Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

546 SUMACH. — SUMPFGAS. 
Aus Nordamerika soll vor einiger Zeit trockenes Sumachextract aus- 
geführt worden sein, a 
Als Ersatz für Sumach sind nach v. HÖHNEL die Blätter von Laguncularia N 
racemosa Gärtn. (Conocarpus racemosus L., Schousbea commutata DC.) mit a 
mikroskopisch kleinen Gallen, 2—4 an dem Blattstiel sitzenden warzenförmigen > 
Drüsen zu gebrauchen. Sie enthalten 24—27 -Procent Gerbstoff. n 
Literatur: Wiesner, Rohstoffe des Pflanzenreiches 1873. — Vietz, Icones plan- . 
torum. 1818, 9, T. 794—"795, 5, T. 436. — Bischoff, Bot. 3, 127. — Bolley, Technologie o 
der Spinnfasern. 185. — R. Wagner, Zeitschr. f. analyt. Chem. 5, pag. 2. — Semler, } 
Trop. Agricultur. 2, 538. T, F. Hanausek, we 
Sumachwachs — Japanwachs, Bd. V, pag. 373. 4 
Sumatrakampher — Borneol, s. Camphora, Bd. II, pag. 511. | 
Sumbul, arabische Bezeichnung für „Aehre“, Name mehrerer Drogen. 
1. Für die Wurzel von Nardostachys Jatamansi DC. (Bd. VI, 
pag. 240), die ursprünglich und von arabischen Schriftstellern noch jetzt als 
Sumbul bezeichnet wird. Nach SCHIMMEL & Co. fehlt ihr der die folgende Droge 
so sehr charakterisirende Moschusgeruch. Erst später ging der Name Sumbul 
über auf: 
2. Die Wurzel von Euryangium Sumbul Kaufmann (Bd. IV, 
pag. 122). Die Stammpflanze wurde 1869 von FEDSCHENKO bei Pianjakent, 
östlich von Samarkand, entdeckt; ausserdem kommt sie am Amur vor. Die Droge 
gelangte zuerst 1835 in den russischen Handel. Sie kommt in 3—5, selten bis 12 cm 
langen und 3 cm dicken Scheiben oder kleineren ganzen Wurzeln in den Handel, Sie ist 
mit einem papierartigen Kork bedeckt, innen braun und weiss marmorirt. Mit der Lupe 
sieht man zahlreiche ausgeschwitzte Harztröpfchen. Der Geruch ist schwach, aber 
angenehm moschusartig, der Geschmack aromatisch bitter. Sie enthält etwa 
9 Procent eines weichen, blassgelben Balsams, der etwas ätherisches Oel führt 
und durch Kalilauge in das Kalisalz der Sumbulainsäure umgewandelt wird; 
ferner führt sie Angelicasäure und etwas Baldriansäure und liefert bei 
trockener Destillation Umbelliferon. Nach E. SCHMIDT (1886) ist die Angelica- 
säure in der Sumbulwurzel ursprünglich nicht vorhanden, sondern 'tritt als 
Spaltungsproduet einer anderen, zur Zeit noch nicht erkannten Verbindung auf, 
Ursprünglich als Heilmittel gegen Cholera empfohlen, findet die Sumbulwurzel 
jetzt nur noch selten pharmaceutische Verwendung (Ph. Ross., Brit.), dagegen 
benutzt man sie gern zu Parfums. 
3. Nach DyMmock kommen aus Indien mit Moschus parfumirte Ammoniacum- 
wurzeln als „Sumbul“ nach Europa. Hartwich. 
Sumbulainsäure una Sumbulolsäure, von ReinscH in der Sumbulwurzel 
aufgefundene Säuren; Sumbulin, von MURAWJEFF ebenfalls in der Sumbulwurzel 
aufgefundenes Alkaloid. Alle drei sind nicht näher untersucht. 
Summitates. Die als Zweigspitzen gesammelten Drogen sind unter ihren 
Gattungsnamen beschrieben. 
Sumpfbaldrian ist Valeriana divica L., deren Wurzelstock im Handel bis- 
weilen als Verwechslung der echten Radix Valerianae vorkommt. — Sumpfdotter- 
blume ist Caltha palustris L. — Sumpfheidelbeere ist Vaccinzum uliqinosum. 
Sumpferz, ein natürlich vorkommendes KEisenoxydhydrat. 
Sumpfeschel, eine Handelsmarke der Smalte. 
Sumpffieber, s. Malaria, Bd. VI, pag. 504. 
Sumpfgas — Methan. — Sumpfgasgährung. Eine eigenthümliche Art der 
Gähruug, welche PorPorFF mit der aus einem Strassenablaufeanale unternommenen 
Schlammmasse einleitete und deren Hauptproducte Kohlensäure und Sumpfgas
	        
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