448 STEINZELLEN. — STENOCARPIN.
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Die eigenthümliche Schichtung und Porenbildung sind bei zweifelhaften Ueber- N
gangsformen die besten Kennzeichen zur Unterscheidung spindelförmiger Steinzellen Horal
von Bastfasern. A
Die Steinzellen haben die Bedeutung von mechanischen Elementen; mit dem F-
Stoffwechsel und mit der Ernährung haben sie nach ihrer Ausbildung in der r
Regel nichts mehr zu thun, Sie enthalten nur spärliche braun gefärbte Reste ®
des Protoplasma, nicht selten Kalkoxalat als Krystallsand (Chinarinde), häufiger in m
grossen, gut ausgebildeten Krystallen, mitunter Stärke, deren regelmässiges Vor- FA
kommen in einzelnen Fällen (Zimmtrinde) wohl nicht erlaubt, sie als unverbrauchtes Sn
Ueberbleibsel zu deuten, sondern dafür zu sprechen scheint, dass sie als Reservestoff Pe
auch in den Steinzellen gespeichert wird. N
Da die Steinzellen zu den unveränderlichsten und widerstandsfähigsten Elementen
der Pflanzengewebe zählen, sind sie für die pharmakognostische Diagnose sehr St
werthvoll. J. Moeller. men&
Stellaria, Gattung der Caryophyllaceae, Unterfamilie Alsineae, charakterisirt ph
durch 5 Kelch- und Kronenblätter, die zweispaltig oder zweitheilig sind; 10, selten pe
weniger Staubgefässe, 3 Griffel, einfächerige Kapsel, welche bis über die Mitte BET
in 3 Klappen aufspringt, nierenförmige Samen ohne Anhängsel. asp
Stellaria media Hill., Sternmiere, © Kraut mit zerbrechlichen, an den ver
unteren Gelenken wurzelnden, stielrunden, einzeilig behaarten Stengeln, ganz- WoGT
randigen, nach obenhin sitzenden Blättern und Trugdolden aus wenigen weissen der $
Blüthen, deren Blumenblätter kürzer sind als: der Kelch oder fehlen. desto
Lieferte Herba Alsines (Bd. I, pag. 265). Steak
Stempel, das weibliche Fortpflanzungsorgan (©) der phanerogamen Pflanzen, an
s. Pistillum, Bd. VII, pag. 242, rd
Stempelfarben. Man unterscheidet ölige und G1ycerin-Stempelfarben; worfe
erstere dürfen nur für Metallstempel gebraucht werden, da die jetzt viel ge- Leitun
brauchten Kautschukstempel vom Oel allmälig gelöst werden, die Glyecerinfarben feste ]
dagegen‘ passen gleich gut für Kautschuk- wie für Metallstempel. Zur Herstellung Auseeh
der G1ycerin-Stempelfarben dienen am besten die Theerfarbstoffe ; man verreibt 3 bis des 0
4 Th. einer blauen, rothen, grünen ete. Anilinfarbe mit 10 Th. Wasser, 10 Th. fir
Holzessig, 10 Th. Spiritus und 70 Th. Glycerin. Bei Verwendung von Eosin muss Sehrem
der Holzessig wegbleiben. — Zu öligen Stempelfarben verreibt man 25 Th.
Ultramarin höchst fein mit 75 Th. Olivenöl, oder 40 Th. Zinnober mit 60 "Th. St
Olivenöl, oder 15 Th. Gasruss_mit_85 Th. Olivenöl u. s. w., je nachdem die Farben &
gewünscht werden.
Stenocardie (6revös, eng und xx00ix, Herz), nervöser Herzschmerz, Brust- St
klemme, Angina pectoris, ist durch Schmerzanfälle gekennzeichnet, welche sich N
in der Herzgegend localisiren und gegen einzelne Nervengebiete ausstrahlen. 1
Während des Anfalles ist der Kranke blass, sein Gesicht ist entstellt, Angst- ende
schweiss tritt ihm auf die Stirne und er ringt mühsam nach Athem. Die Herz- SELOC
contraetionen sind gewöhnlich frequenter und verstärkt, oft auch nicht rhythmisch. fi Qi
Nach einiger Zeit strahlt auch der Schmerz gewöhnlich gegen den linken Arm Dach
aus. Lässt sich für den Schmerz, dessen Sitz noch nicht bekannt ist, keine Ursache Pater
angeben, so spricht man von essentieller Stenocardie, liegt sein Grund jedoch in Salz
krankhaften Veränderungen eines Organes. besonders des Cireulationsapparates, EN
so nennt man die Stenocardie symptomatisch. Psychische und nervöse Einflüsse Ste
können ebenfalls solche Anfälle hervorrufen. Blume
Stenocarpin, Gleditschin, ein angeblich aus Gleditschia triacanthos Blätter
(nach früheren Angaben Acacıa_stenocarpa) dargestelltes Alkaloid von anästhe- Coralle
sirender Wirkung. Mnem
Das Stenocarpin wurde nur in Lösung in den Handel gebracht; diese wurde
bald als eine Lösung von Cocainhydrochlorid, Atropinsulfat und. Salieylsäure
erkannt und das Stenocarpin damit als Schwindel aufeyedeekt.