ü SANGUISORBA. — SANSEVIERIAFASER.
Sanguwisorba officinalis L., auf Wiesen durch die dunkelbraunrothen Blüthen-
köpfe auffallend, lieferte die als Adstringens gebräuchliche Radix Pimpinellae |
italicae s. Sanguisorbae.
Sanguisuga. Synonyme Bezeichnung für die Ringelwurmgattung Hirudo L:, 5
von SAYVIGNY eingeführt, von neueren Zoologen jedoch nicht acceptirt (s. Blutegel,
Bd. II, pag. 334). Th. Husemann. ) 5
Sanjana-Pr äparate der Sanjana-Company in Egham (England) werden nur
auf directe Bestellung an die Patienten versandt, „um vollste Garantie für Rein- ;
heit und Aechtheit der Heilmittel zu bieten“. Gewöhnlicher Schwindel. Der Orts-
gesundheitsrath in Karlsruhe liess von den Arzneimitteln, die sehr theuer bezahlt
werden müssen, zwei untersuchen; das eine war ein mit Chloroform parfümirter nn
wässeriger Auszug von Frangularinde, das andere eine mit Bittermandelöl par-
fümirte Lösung von Bromammonium und Brommnatrium.
Sanicula, Gattung der nach ihr benannten Unterfamilie der Umbellrferae. G
Kräuter mit handförmig getheilten oder gelappten Blättern und regelmässig zu-
sammengesetzten Dolden mit Hülle und Hüllchen: Die Blüthen meist eingeschlechtig, ha
mit laubartig entwiekeltem Kelch und aufrecht zusammenneigenden, in ein ein- N
wärts gebogenes Spitzchen ausgezogenen Blumenblättern. Frucht fast kugelig, de
dicht mit hakigen Stacheln besetzt, ohne Fruchtträger, undeutlich gerippt, a
vielstriemig. be
Die einzige bei uns vorkommende Art dl
Sanicula europaea L., Sanikel, Saunikel, Scherneckel, Bruchkraut, Heil
aller Schaden , besitzt einen schiefen, dickfaserigen Wurzelstock und einen ge-
furchten, kahlen bis 0.5 m hohen Stengel mit grundständigen langgestielten, hand-
förmigen, B5theiligen Blättern, deren Zipfel keilig 3lappig und ungleich doppelt
gesägt sind. Stengelblätter fehlen oft, die viel kleineren blüthenständigen Blätter
gehen in lanzettliche ganzrandige Deckblätter über. Die kopfförmig zusammen-
gezogenen Dolden mit vielblätteriger Hülle tragen weisse oder röthliche Blüthen.
Die im Mai-Juni von der blühenden Pflanze gesammelten Grundblätter dienen als
Volksmittel. Sie sind geruchlos und schmecken etwas salzig-bitter, herb und scharf.
Eigenartige Stoffe sind nicht bekannt.
Einst waren Folia Saniculae s. Diapenstiae officinell, jetzt enthält nur noch '
Ph. Gall. Herba Santculae und Ph. Un. St. führt nebst S. europaea noch S.
marylandica L. und S. canadensis L. (Black snakeroot und Pool root) als
Arten an, deren Wurzel und Blätter arzneiliche Verwendung finden.
J. Moeller.
Sanitas-Antiseptic-Lozenges der Sanitas- Compagnie in London sind
Pastillen, von denen jede 5 Procent löslichen Kampfer (Sanitas) enthalten soll. —
Sanitas-Dog-Soap soll 10 Procent Sanitas entnalten. — Sanitas in Stuttgart ist
ein sogenanntes „Äärztliches Institut“, vor welchem schon mehrfach amtlich ge-
warnt worden ist. — Die Wiener Sanitas-Präparate sind Fichtennadelpräparate
verschiedener Art.
Sansevieriafaser, Bowstring-hemp, Bogenstranghanf, Moorva fibre, Murva,
Mazul, Murgavi (Indien), Goni (Sanskrit), afrikanischer Hanf, mitunter auch
Aloehanf, sind die Bezeichnungen für einen ausgezeichneten, festen und dauer-
haften Faserstoff, der aus den Blättern mehrerer Sansevieria-Arten hergestellt
wird. Vorzugsweise liefert die Liliacee Sansevieria zeylanica Willd, (Acyniha
geyl. Commel., Salmia zeylan. Cav.), welche in ganz Indien und in Südafrika
cultivirt wird, die Textilfaser. Die perennirende, mit jedem Boden vorlieb nehmende
Pflanze hat grundständige 0.5—1m lange, fleischigdieke (alo&ähnliche) Blätter,
deren 40 etwa 0.5kg reine Faser geben; von einem Hectar können 1600k&
Fasern geerntet werden.
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