4 SANTALUM. — SANTOLINA.
mässig radiale Anordnung der Libriformfasern. Die Markstrahlen sind immer ein-
reihig, die Gefässe theilweise von Parenchym umgeben und ausserdem findet sich Se
Parenchym in einfachen tangentialen Reihen; die Gefässe, das Parenchym und bl
die Markstrahlen enthalten Harz, schön ausgebildete Krystalle kommen in langen
Kammerfasern vor (PETERSEN, 1. 6.). hi
Die Ausbeute an ätherischem Oel ist geringer als beim ostindischen Sandel- m
holze, sie beträgt 2.5 Procent gegen 4.5 Procent (SCHIMMEL).
Das Oel ist auch verschieden von dem echten Sandelholzöl; denn dieses dreht 1
18.6° links und hat 0.9713 spec. Gew., jenes dreht 6.75° rechts und sein spec. sch
Gew. ist 0.965 (FLÜCKIGER, Pharmacographia). dur
Das weisse Sandelholz und das ätherische Oel desselben fand bis vor Kurzem ji
nur in der Parfümerie Verwendung. Obwohl HENDERSON und PANAS schon 1865
das Oel als Speecifieum gegen Gonorrhoe empfohlen hatten, blieb es doch unbe-
achtet und erst 20 Jahre später wurde es als Heilmittel anerkannt. Gegenwärtig ve:
ist Ol. Santalı (pag. 35) von Ph. Austr. VII., Brit., Hisp. und Un. St. aufgenommen.
Lignum Santali rubrum (Ph. Austr. VII., Belg., Brit., Dan., Gall., Graee,, An
Helv., Hisp., Rom., Suec., Un. St.) stammt von Pterocarpus santalınus die
L. fil., einer Papilionacee (s. Bd. VIII, pag. 385). Es ist das von Rinde und -
Splint befreite braunrothe, stellenweise violett angeflogene, schwere, harte und Ve
dichte, leicht spaltbare Kernholz. Frische Spaltflächen glänzen seidig und sind
gesättigt blutroth. Der Querschnitt zeigt eine weitläufige, annähernd concentrische Kr
Schichtung , spärliche, meist isolirte Gefässporen, welche untereinander durch %
zarte, wellenförmige , hellroth gefärbte Linien (Parenchym) verbunden sind. Die 6
Gefässe sind sehr weit (bis 0.4mm), kurzgliederig und von krystallführendem ne
Parenchym umgeben. Das Libriform besteht aus stark verdicekten Fasern. Die
Markstrahlen sind 1—2reihig.
Die Zellen enthalten glänzend orangerothe Massen und Tröpfcehen, ihre Mem- N
branen ‚sind ebenfalls gefärbt. In Wasser ist der Inhalt unlöslich, in Alkohol und 5
Aether mit röthlich gelber, in Alkalien mit purpurner Farbe löslich. KEisensalz- |
lösungen färben ebenfalls purpurn, die alkoholische Lösung jedoch schwach violett
(Gerbstoff). ©
Beim Raspeln entwickelt. das rothe Sandelholz einen schwach aromatischen ;
Geruch, der Geschmack ist kaum merklich adstringirend.
Es enthält an eigenartigen Stoffen Santol und Santalin, Pterocarpin ;
und Homopterocarpin (CAZENEUVE). Beim Verbrennen soll es nicht über |
2 Procent Asche hinterlassen,
Zum pharmaceutischen Gebrauche, der übrigens sehr geringfügig ist, kommt ;
Tignum Santali geschnitten oder gepulvert in den Handel. Es soll vor Licht S
geschützt in dicht schliessenden Gefässen aufbewahrt werden, weil sonst die "
Farbe leidet. 4
Mit 1 Procent wässeriger Kalicarbonatlösung befeuchtet, gibt es mit Weingeist
eine violettfarbige Tinetur (Zenet, Lignt Santali violacei).
Es . ist Bestandtheil der Species lignorum (Ph. Austr. VII.) und wird sonst
nur als färbender Zusatz verwendet. Bedeutungsvoller ist seine technische Ver-
wendung (s. Sandelholz, pag. 34). J. Moeller.
Santelöl, s. Sandelöl, pag. 35.
Santenay, Departement Cöte-d’or in Frankreich, besitzt eine Quelle mit Na Cl
4.86 und Na, SO, 2.71 in 1000 Th.
Santolina, Gattung der Compositae, Unterfamilie Anthemideae. Halbsträucher
des Mittelmeergebietes mit alternirenden Blättern und einzeln gipfelständigen
gelben Blüthenkörbehen mit glockiger, ziegeldachiger Hülle und spreuigem Blüthen-
boden. Die © Randblüthen einreihig , undeutlich zungenförmig, die zwitterigen
Scheibenblüthen mit flacher, zweiflügeliger, am Grunde zweisporniger Corolle.
Achänen stielrund, ohne Pappus, ungeflügelt.
DD)