Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

450 STERCULIA. — STERCULIACEAE. 
Sterculıa Balanghas L. Blätter elliptisch-länglich, stumpflich. an der Basis’ 
abgerundet, fast kahl. Rispen hängend, Kelch glockig, Zipfel lineal, an der Spitze vl 
zusammenhängend. Früchte verkehrt eiförmig, mehrsamig, Samen oval, schwarz- | 
braun und glänzend, unter der brüchigen Samenschale fast schwarz. Heimisch in 
Ostindien. Die Samen werden roh und geröstet gegessen. Die Blätter und der 
Saft der Früchte werden medieinisch verwendet. Aus dem Stamm schwitzt ein N 
Gummi. . 
Sterculia acuminata Beauv. Bin mittelgrosser Baum mit langgestielten, läng- - 
lichen, zugespitzten, kahlen Blättern. Rispen aufrecht. Blüthen röthlichgelb. Kelch 
Stheilig, Zipfel eilänglich, spitz. Antheren 20. Narben 5, zurückgebogen. nn 
Liefert die Kolanuss (Bd. VI, pag. 81). a 
Sterculia tomentosa Hend. Blätter herzförmig, ungetheilt oder fast dreilappig, u 
braunroth-filzig. Blüthenstand kurz, wenigblüthig. In Westafrika, besonders am a. 
Senegal. Liefert vielleicht auch Kolanüsse. u 
Sterculia scaphigera Wall. Die Samen werden unter dem Namen Boa- Se 
tam-paijang und Ta-hai-tsze gegen Diarrhoe benützt. 
Sterculia urceolata Sw. mit ungetheilten, unterseits sammtartigen Blättern, $ 
kurzen aufrechten Rispen und rothen Früchten, die 6—7 Samen enthalten, $i 
Heimisch auf den Molukken und Sundainseln, wo man die Samen geniesst der A 
und die Rinde medieinisch verwendet. eingef 
Sterculia alata Roxb., Sterculia urens Roxb. in Ostindien haben ebenfalls essbare liche 
Samen. Von der letztgenannten Art und von Sterculia foetida L., ebenfalls in som 
Ostindien, werden die Blätter als schleimgebendes Mediceament benutzt. Von alle 
Sterculia foetida liefern die Samen fettes Oel. Lagen 
Sterculia villosa Roxb. in Ostindien liefert unter dem. Namen Oodal und bindu 
Udali einen Bast, der technische Verwendung findet (WIESNER, Rohstoffe, 417). der B 
Ebenso liefert Sterculia gquttata Roxb. in Malabar eine spinnbare Bastfaser und Form 
Sterculia colorata Roxb. in Ostindien einen unter dem Namen Khänus ver- 
wendeten Bast. 
Eine Anzahl Arien liefern endlich gummi- und traganthartige Stoffe, so: 
Sterculia urens Roxb. in Indien, die schon oben der essbaren Samen wegen 
erwähnt wurde, Sterculia Barteri und Sterculia Tragacantha Lindl. in Afrika hek 
is. Trarvanth). Hartwich., 
Sterculiaceae (incl. Büttnertaceae), Familie der Columniferae. Fast aus- 
schliesslich den Tropen angehörende Sträucher oder Bäume, selten Kräuter, deren 
krautige Theile mehr weniger dicht mit Sternhaaren (gemischt‘ mit einfachen m 
Haaren) besetzt sind. Blätter fast immer abwechselnd und fast stets mit Neben- Forme 
blättern, verschieden gebaut. Blüthen in verschiedenartigen, meist axillären In- Dr 
florescenzen, regelmässig, meist zwitterig , selten durch Abort monoclin. Kelch Strer 
gewöhnlich bleibend, meist verwachsenblätterig, 5-, selten 3- oder 4spaltig, in 
der Knospe klappig. Krone 5, hypogyn, in der Knospe dachig gedreht, selten 
fehlend oder rudimentär. Andröceum 5 bis zahlreich, monadelphisch oder auch 
ganz frei, obdiplostemonisch; Kronstamina oft durch Dedoublement vervielfältigt, & er} 
Kelchstamina zu Staminodien verkümmert oder auch fehlend. Antheren extrors, & qm 
selten nur monothecisch (bei Dedoublement). Gynäceum 2—5 (selten 10—12 an 
oder 1). Carpelle epipetal oder episepal, syncarp bis apocarp. Samenknospen in welch 
jedem Fache 2 bis zahlreich, sehr selten 1. Frucht verschieden. Samen nackt 
oder mit kurzer Caruncula. Endosperm fleischig. Embryo gerade oder gebogen. 
Würzelchen kürzer als die Cotyledonen. 
a) Sterculieae. Blüthen monoclin oder polygam, mit 2 transversalen Vor- 
blättern. Kelch oft corollinisch. Krone fehlend. Andröceum und Gynäceum auf 4r 
einem Gynandrophorum. Antheren extrors. Staminodien fehlen. Carpelle über den Tax 
Kelchtheilen stehend, zur Fruchtzeit völlig gesondert. :
	        
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