STIBIUM, 455
SIMNehe Es schmilzt bei 430° und kKrpystallisirt beim Erkalten in Rhomboödern. An
8 (00,) trockener Luft verändert es sich bei gewöhnlicher Temperatur nicht, nahe dem
Schmelzen erhitzt, verbrennt es zu Antimonoxyd, welches sich in Form eines
weissen Rauches verflüchtigt und theilweise in Krystallen die erkaltende Metall-
kugel umgibt. Wird das Metall bei Luftabschluss bis zur Weissgluth erhitzt, so
destillirt es, Von Salzsäure und verdünnter Schwefelsäure wird das Antimon
nicht angegriffen, heisse concentrirte Schwefelsäure führt es unter Schwefligsäure-
entwickelung in Antimonsulfat über. Königswasser löst es leicht zu Chlorür und
bei starkem Vorwalten und längerer Einwirkung zu Chlorid. Trockenes Chlorgas,
über gepulvertes Antimon geleitet, bewirkt unter Feuererscheinung die Bildung
von Chlorid, Salpetersäure oxydirt das Metall, ohne es zu lösen, zu Antimonoxyd
und Antimonsäure.
Identitätsreactionen: Beim Erhitzen des Antimons an der Luft ver-
Pe brennt es mit einem weissen, geruchlosen Dampf zu Antimonoxyd, während es
N A im geschmolzenen Zustand nach dem Erhitzen noch kurze Zeit fortgläht und sich
a un mit einem Krystallnetz von Antimonoxyd umgibt. Aus der durch Königswasser
ME bewirkten Lösung wird durch Verdünnen mit Wasser weisses, basisches Antimon-
CAügkeit, chlorür (Algarothpulver) gefällt, welches durch Weinsäure wieder in Lösung über-
. Trotz der geführt werden kann. Schwefelwasserstoff scheidet orangefarbenes Schwefelantimon,
ET Wie Sb, S;, ab. Als empfindliche Reaction für das Antimon gilt nach FRESENIUS
516 frichter- folgende: Wird in eine Lösung von Antimonchlorür, welche von Salpetersäure
(as unter frei ist, ein Platinblech nebst einem dasselbe berührenden Zinkstab eingesenkt, so
überzieht sich das Platinblech nach kurzer Zeit mit schwarzem, festhaftendem
2. 403. — Antimon, welches sich in Salzsäure selbst beim Erwärmen nicht löst, jedoch
nd sogleich auf Zusatz eines Tropfens Jodtinetur. Die Empfindlichkeit dieses Naeh-
weises ist so gross, dass man mit Sicherheit noch 0.00005 gg Antimon in 1cem
Flüssigkeit nach */,stündigem Stehen entdecken kann.
Symbol und Atomgewicht: Sb — 120,
9. dee Gewinnung: Aus dem natürlich vorkommenden Schwefelantimon , Grau-
vie Bestand: spiessglanzerz, : gewinnt man das Antimon, indem man jenes entweder mit
ia Eisen zusammenschmilzt und so von Schwefel befreit ‚oder zunächst röstet, wobei
Wa der Schwefel in Schwefligsäureanhydrid übergeführt wird. Es hinterbleibt antimon-
VA saures Antimonoxyd, Sb, O0, , sogenannte Spiessglanzasche, welche sodann
ah durch Kohle reducirt wird. Das im Handel vorkommende Antimon enthält noch
kleine Beimengungen anderer Metalle, wie Arsen, Blei, Kupfer, Eisen. Zur Reini-
bindungen, gung schmilzt man das Metall mehrmals unter Beigabe von etwas Schwefelantimon
aiten lassen und schliesslich unter Zusatz von Salpeter und Soda, wodurch die Verunreinigungen
‚hobradikal: in die Schlacke übergehen. Chemisch reines Antimon gewinnt man, indem man
osnltirenden Algarothpulver mit Natriumcarbonatlösung digerirt und von dem so erhaltenen
1, als pfi- Antimonoxyd 10 Th. mit_8 Th. wasserfreien Natriumearbonats und _2 Th. Kohle
a nit 3 sb- einschmilzt.
sind büher, Prüfung: Zum Nachweis von Kupfer, Blei, Zink führt man das Antimon
lie tertiären in salzsaure Lösung über, versetzt diese mit einem Ueberschuss an Kalilauge, so
zn Basische dass der Anfangs entstandene Niederschlag wieder verschwindet und hierauf mit
olradikale klarem Schwefelwasserstoffwasser; eine entstehende Trübung würde auf die Ver-
welche als unreinigung mit den oben genannten Metallen hindeuten. Der auf einem Filter
„BET gesammelte Niederschlag kann sodann auf dieselben weiter untersucht werden.
ES . Versetzt man die salzsaure Lösung des Antimons mit einem Ueberschuss von
Stidio-Kalı Ammoniak, so darf das Filtrat keine Blaufärbung zeigen (Kupfer). Gibt die
— Stibi0- mit Weinsäure versetzte salzsaure Lösung mit Kaliumferrocyanid Blaufärbung, so
ag, 280, ist das Antimon mit Eisen verunreinigt. Um Arsen im Antimon nachzuweisen,
gpiess vermischt man 1 Th. der concentrirten salzsauren Lösung des letzteren mit 2 Th.
ba des BETTENDORFF’schen Reagens (kalt gesättigte Lösung von Stannochlorid in
U rauchender Salzsäure) und erwärmt längere Zeit im Wasserbade, Eine eintretende
vr. Bräunung der Flüssigkeit deutet auf Arsen.
La. Du