490. STRONTIUMSULFAT. —. STROPHANTHIN.
es zuvor durch Behandeln mit Kaliumecarbonat in Carbonat oder durch Glühen De
mit Kohle in Sulfid verwandelt. Pauly. PER
Strontiumsulfid, Schwefelstrontium, Strontiumsulfuret, SrS, wird Ca
wie Baryumsulfid dargestellt. Es ist in reinem Zustande weiss (Baryumsulfid ist Dick.
röthlich), gibt beim Kochen mit Wasser wie jenes Hydrosulfid und Hydroxyd. %
28rS +2 H, 0 — Sr (SH); + Sr (OHM). ns
Das rohe, durch Glühen von Strontianit mit Kohle gewonnene Sulfid dient im
zur Darstellung anderer Strontiumverbindungen. a
Ausser diesem Monosulfid sind noch bekannt das Tetrasulfid, SrS,, welches Da
beim Kochen des Monosulfids mit Schwefel in Wasser entsteht und mit 2 und w:
6 Mol. H,O als gelbrothe, krystallinische, zerfliessliche Masse erhalten werden Un
kann, und das 1.
Pentasulfid, Sr S;, fünffach Schwefelstrontium, entstehend aus dem Tetrasulfid Kr
durch Sättigen einer Lösung desselben mit Schwefel bei gewöhnlicher Temperatur. uw
Im festen Zustand scheint das Pentasulfid nicht darstellbar, da es beim Abdampfen ee
der Lösung in Tetrasulfid und Schwefel zerfällt. Pauly. KA
Strontiumsulfit, schwefligsaures Strontium, Sr SO,, entsteht als schwer 500 1
lösliches pulveriges Salz durch Wechselzersetzung zwischen löslichen Strontiumsalzen des $
und Alkalisulfiten. Das Salz gibt beim Glühen ein mit gelbgrünlichem Lichte A
phosphorescirendes Gemisch von Sulfat und Sulfid (FORSTER). Pauly. breite
Strontiumsuperoxyd, Strontiumdioxyd, SrO,, scheidet sich als Hydrat Autor
mit 8 Mol. H, O in perlmutterglänzenden Schuppen aus beim Vermischen von Stron- ernel
tiumsalzlösung mit Natriumdioxyd. Setzt man dieses Hydrat anhaltend einer Temperatur EM
von 100% aus, so entsteht sowie beim Vermischen einer Strontiumhydroxydlösung welche
mit Wasserstoffsuperoxyd, das wasserfreie Superoxyd, ein weisses, bei Rothgluth 8 28
nicht schmelzbares, in Wasser kaum, aber in Säuren und auch in Ammoniumchlorid aber 1
lösliches_ Pulver. Pauly. habe
Strophanthidin ist ein von FRASER beschriebenes und so benanntes Spaltungs- De
produet des Strophanthins (s. d.). Strophanthin soll sich unter dem Einfluss m
verdünnter Mineralsäure sehr leicht in Strophanthidin und Glycose spalten. Es +
bildet farblose glänzende Krystalle. B. Fischer. in
Strophanthin. Mit diesem Namen bezeichneten 1877 HARDY und GALLOIS Comp
(Compt. rend. 84, 261) eine Substanz, welche sie aus den Samen von Stro- reise
phanthus hispidus DU., aus welchen das Ine - Pfeilgift hergestellt wird, ge- bite
wonnen hatten. Sie macerirten die von den Federkronen befreiten und zerstossenen wahre.
Samen 10 Tage lang mit salzsäurehaltigem Alkohol, verdampften das Filtrat bis heise
zur Extraeteonsistenz, nahmen den Rückstand mit Wasser auf und verdunsteten heim
diese Lösung im Vacuum. Sie beschreiben ihr Präparat als farblose Krystalle ne
bildend, als löslich in Wasser und in Alkohol und als neutral reagirend. Es -
erscheint ziemlich sicher, dass die von HARDY und GALLOIS beschriebene Substanz eher,
nicht identisch ist mit dem jetzt unter dem Namen Strophanthin verstandenen ade
Körper, vielmehr dürfte sie mit dem später von FRASER beschriebenen Strophan- MY
thidin identisch sein. Nachdem seit etwa 1886 grössere Mengen von Strophanthus- Kunf
samen nach Europa importirt worden waren, gewann die Mittheilung von HARDY un.
und GALLOIS an Interesse; man versuchte den von diesen aufgefundenen wirk- a
samen Bestandtheil (das Strophanthin) darzustellen und es wurden in wenigen as
Jahren eine ganze Reihe von Vorschriften bekannt gegeben. X.
FRASER (Pharm. Journ. Transaet. XVIII, 69) löst das alkoholische Extract in a
Wasser, fällt das Strophanthin mit Gerbsäure und zersetzt das Tannat mit frisch A
bereitetem feuchtem Bleihydrat. Das in Freiheit gesetzte Strophanthin löst er in EM
Alkohol auf und fällt es aus dieser Lösung durch Aether. Wesentlich bei dieser a
Art der Darstellung ist die Vermeidung jeder Säure (sogar des Schwefelwasser- N
stoffs), welche nach FRASER Zersetzung des Strophanthins verursachen soll. GERRARD DE