Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

STRUVIT. — STRYCHNIN. 503 
"dig Oder. Struvit hei nf : 5 ; ; 
ide 7 FUVIt heisst die im Guano, in Abfuhreanälen u. dergl. in ausgebildeten 
© Wr Ing grossen Krystallen sich findende phosphorsaure Ammoniakmagnesia., 
hindungen, Strychneae, s. Loganiaceae, Bd. VI, pag. 391. 
at Strychnin, Ca1 Haag N, O2. Das Strychnin wurde im Jahre 1818 in den St. 
W AREOL [gnatiusbohnen von PELLETIER und CAVENTOU entdeckt und bald darauf von 
"TUE Qöppelte denselben Forschern auch ın den Brechnüssen, den Samen von Strychnos Nux 
Ua, Yanent- vomica, und der von diesem Baume stammenden, sogenannten falschen Angustura- 
Se, In deren rinde, ferner im Schlangenholz, der Wurzel von Sirychnos colubrina L., in der 
‘nen 6 Atome Wurzelrinde von Strychnos Treute Lesch. und dem aus dieser auf den Molukken- 
$ der Kollen- und Sundainseln bereiteten Pfeilgift aufgefunden, ‘ 
Amahme eines Es findet sich meist gemeinsam mit Brucin gebunden an Aepfelsäure; in den 
® abwechselnd Ignatiusbohnen soll seine Menge 1!/, Procent neben 0.5 Procent Bruein , in den 
Brechnüssen 0.7—0.9 Procent neben 0.6—0.8 Procent Bruecin betragen. Doch 
können diese Angaben wenig Zuverlässigkeit beanspruchen, da es an sicheren 
Methoden zur Bestimmung des Strychnins neben Brucin bis vor Kurzem gefehlt 
hat. Die Samen von Strychnos Treute sollen neben circa 1,5 Procent Strychnin 
nur Spuren Bruecin enthalten, wogegen umgekehrt in der falschen Angusturarinde 
und in dem Schlangenholz viel mehr Brucin als Strychnin enthalten ist. 
Zur Darstellung des Strychnins dienen fast ausschliesslich die Brechnüsse, 
die Samen von Stirychnos Nux vomica. Diese werden in gepulvertem Zustande 
dreimal mit 40 Vol.-Proc. Alkohol ausgekocht, die vereinigten und durch Ab- 
setzen geklärten alkoholischen Auszüge durch Destillation vom Alkohol befreit, 
dann mit so viel Bleizuckerlösung versetzt, bis ein weiterer Niederschlag nicht 
mehr entsteht, filtrirt und das überschüssige Blei durch Schwefelwasserstoff ent- 
Tale, wie de fernt. Nachdem das Filtrat vom Schwefelblei bis etwa auf das Gewicht der in 
WE Arbeit genommenen Brechnüsse eingedampft ist, wird mit überschüssiger Magnesia 
A der versetzt, der Niederschlag nach mehrtägigem Stehen gesammelt, mit wenig kaltem 
aassichen Zu Wasser ausgewaschen, getrocknet und mit 80 Vol.-Proce. Alkohol mehrmals aus- 
de ud gekocht. Aus den filtrirten und mit einander gemischten Auszügen krystallisirt 
ati AgemeN nach dem Verjagen des grössten Theils des Alkohols ein unreines Gemenge beider 
htand, Janet Alkaloide. Die Mutterlauge von diesem dient zur Gewinnung des Brueins 
a I (s. Bd. II, pag. 404). Zur Reindarstellung des Strychnins werden die ausge- 
Averbindungen schiedenen Krystalle durch Behandlung mit 40procentigem Spiritus von anhaftendem 
lernen, deren Bruecein und färbenden Verunreinigungen befreit und darauf aus 9O0procentigem 
£ Beckurts, Spiritus umkrystallisirt. 
fan mit diesem Farblose, wasserfreie Krystalle des rhombischen Systems oder ein weisses, 
at. East später körnig krystallinisches Pulver. Versetzt man eine verdünnte, kalte Lösung von 
eig. also zur salzsaurem Strychnin mit Ammoniak, so scheiden sich lange, zarte Prismen, ein 
iss erreicht Hydrat des Strychnins, aus, welche sich aber beim Pressen und Absaugen in 
afißrden. Man kleine octa@drische Krystalle der wasserfreien Base verwandeln. 
ne wolide, a0 Das Strychnin schmilzt bei 268°, löst sich in 6600 Th. kaltem und 2500 Th. 
nd jan Cysten- heissem Wasser zu einer alkalisch reagirenden, stark bitter schmeckenden Flüssig- 
„ofilte Höhlen keit. In absolutem Alkohol und in absolutem Aether ist das Strychnin unlöslich, 
"Die Ursachen dagegen löst es sich in 160 Th. kaltem und 12 Th. siedendem Weingeist von 
n ht u 90—91 Vol.-Proc, zu den polarisirten Lichtstrahl nach links ablenkenden Lösungen; 
ea am leichtesten löst sich das Strychnin in Chloroform, weniger in Benzol, käuf- 
vn Mt lichem Aether und Schwefelkohlenstoff. 
vortsehni® Das Strychnin gehört zu den heftigsten Giften, und zwar ruft es in toxischen 
x N Gaben Starrkrampf hervor. Die physiologische Wirkung auf Frösche kann deshalb 
{a Arrosit zur Erkennung des Strychnins mit besonderem Vortheil neben den chemischen 
4 ganonit Reactionen benutzt werden. Von den letzteren dient zu seiner Charakterisirung 
namentlich sein Verhalten gegen Schwefelsäure und oxydirend wirkende Sub- 
„Harı mit stanzen, wobei eine allerdings wenig beständige blauviolette Färbung (MARCHAND) 
M + Bei entsteht. Die diese veranlassende Verbindung konnte bislang nicht isolirt werden.
	        
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