Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

464 STICKSTOFF. — STICKSTOFFBESTIMMUNG. 
Nat 
condensirbar ist. Der flüssige Stickstoff erstarrt bei -—203° zu einer krystal- N ) 
linischen Masse. Das spec. Gew. des Stickstoffs ist 0.97137 (Luft — 1), 14 ” 
(H = 1); in Wasser löst es sich wenig, etwas mehr in Alkohol. Sein Vereini- 7o% 
gungsstreben mit anderen Elementen ist ein sehr geringes, bei gewöhnlicher a 
Temperatur vereinigt er sich mit keinem Elemente, bei Rothgluth nur mit einigen I 
wenigen unter Mitwirkung des elektrischen Funkens. H. Beckurts. Br 
Stickstoffbasen, ältere Bezeichnung für Amine (s.d. Bd. I, pag. 295). Laufe 
Stickstoffbenzol ist Azobenzol, s. d. Bd. II, pag. 65. Ch 
Stickstoffbestimmung. Im Anschluss an die unter Elementaranalyse ei 
bereits erwähnten Methoden von DuUumAs und WILL-VARRENTRAPP zur Stiekstoff- Mi 
bestimmung sei hier noch die Methode von KJELDAHL erwähnt, welche bei Abfassung ie 
des oben gedachten Artikels noch nicht bekannt‘ war, aber durch die Einfachheit 
und Billigkeit ihrer Ausführung für die Praxis von besonderer Wichtigkeit geworden ) 
ist. Es waren schon früher von WANKLYN Versuche in der Richtung gemacht, A 
den Stickstoff der organischen Körper in alkalischer Lösung in Ammoniak über- ai 
zuführen. KJELDAHL liess nun die Ammoniakbildung in saurer Lösung vor sich he 
gehen und oxydirte mit Permanganat; er überzeugte sich, dass beim Erwärmen Pe 
die Reaetion sehr schnell von Statten geht und dass beim Oxydiren mit Permanganat ® 
Stickstoff vollständig in Ammoniak übergeführt wird. Das Prineip der Methode nn 
ist deshalb, die betreffende Substanz eine Zeitlang mit einer reichlichen Menge — 
concentrirter Schwefelsäure bis auf eine dem Siedepunkte naheliegende Tempe- Et 
ratur zu erhitzen und die so erhaltene Lösung mit überschüssigem, trockenem, EP 
pulverigem Permanganat zu oxydiren. PM 
Wenn es nöthig ist, kann man der concentrirten Schwefelsäure noch etwas u 
Phosphorsäureanhydrid hinzufügen. Ra 
Nach Beendigung der Reaction wird nun mit Wasser verdünnt, mit Natron- HS 
lauge übersättigt und das Ammoniak abdestillirt. Nach dieser Methode untersuchte U 
KJELDAHL eine grosse Reihe organischer Körper: Asparagin, Harnsäure, Harn- TE 
stoff, Anilin, Morphium, Chinin, Casein, Bohnen, Roggen, Gerste, Bierextraet, SM 
Hefe, Fleisch, Pepton ete. auf den Stickstoffgehalt und erhielt die vorzüglichsten wi 
Resultate. Es wurde denn auch die neue Methode von allen Seiten aufgenommen Zusst 
und Beiträge zur Ergänzung derselben geliefert. gel, 
Soweit die Erfahrungen bis jetzt reichen, kann gesagt werden, dass die Methode Aula 
in allen Fällen, in denen der Stickstoff nicht als Salpeter vorhanden ist, direet ker 2 
nach der alten KJELDAHL’schen Form bestimmt werden kann; wenn Salpeter 
vorhanden ist, muss man sich der Modificationen von JODLBAUER oder von FÖRSTER 
bedienen. 
Nachstehend sind die nöthigen Reagentien und die Ausführung der Methode 
beschrieben. 
Schwefelsäure. Die reine conecentrirte Schwefelsäure des Handels. Man 
wendet auch ein Gemisch von 1 Vol. rauchender Schwefelsäure und 4 Vol. con- 
centrirter an, beide, besonders die erste, sind vorher auf ihre Reinheit (Ammon) 
zu prüfen, 
Uebermangansaures Kali. Man bewahrt dasselbe in zerriebener Form 
in einer weithalsigen Flasche auf; durch den Kork der Flasche geht eine weitere 
Glasröhre, mit deren unterem Ende man stets so viel der Substanz aufzunehmen 
vermag, als zum Hinzufügen nothwendig ist. 
Zinkspäne. Aus einem etwa 6cm breiten Stück Zinkblech schneidet man 
mit der Scheere 3mm breite Streifen, dieselben rollen sich beim Schneiden zu- 
sammen und bilden kleine Spiralen, die man in. einer weithalsigen Glasflasche 
aufbewahrt. Refer 
Natronlauge. Die rohe Natronlauge des Handels ist, wenn ammoniakfrei, 8 gen 
genügend rein. Ist keine Natronlauge von genügend starkem Gehalte zu haben, ehe 
so löst man Natriumhydrat in Wasser auf. etwa 1 Th. in 2 Th. Wasser. Das Wr
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.