0 STRYCHNIN. — STRYCHNINUNM. 507
SL a
ade, in in wässeriger Kalilauge mit rother Farbe. Löst man Strychninnitrat in concen-
trirter Schwefelsäure, giesst die Lösung nach etwa 8Stägigem Stehen in Wasser
E00, und fällt mit Ammoniak, so erhält man als gelben Niederschlag Mononitro-
a strychnin, C,, H,, (NO) N, O,, welches durch Umkrystallisiren aus verdünntem
NO Alkohol in gelben, bei 225% schmelzenden Blättern erhalten wird. Zinn und Salz-
Ober: N säure führen esin Amidostrychnin, C,, H,, (NH,) N, O,, verdünnte Kalilauge
ir in Xanthostrychnol, C,, Ho, Ns O, + 2.H, O0, über. Durch. Auflösen ' von
Wet Muller Strychnin in kalter rauchender Salpetersäure, KEingiessen in kaltes Wasser und
Zerlegen mit Ammoniak wird Dinitrostrychnin, C,, H,, (NO,)» N, 0, , gelbe
N prismatische Krystalle, erhalten. Beim Kochen von Strychnin mit starker Salpeter-
a säure entsteht Pikrinsäure.
tehlorid . Bei Einwirkung von Kaliumpermanganatlösung auf Strychninsalzlösung entsteht
| Vernlscher eine amorphe Säure, die Strychnin säure,. C,, HNO; .H,0, welche nicht
iin Nase bitter schmeckt und ungiftig ist.
a Schwefelsäure und chromsaures Kalium 0oxydirt das Strychnin zu einer nach
der Formel C,5 Hıs N, Os, zusammengesetzten Säure. Beim Kochen mit einer ge-
I sättigten Lösung von Baryumhydroxyd auf 140° verwandelt sich das Strychnin in
/ Dihydrostrychnin, C,, Ho; N, O,, und Trihydrostrychnin, C,, Hg N, Os.
Ein Polysulfhydrat des Strychnins, 2(C,, H,, N, 0,).H, S; , bildet
/ sich beim Versetzen einer gesättigten alkoholischen Lösung von Strychnin mit
alkoholischem , gelbem Schwefelammonium oder, wenn man eine mit Schwefel-
wasserstoff gesättigte alkoholische Strychninlösung der Luft aussetzt. arte,
orangerothe Nadeln, unlöslich in Wasser, Alkohol, Aether und Schwefelkohlenstoff.
Beim Erhitzen des Strychnins mit Kali entsteht neben Jodol Chinolin und
dessen Homologe. Beim Erhitzen mit Natronkalk entstehen ©-Methylpyridin,
C,H, (CH,)N, Skatol, C, Hy N und Carbäzol, C,H, N; erstere beiden entstehen
auch beim Glühen des salzsauren Strychnins mit Aetzkalk.
Eine Verbindung des Strychnins mit Jodoform, 3 (C,, H,, N, 0.) .CHJ;,
krystallisirt beim Erkalten einer heiss mit Strychnin gesättigten alkoholischen
& Jodoformlösung in langen prismatischen Nadeln aus.
Mit den Alkyljodiden vereinigt sich das Strychnin als tertiäre Base direct zu
den Jodiden der betreffenden Ammoniumverbindungen. So bildet sich aus Strychnin
und Jodmethyl das Strychninmethylammoniumjodid, C,, H,, N, 0, . CH; J,
aus welchem Silberoxyd das Strychninmethylammoniumhydrox yd,
Co: Hoz N, O2.CH,.OH, bildet.
Ueber die Bestimmung des Strychnins in den .Brechnüssen, s. unter Strychnos-
ao, Di- und alkaloide, Bd. IX, pag. 510. H. Beckurts.
‚aurer Lösung
‚ Lösung des Strychninum, Strychninum purum. Kleine, harte, säulenförmige Kry-
Anin. isomere stalle von stark bitterem Geschmack, in kaltem Wasser fast unlöslich, auch in
das Stevelnins kochendem nur sehr wenig löslich, in absolutem Alkohol und in absolutem Aether
vollkommen. unlöslich; in wasserhaltigem Spiritus und käuflichem Aether etwas
ganze Lösung leichter löslich ; löslich in Chloroform; lässt sich nicht ohne Zersetzung schmelzen.
jicher Nieder- Identitätsreactionen. Die weingeistige Lösung reagirt alkalisch; die
jedergibt, Ein kalt gesättigte wässerige Lösung, mit ihrem 100fachen Gewicht Wasser verdünnt,
fett gefärbier schmeckt noch deutlich bitter. In einigen Tropfen concentrirter Schwefelsäure
‚vehninsülf ohne Erwärmen gelöst, gibt es auf Zusatz eines kleinen Krystalles von Kalium-
N gerdunsten diehromat eine blaue, bei Vorhandensein von ganz wenig Strychnin eine violette
. Färbung, welche bald röthlich und dann grün wird. Die schwefelsaure Lösung
in Steyehnin“ gibt mit Aetzkali einen in überschüssigem Aetzkali unlöslichen Niederschlag,
AAO welcher in Spiritus löslich, in Aether unlöslich ist.
2 Zusammensetzung: C,, Has Na Oo.
„nor Lösung Darstellung, s. unter Strychnin. nn
ap yeDAil Prüfung: Mit concentrirter Salpetersäure gebe Strychnin eine farblose,
uk nd erst beim Erwärmen gelb werdende Lösung: mit verdünnter Salpetersäure gebe