SUMPFGAS. — SUNN. 547
ARE aus
an bilden. Aus dem Schlamme, welcher der Hauptsache nach aus Fasern und Fetzen
von Cellulose und mikroskopischen Organismen bestand, verschwand , nachdem
derselbe in einem vor Luftzutritt geschützten Kolben längere Zeit der weiteren Zer-
setzung überlassen war, der Sauerstoff vollständig, Sumpfgas entstand in etwas
grösserer Menge wie CO,, und zwar war diese Prävalenz bei höherer Temperatur
I rascher vorhanden wie bei niederer, Die Organismen (Kugelbaeterien und Mikro-
a coccus ?) vermehrten sich während der Dauer des Zersetzungsprocesses. Als Sub-
= Senler stanzen, die als Quelle der Sumpfgasgährung anzusehen sind, wurden solche
Kananser. ' gefunden, welche reich an Cellulose sind, wie Heu, Ochsenmageninhalt und die
reine Cellulose (schwediscbes Filtrirpapier). Selbst Substanzen , deren Zu-
8 sammensetzung der empirischen Formel der Cellulose gleich ist, wie z. B, Gummi
MA arabieum, unterliegen dieser Gährungsart. Auch in der Natur tritt Sumpfgas an
Drogen, solchen Orten auf, wo grosse Mengen pflanzlicher Reste angehäuft sind, wie in
0, (BE. di Sümpfen, Mooren, Kohlenlagern, und wo die Zersetzung von Cellulose in grossem Maass-
ach. tat all stabe vor sich geht. Hiermit.ist auch die Erfahrung im Einklang, dass beim Menschen
letnde Droze ZTOSSE Mengen ‚von Sumpfgas im Dickdarm nach vegetabilischer Kost auftreten,
Sazıe Sandy) während bei Fleischkost von diesem Gas fast nichts gefunden wurde. Loebisch.
N Sumpfporsch ist Ledum palustre,
m (Bi
Wi Fark Sunn, Calcutta-, Madras-, Bombay-, Conkaneehanf, brauner, indischer Hanf,
N Die Drase Ghore sun, Taag, Chin-pat, Chumese, Salsetti, ist eine von der indischen Papi-
lien Bi on lionacee Crotalaria juncea L, gewonnene Spinnfaser.
Handel, Se it Der bis 3m hohe Strauch wird zur Blüthezeit (August) ausgerissen , halb ge-
1. Mitder Lane trocknet und in Bündeln einer 4—8tägigen Wasserröste unterworfen. Die Fasern
gina, ar / werden darauf durch
nik an 5 Abziehen und Abstreifen
ces Oel Art gewonnen, in Strähne
a, gebunden und verpackt.
wandelt wid; Da Cultur und Gewinnung
nd Yefert bei nur geringer Arbeits-
k de Asien leistung bedürfen, so wird
Mr 29 viel Sunnhanf produeirt,
rnduDg 30, die bessere Sorte in Ben-
Sambulwurzel gyalen. Sunn wird in Indien
ml), Qagegen zu Geweben, in England,
Frankreich und in der
nmanl0 nordamerikanischen
jartwie Union zu grobem Papier,
| zu Seilen und zu Pack-
kenn tuch verarbeitet.
Eine ähnliche unter
dem Namen Jubbul-
porehanf bekannte
Faser liefert die an der
Coromandelküste vorkom-
mende Crotalaria tenui-
fFolia BRoxb,
Die Sunnfaser sieht
N dem Hanf ähnlich; in
Sunnhanf von Crotolaria juncea, rohem Zustande, in wel-
m Mittel-, e Endstücke, m! Mittelstück und q! GET Sn chem sie gewöhnlich in
hier a GC ESem En rAn. En EntLAL U unseren Sammlungen zu
finden ist, erscheint sie
von sehr ungleichem Aussehen: feinere und gröbere bandartige Fasern mit anderen
Pflanzengeweben untermischt, von dunkelflachsgrauer Farbe und von sehr verschie-
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