Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

STRUCTURTHEORIE. 499 
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Forte: bindung mit Wasser wird unter Austritt von Salzsäure Essigsäure regenerirt, 
6 dan woraus der Schluss gezogen werden darf, dass ein Sauerstoffatom unmittelbar mit 
jene einem Wasserstoffatom verbunden ist, und da die Verbindung C, H, O Cl keinen durch 
WM Metalle ersetzbaren Wasserstoff mehr enthält, so ist das mit Sauerstoff verbundene 
D 4 Wasserstoffatom dasselbe, welches auf dem Wege der Salzbildung durch Metalle 
. ersetzt werden kann. Weitere Untersuchungen der Essigsäure lehren nun, dass 
das zweite Sauerstoffatom mit dem Kohlenstoff in derselben Weise, wie im Kohlen- 
oxyd verbunden ist, wodurch wir als Ausdruck für das Verhalten der Essigsäure 
die Formeln C,H, 0.O0OH und CO.CH; OH gewinnen, Die so gewonnene Con- 
en stitutionsformel kann nun in einfachster Weise durch die synthetische Darstellung 
16 veran- der Essigsäure vervollständigt werden. Sumpfgas und Carbonylehlorid wirken ge- 
/ mäss der Gleichung: 
"schen Verbip- CH, - COCl = CH, .CO CL + HCl 
ı Verbindungen auf einander ein. Das Produet CH; .CO Cl ist identisch mit dem durch Einwirkung 
MC vomöglich von Phosphorchlorid auf Essigsäure erhaltenen C,H, OCl1, woraus folgt, dass 
stellen. Noch der Essigsäure die Constitutionsformel CH, . COOH beigelegt werden muss. 
Schwierigkeit, Nach der Strueturtheorie können sich die Atome nicht nur mit Atomen un- 
Mructurformeln gleicher Art, sondern auch mit gleichartigen verbinden, z. B. H—H und C1— Cl. 
age für alle Mehr als zwei einwertige Atome können nicht in gegenseitige Bindung mit ein- 
en Grappinune ander treten. Verbinden sich aber zwei Atome eines mehrwerthigen Elementes, 
erkennen ver- so kann dies in der Weise geschehen, dass alle oder nur ein Theil der Valenzen 
Beckürte, benutzt werden, um die beiden Atome zusammenzuhalten, z, B. 0 =— O0’ und 
—0—0-—. Kt nur ein. Theil der freien Valenzen zur Bindung der beiden 
ü, welche. die Sauerstoffatome verbraucht, so enthält die gebildete Sauerstoffgruppe noch freie 
; man al em- Valenzen, durch welche dieselbe noch weitere Atome zu binden vermag. Kine 
och mehr aus- solche Bindung zweier Sauerstoffatome nimmt man in dem Wasserstoffsuper- 
halten. Dement- oxyd an: 
jeome eine jede H—0 0 —H. 
negativen Be- Auch die Cupro- und Mereuroverbindungen werden durch eine Bindung zweier 
0, NO, Aus zweiwerthiger Kupfer- und Quecksilberatome erklärt. Sind in einer Merecuro- 
ı Formeln aus- verbindung beide Quecksilberatome durch eine Affinität verbunden, so ist das 
v allzemein be- Doppelatom zweiwerthig, das einfache Atom scheinbar einwerthig: 
ıthese und die Cu Hg 
nstitution nennt | Do und | 0. 
«fünitätseinheit Cu He 
Die dies aus- Die mehrwerthigen Elemente bilden somit durch Zusammentreten ihre Atome 
Strneturtheorie Atomverkettungen. In weit höherem Grade, als irgend ein anderes Element, be- 
» Fizenschaften sitzt der Kohlenstoff die Fähigkeit, sich mit gleichartigen Atomen unter Anwen- 
‚den Blementar- dung eines Theiles ihrer Valenzen zu verbinden. Der Kohlenstoff ist ein vierwerthi- 
Kon wir weiter ges Element. besitzt also 4 freie Affinitätseinheiten : 
lie Verbindung | 
welche gemäss a (mn 
Ende Deshalb ist jede Verbindung eine BOCH in welcher diese 4 AfGnitäten 
Pad der des Kohlenstoffs durch andere Atome gesättigt sind, aber eine. ungesättigte, wenn 
N Flemente at ein oder mehrere Affinitäten nicht gesättigt sind. 
/ Methan, C=H,, und Kohlensäureanhydrid, On sind gesättigte, Cyan, C==N, 
Id S und Kohlenoxyd C = 0 ungesättigte Verbindungen. Die 4 Affinitäten des Kohlen- 
Metal fr stoffatomes sind unter sich gleichwerthig. Vereinigen sich aber zwei Kohlenstoff- 
x. N der atome, so können sich diese unter Benutzung von ein, zwei oder drei Valenzen 
Aodatomen 4 binden: 
ag drüekt die | | | 
; —C—C— C=C —C0=C — 
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