Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

460 STIBIUM SULFUÜRATUM AURANTIACUM. 
Beim Erhitzen des Goldschwefels für sich unter Luftabschluss sublimirt Schwefel and 
und schwarzes Antimontrisulfid bleibt zurück : enß) 
Sb, Ss = Sb, S; + 258. bo 
Ebenso wird dem Goldschwefel der Schwefel theilweise entzogen durch kochenden ange 
Schwefelkohlenstoff , heisses Terpentinöl und andere Lösungsmittel für Schwefel. 
Behandelt man das Präparat in der Kälte mit Schwefelkohlenstoff , so wird nur Se 
der beigemengte Schwefel des ersteren aufgenommen, beim wiederholten Kochen en 
wird jedoch das Pentasulfid zerlegt, und es hinterbleibt schliesslich ein Diantimon- A 
tetrasulfid, Sb, S,, welches gleichfalls eine orangerothe Farbe besitzt. Beim Glühen JerT 
des Goldschwefels unter Luftzutritt verbrennt der Schwefel zu Schwefligsäure- 
anhydrid, während Diantimontetraoxyd (antimonsaures Antimonoxyd), Sb, O,, nach bet 
dem Erkalten als weisses, in Wasser unlösliches, auch Säuren gegenüber ziemlich Mei 
indifferentes Pulver vom spec. Gew. 6.69 zurückbleibt: MITS 
Sb, S; + 140 — Sb, 0, + 5505. IND 
Schon beim Aufbewahren des Goldschwefels findet durch Einwirkung von Licht Pa 
und Luft eine langsame Degeneration statt, indem sich kleine Mengen schwefliger un 
Säure, Schwefelsäure, unterschwefliger Säure neben Antimontrisulfid und Antimon- = 
trioxyd bilden. Wird solcherart zersetzter Goldschwefel mit Wasser geschüttelt, so m 
ertheilt er demselben saure Reaetion. In den Alkalisulfiden und -hydrosulfiden 9 
löst sich der Goldschwefel leicht zu Sulfantimoniaten : =“ 
Sb, S; + 3(NH,): S=— 2 (NH,); Sb8.. se 
Ebenso bewirken Kalilauge und Ammoniak eine Lösung zu Sulfantimoniaten, 
indem nebenher Metantimoniate entstehen : nn 
4 Sb, S; + 183KOH = 5K; SbS, + 3K5Sb0; + 9 H, 0. nn 
Ammoniumcearbonatlösung nimmt nur Spuren des frisch gefällten Antimon- a 
pentasulfids auf, während bekanntlich Schwefelarsen sehr leicht darin löslich ist; ein { 
man benutzt daher dieses Lösungsmittel zur Abscheidung, bezüglich zum Nachweis FR 
des Arsens im Goldschwefel. Von erwärmter Alkalicarbonatlösung wird derselbe Pd 
in grösserer Menge aufgenommen. N 
Identitätsreactionen: Als solche kommen in Betracht: die Sublimation 
von Schwefel unter Zurücklassung von schwarzem Trisulfid beim Erhitzen im 5 
Reagensröhrchen , die Entwicekelung von Schwefelwasserstoff beim Uebergiessen | 
mit Salzsäure, die Löslichkeit in Schwefelammon und Wiederabscheidung aus dieser 
Lösung als orangefarbener Niederschlag beim Ansäuern, die Zurücklassung eines 
spröden zerreiblichen Metallkornes bei der Reduetion auf Kohle vor dem Löthrohr. . 
Tormel: Sb, S; — 400. Sn 
Darstellung: Man erhält den Goldschwefel durch Zerlegung eines Sulf- nn 
antimoniats mit einer Säure, zumeist des Natriumsulfantimoniats [SCHLIPPE’sches N 
Salz — (Na; SbS, + 9 H, O)] mit Schwefelsäure: en 
2Na; SbS, -} 3 H, SO, =— Sb, S; + 3 Na: SO, + 31,8. m 
Zu dem Zwecke löst man von dem frisch bereiteten krystallwasserhaltigen for 
SCHLIPPE’schen Salz (s. Natriumsulfantimonat , Bd. VII, pag. 280) 26 Th. in an 
100 Th. kalten destillirten Wassers, filtrirt , verdünnt auf 500 Th. und giesst m 
diese Lösung unter kräftigem Umrühren in ein erkaltetes Gemisch von 9 Th. a 
reiner concentrirter Schwefelsäure und 200 Th. Wasser ein. E. SCHMIDT lässt Sn 
1 Th.‘ des SCHLIPPE’schen Salzes in der 4fachen Menge Wassers lösen, mit dem x 
3—4fachen Volum Wasser verdünnen und diese Lösung in ein Gemisch aus !/, Th. En 
reiner Schwefelsäure und 10 Th. Wasser eingiessen. Nach HAGER’s Handbuch 0 
der pharmaceut. Praxis werden 100 Th. des SCHLIPPE’schen Salzes in 400 Th. N 
Wasser gelöst, filtrirt, die Lösung mit 2500 Th. destillirten Wassers verdünnt und . 
nach und nach in ein erkaltetes Gemisch aus 38 Th. reiner concentrirter Schwefel- - 
säure und 800 Th. destillirten Wassers eingetragen, 
Der Niederschlag wird, vor Luftzutritt geschützt, absitzen gelassen, die über- 
stehende saure und mit Schwefelwasserstoff gesättigte Flüssigkeit möglichst bald
	        
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