534 SULFOCARBOMETER. — SULFOMOR PHIDREACTION.
nach Cubikeentimetern abgelesen und diese durch Vervielfältigung mit 1.27 (dem
speeifischen Gewicht des Schwefelkohienstoffs) in Gramme umgewandelt.
Sulfocarbonate, s. unter Sulfocarbonsäure.
Sulfocarbonsäure, Thiocarbonsäure, Sulfokohlensäure, H, CS; —
en Die Salze dieser der hypothetischen Kohlensäure analog zusammen- '
gesetzten Säure entstehen durch Vereinigung von Schwefelkohlenstoff mit Alkali- ;
sulfiden: CS, + Na, S = Na, C8;.
Setzt man Alkohol zu der so erhaltenen Lösung, so scheidet sich das Natrium-
sulfocarbonat als flüssige, schwere, braune Schicht ab. Salzsäure scheidet aus dem
Salze die freie Sulfokohlensäure als dunkelgelbes, äusserst widerlich riechendes
Oel aus, das schon bei gelinder Wärme in Schwefelkohlenstoff und Schwefelwasser- /
stoff zerfällt. Die Alkali- und Erdalkalisalze der Thiocarbonsäure sind in Wasser /
mit gelber bis brauner Farbe löslich. Beim Kochen ihrer Lösung entsteht unter
Entwickelung von Schwefelwasserstoff Carbonat: .
Na, CS; + 3H, 0 = Na, CO; + 3H,5. U
Die Salze der Schwermetalle sind in Wasser unlöslich. In den Lösungen der a
Alkalisalze bewirken Kupfersalze eine braune, Silbersalze eine gelbe und Bleisalze a
eine rothe Fällung. Diese Niederschläge färben sich unter Bildung von Schwefel-
metallen bald schwarz. H. Beckurts,
Sulfocarbonyl heisst das hypothetische zweiwerthige Radikal CS der Trisulfo- DE
kohlensäure , CS und der Sulfocarbonyl-Disulfokohlensäure , CEO: Ö
Sulfocarbonylichlorid, Cs Cl, kann als Schwefelkohlenstoff betrachtet werden, är
in dem 1 Atom S durch 2 Atome Cl ersetzt ist. Das Sulfocarbonylchlorid bildet 2
sich, wenn Perchlormethylmercaptan, CSCl,, mit fein vertheiltem Silber behandelt
wird. Dadurch werden 2 Atome Cl abgespalten und CSCl, gebildet, eine rothe, x
stechend riechende, bei 70° siedende Flüssigkeit.
Sulfocyanakrinyl ist Sinalbinsenföl, s. d., Bd. IX, pag. 287. Ü
Sulfocyanverbindungen, s. Rhodanverbindungen, Bd. VIII, pag. 564.
Sulfodiazobenzol, Bezeichnung für die Diazobenzolsulfosäure ; weiteres hierüber
s. EHRLICH’S Reagens, Bd. III, pag. 584 und Sulfanilsäure, pag. 531.
Sulfofettsäuren werden fälschlich die bei der Behandlung von ungesättigten
Säuren, vornehmlich Oelsäure und Rieinusölsäure, mit concentrirter Schwefelsäure
entstehenden Schwefelsäureester von Oxyfettsäuren genannt.
S. Türkischrothöl, auch Oelsäure und Ricinusölsäure.,
Benedikt.
Sulfogruppe ist die den organischen Sulfosäuren eigenthümliche einwerthige
Gruppe SO; HH, welche an Stelle eines Atoms H ein auch mehrere Male in das
Molekül eines organischen Körpers eintreten kann, und durch Behandeln desselben
mit concentrirter Schwefelsäure unter Wasserabscheidung eingeführt wird. '
Sulfoharnstoff, s. Schwefelharnstoff, Bd. IX, pag. 151. .
Sulfokohlensäure, s. Sulfocarbonsäure.
Sulfoleate, s. Polysolve, Bd. VIII, pag. 318 und Solvine, Bd. IX,
pag. 320
Sulfomorphidreaction ist zum Nachweis von Morphin nicht allein maass-
gebend, da Codein sich dem Morphin ähnlich verhält. Wird eine Spur Morphin
mit einigen Tropfen eines Gemisches von 2 Volumen concentrirter Schwefelsäure
und 1 Volumen Wasser zum Aufkochen erhitzt, die Mischung nach dem Erkalten