452 STEREOCHEMIE. — STERILISIREN.
- Zahlreiche bisher unverstandene Isomerien sind auf Grund dieser Betrachtungs- Se]
weise erklärt worden, welche heute schon von höchster Bedeutung für die mil.
organische Chemie ist und es zweifellos immer mehr. werden wird. Mi
Geissler.
Stereochromie heisst eine Methode der Wandmalerei, bei welcher die Farben streie
mittelst Anwendung von sogenanntem „Fixirungswasserglas‘ mit dem Malgrunde nu &
verkittet und verkieselt werden. Diese Methode ist von FUCHS erfunden, von Druck
KAULBACH aber (z. B. bei den Wandgemälden im "Treppenhause des neuen heden
Museums in Berlin) praktisch durchgeführt und zu hoher Vollendung gebracht.
Die Stereochromie ist eine Aquarellmalerei; die so hergestellten Gemälde besitzen X
grosse Widerstandfähigkeit yegen Witterungseinflüsse, Rauch, Dämpfe u. s. W. dass
daran
Stereom (o-7eoe6c, hart) ist nach SCHWENDENER die Bezeichnung für ein Riem
Gewebe aus specifisch mechanischen Zellen, sogenannten Stereiden, also für heide
Faserbündel, Collenchym, Libriform und Sclerenchym. hand
Stereoskop (oTzpeö:, körperlich, o4oxew, ich sehe) ist ein optischer Apparat, m
mit dessen Hilfe man durch gleichzeitige Betrachtung zweier, ein wenig von el
einander abweichender Abbildungen eines Gegenstandes den Eindruck der Körper- Me
lichkeit gewinnt. Pitsch. ber‘
Sterigmen werden die an dem anfänglich abgerundeten Scheitel einer und
Basidie (s. d., Bd. II, pag. 164) auftretenden Ausstülpungen genannt, welche candı
ausgebildet gewöhnlich die Form pfriemenförmiger Stiele haben. Ihre Zahl beträgt ie
in der Regel 4, jedoch finden sich auch 2 (bei Calocera) oder 8 (Geaster), oder Then
sie treten in unbestimmter Zahl auf. Nach erfolgter Ausbildung schwillt jedes Kell,
Sterigma an seinem Ende zu einer Blase an, welche allmälig die Form und Grösse dies
der fertigen Spore erhält. Diese Spore wird zuletzt durch eine Querwand von dem D
Sterigma abgeschnürt. Da diese Querwand gewöhnlich ein kurzes Stück unterhalb est
der Ansatzstelle der Anschwellung liegt, so ist die abgeschnürte Spore mit einem Au
kurzen Stielchen versehen. Die von den Sterigmen je einer Basidie abgeschnürten Bier;
Sporen werden stets zu gleicher Zeit reif. Sydow. der
Sterilisiren wird die Befreiung von lebensfähigen Keimen genannt; es ist =
in dem Artikel Bacteriencultur, Bd. II, pag. 88—92 behandelt. Near
Ueber sterilisirte Injectionsflüssigkeiten vergleiche man Bd. V, Feld
pag. 458. Es sei hier noch nachgetragen, dass ein Augenmerk auf das zu Vver- |
wendende Glas zu richten ist. Weiches alkalisches Glas gibt an die Flüssigkeit S
Alkali ab, und falls diese Alkaloidsalze gelöst enthält, werden die freien Basen x
abgeschieden, die sich dann (wie z. B. bei Morphin und Strychnin} in Krystallen Eher
an die Glaswandung ansetzen können, Mn
Für sterilisirte Injectionsflüssigkeiten sind deshalb nur Röhrchen von Kaliglas
zu verwenden, in denen Abscheidungen von Alkaloiden nicht eintreten, (ar
Die mitunter laut gewordenen Wünsche, auch andere Arzneien in der Apotheke 5
zu sterilisiren, haben sich keine weitere Geltung verschafft und sind auch wieder \
verstummt. Es ist eben daran zu erinnern, dass der sterilisirte Inhalt einer Flasche m
eben nur so lange steril bleibt, als die Flasche nicht geöffnet wird, Das Gleiche nn
gilt natürlich für die sterilisirten Injectionsflüssigkeiten, weshalb man diese auch en
in Glasröhrchen abgetheilt in den Handel brachte, deren Inhalt jedesmal für eine fr
Einspritzung (1ccm) ausreichte. Dass zu der sterilisirten Injectionsflüssigkeit N
natürlich auch eine sterilisirte Injectionsspritze gehört, ist selbstverständlich.
Ueber sterilisirte Verbandstoffe ist unter diesem letzteren Artikel te
nachzulesen. N
Nahrungsmittel sind schon seit langer Zeit durch Sterilisiren haltbar ge- un
macht worden: diese Methoden tragen nur meistens: andere Namen. unter denen {B