235 in 1000 Th.
Steinweichsel oder Marasca ist eine ausschliesslich in Dalmatien vor-
kommende Varietät von Prunus Mahaleb (s. Ad. Bd. VIII, pag. 377), deren
kleine Früchte zur Darstellung des Maraschino verwendet werden. Man sammelt
die Früchte in einem bestimmten Stadium der Halbreife , entkernt sie und lässt
das Fruchtfleisch mehrere Tage in Bottichen gähren. Hierauf setzt man etwa
10 Procent Wein oder zerquetschte Marascablätter zu und unterwirft das Gemenge
der Destillation. Das Destillat wird stark mit Zucker versetzt und bildet eine
Art Creme-Liqueur von eigenthümlichem Geschmacke. Eine geringe Sorte wird
unter Mitbenützung der Kerne bereitet.
Steinzellen. Jede verdiekte und durch Inerustation der Membran erhärtete
Zelle kann Steinzelle genannt werden, doch pflegt man diesen Ausdruck auf das Fe
selerosirte Parenchym zu beschränken und die mehr oder weniger verholzten Bast- Ge
fasern auszuschliessen. Das ebenfalls diekwandige, aber unverholzte Endosperm und Nr
Collenchym zählt nicht zu den Steinzellen. &
Die Form der Steinzellen ist sehr mannigfach, im Allgemeinen abhängig von "
der Form der Parenchymzellen, aus denen sie hervorgehen. Doch vergrössern an
sich die Zellen bei der Selerosirung sehr häufig und dringen dabei in alle ver- F
fügbaren Räume ein. Man kann nach TSCHIRCH folgende Formen unterscheiden, Fe
die aber vielfach in einander übergehen :
1. Brachysclereiden, Bracheiden, kurze Steinzellen von nahezu iso- '
diametrischer Gestalt, wie sie namentlich aus dem Parenchym des Grundgewebes N