Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

STIBIUM SULFURATUM RUBEUM. — STICKSTOFF. 463 
lösung (1:2) bis auf einen sehr kleinen Rückstand zu einer farblosen Flüssigkeit 
lösen. Die Prüfung auf fremde Metalle geschieht in gleicher Weise wie bei 
Stibium sulfuratum aurantiacum angegeben ist. 
Aufbewahrung: Vor Licht geschützt und in gut verschlossenen Gefässen, 
Gebrauch: Der Mineralkermes war im vorigen Jahrhundert besonders in 
Frankreich, wo die Regierung von dem Arzte LA LIGERIE und dem Carthäuser- 
mönch SIMON das Geheimniss der Bereitung käuflich erwarb, ein viel gebrauchtes 
Antimonpräparat, das _ bei älteren Aerzten selbst noch heutzutage in Ansehen steht. 
H. Thoms, 
dh Stiboniumbasen, s. Stibine, pag. 454. 
an Stich- oder Stichelkörner sind Fructus Sylibr Martani. 
N ve = 
A. Stickstoff, Nitrogenium, N. Atomgewicht 14. Molekulargewicht 28, 
ick. Drei- und fünfwerthig. Nachdem im Jahre 1772 RUTHERFORD erkannt hatte, dass 
ER ea die atmosphärische Luft einen Bestandtheil enthalte, welcher das Verbrennen 
Im I nicht unterhalten konnte, fanden SCHEELE und LAVOISIER bald darauf, dass die 
a atmosphärische Luft aus Sauerstoff und jenem die Verbrennung nicht unterhaltenden 
n Ozude Gase bestehe, welches LAVOISIER mit dem Namen Azote (x privativum und Con 
An nn Leben), woraus das deutsche Wort Stickstoff entstand, belegte. CHAPTAL nannte 
PN später das Gas Nitrogen (von Nitrum, Salpeter, und yesvwaw, ich erzeuge), weil es 
alien in der Salpetersäure vorkommt, woher der Name Nitrogenium abgeleitet ist. 
FRE Stickstoff findet sich neben Sauerstoff frei in der Atmosphäre (Bd. I, 
% welches pag. 705), welche 77 Gewichts- oder 79 Volumtheile Stickstoff in 100 Th. enthält. 
teres. unter Gebunden findet sich der Stickstoff als salpetrige Säure, Salpetersäure und in 
achten | deren Salzen, als Ammoniak und als wichtiger Bestandtheil des "Thier- und 
jeigemengte Pflanzenkörpers, z. B. in dem Harnstoff, den Eiweisskörpern, den Alkaloiden ete. 
| Ausserordentlich leicht gelingt die Darstellung des Stickstoffs aus der Luft, 
re erwärmt, indem man dieser den Sauerstoff entzieht. Dieses ist bei jeder Verbrennung, 
; Cgerrien Oxydation der Fall. Man braucht also nur einen Körper in einem abgeschlossenen 
rangerother Volum Luft zu verbrennen, dessen Oxydationsproduct dem Stickstoff nicht beige- 
| mengt bleibt. Sperrt man z. B. atmosphärische Luft über Wasser in einer tubulirten 
gepulverten Glocke ab, bring£ in dieselbe ein Schälchen mit Phosphor, den man durch einen 
m Natrium- glühenden Draht durch den Tubus entzündet, so verbrennt dieser zu Phosphor- 
ng in einem pentoxyd, welches sich in dem absperrenden Wasser löst und. Stickstoff bleibt 
ı ein wenig zurück, allerdings nicht frei von Sauerstoff, weil die Verbrennung des Phosphors 
m Erkalten schon aufhört, wenn der Gehalt der Luft an Sauerstoff beträchtlich vermindert ist. 
renden Um- Auch durch Schütteln der Luft mit frisch gefälltem Eisenoxydulhydrat, Mangan- 
Der Nieder- oxydulhydrat oder einer alkalischen Auflösung von Pyrogallussäure kann man 
‚ser aUSge- dieser leicht den Sauerstoff entziehen, so dass Stickstoff zurückbleibt. Reinen 
an zwischen Stickstoff erhält man durch Ueberleiten von getrockneter und von Kohlensäure 
Die. Um- befreiter Luft über Kupferspäne, welche in einem Rohre zum Glühen erhitzt 
werden. Indem das Kupfer der Luft den Sauerstoff entzieht, und_Kupferoxyd 
bildet, entweicht reiner Stickstoff, 
unverändert Auch aus Stiekstoffverbindungen lässt sich Stickstoff erhalten. Leitet man z. B. 
Labersehr Chlor in Ammoniak, so entzieht das Halogen diesem den Wasserstoff, es entsteht 
heiden sich Chlorwasserstoff, welcher mit überschüssigem Ammoniak _Salmiak bildet: 4 NH, + 
as Antimon- 3C1=3NH,C1+N. 
dass man Hierbei muss stets Ammoniak im Ueberschuss vorhanden sein, weil. sonst durch 
ohdem man Einwirkung des Chlors auf den gebildeten Salmiak Chlorstickstoff entsteht. 
‚hang Tässt. Am leichtesten erhält man reinen Stickstoff durch Kochen einer concentrirten 
das Filtrat Lösung von salpetrigsaurem Ammon, welches geradezu_in_ Stickstoff und Wasser 
unterlas®”” zerfällt: NH,.N0O, =2N + 2H,0. 
„änzelde” Ein farbloses, geruchloses und geschmackloses, weder Verbrennung , noch 
dung Athmung unterhaltendes, nicht brennbares Gas, welches bei niederer Temperatur 
mh 0 und unter einem starken Drucke (145° bei_32 Atm, Druck)_zu_einer Flüssigkeit
	        
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