SANSEVIERIAFASER. — SANTALIN. 39
Unter der besonderen Bezeichnung „afrikanischer Hanf“ begreift man angeb-
lich nur die Fasern von Sansevieria gquineensis Willd. und S. cylindrica Bojer
(von Zanzibar bis Angola).
we Die dünne, glatte und ziemlich egale Faser besteht aus schmalen, 15—20w
daß 9 messenden, schwach verdickten, spitz endigenden Selereiden und aus Gefässen.,
) Se), Die Seclereidenquerschnitte sind polygonal, ebenso das Lumen, nach Be-
A, handlung mit Jod und Schwefelsäure lässt sich eine Mittellamelle nicht wahr-
nn nehmen, . . .
ir Rein. Einen durchgreifenden Unterschied von der Aloöfaser kann man nicht
er Orts. angeben. T. F. Hanausek.
„ezadlt Santal, c, H; 0; (WEImDEL), richtiger wohl C,; H,2 Os, ist von WEIDEL aus dem
Fiir rothen Sandelholz isolirt worden, indem er dasselbe mit Kkalihaltigem Wasser
(4 pat- kochend extrahirte, das Decoct mit HCI fällte und ‚den abgepressten und ge-
trockneten ziegelrothen Niederschlag mit kaltem Aether auszog. Die feuerrothe
fr Lösung enthält 2 Körper, das Santal, C,6H;2 06, und das WEIDEL’sche Santalin,
ia Cu H,20,. Der Aether wird abgedunstet, der Rückstand mit Weingeist verdünnt
bh und der Krystallisation überlassen. Durch wiederholtes Umkrystallisiren der er-
WR haltenen Krystalle aus Alkohol gewinnt man schliesslich farblose Krystalle, welche in
U E Wasser unlöslich, in kaltem Alkohol und Aether wenig löslich, in verdünnten Lösungen
Selig, der Aetzalkalien leicht, in NH; minder leicht löslich sind. Nimmt man für das
SnpP% Santal die Formel WEIDEL’S an, so würde dasselbe als ein Isomeres des Piperonals
betrachtet werden können; nimmt man dagegen nach dem Vorschlag des Referenten
U die Formel C,; H,O; an, so ersieht man sofort die Beziehungen des Santals zum
% Heil Santalin. Ganswindt,
nen ge-
1, hand- Santalaceae, Familie der Hysterophyta. Meist Sträucher, Halbsträucher oder
doppelt Kräuter, selten Bäume, welche in den gemässigten und warmen Klimaten der
Blätter ganzen Erde zerstreut auftreten; in Deutschland finden sich nur die Gattungen
ammen- Thesium und Osyris. Die Santalaceen leben parasitisch (ob alle ?) auf den Aesten
Blüthen, der. Bäume oder auf den Wurzeln der verschiedensten Pflanzen. Haustorien der
nen als Nährwurzel. sattelförmig aufsitzend und mittelst eines von der Unterseite ent-
scharf, springenden Saugfortsatzes in dieselbe eindringend. Blätter stets ungetheilt, ganz-
randig , meist schmal, selten gestielt, häufig auf kleine Schuppen redueirt, ohne
ar noch Nebenblätter. Blüthen grün oder gelbgrün, klein und unansehnlich, zwitterig oder
noch S. durch Abort diöcisch (seltener monöeisch), regelmässig, in Trauben, Aehren, Köpf-
jo) als chen, Dichasien ete. Deckblatt mit den Vorblättern eine Art Involuerum bildend
oder zu einer kelchartigen Hülle verwachsen. Involuerum zuweilen auch aus
aller 3—6 Hochblattschüppchen gebildet. Perianth 4- oder 5- (selten 3- oder 6 )zählig,
ni oberständig , einfach, kelch- oder kronenartig. Abschnitte frei oder röhrig oder
A glockig verwachsen. Andröceum dem Perianth isomer und superponirt, meist
ta kürzer als letzteres, der Basis der Abschnitte oder dem Schlunde des Tubus ein-
ON vefügt. Antheren intrors, dithetisch, in Längsritzen sich öffnend. Discus intra-
za staminal, Gynäceum unterständig (oberständig nur bei Exocarpus), mit 3 (4—6,
Enapi8 selten 2) verwachsenen Carpellen. Griffel einfach, terminal. Samenknospe ohne
Intezument, auf Centralplacenta. Frucht nuss- oder steinfruchtartig, durch Abort
Mara, isamig. Endosperm fleischig. Würzelchen des Embryo nach oben gekehrt. Cotyle-
‚or auch donen gewöhnlich halbeylindrisch. Sydow.
de Santalid, Santaloid, Santalidid und Santaloidid sind Bezeichnungen
reestallt für weitere, ausser dem Santalin von MEIER aus dem Sandelholze noch dar-
rn gestellte Körper.
dal
nmende Santalin, Santalsäure, heisst der Farbstoff des rothen Sandelholzes von
Rlätter, Pterocarpus santalinus. Er ist zuerst 1847 von MEIER dargestellt worden, und
eNOke zwar durch Ausziehen des Holzes mit kaltem Alkohol, wiederholtes Auskochen