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dener Länge; besonders einladend sieht sie nicht aus, Ahmt man den Gewinnungs-
process des Flachses nach, so erhält man gelblichgraue, etwas glänzende, feine Fasern,
die nur aus Bastzellen bestehen. Diese sind 13—40 1 (nach v. HÖHNEL auch 50w.),
meist 25—830w breit, erscheinen in der Längsansicht theils glatt, theils gestreift,
enthalten mitunter Körnchen (Fig. 108m) und zeigen auch Verschiebungen
(x); das Lumen ist meist — aber nicht immer — breiter als die Wanddicke, der
Verlauf der Faser nicht immer ein gleichmässiger. Die Enden sind halbkugelförmig ab-
gerundet, sehr stark verdickt, mitunter bemerkt man eine kappenartige
Schichtung ; das Lumen endet meist spitz; an manchen Fasern fand ich die Endstücke
knotig oder warzig, also sehr unregelmässig verlaufend. In Jod färbt sich die Faser
goldgelb, Jod und starke Schwefelsäure bewirken ein eigenthümliches Aufquellen ;
ein gelblicher Mantel (e) löst sich in krümelige Masse auf, über diese fliesst die
blaue Cellulosemasse (v) heraus und ein grünlichgelber Innen-schlauch (%) bleibt
zurück,
Wie also im Längsverlauf: die Faser sehr an Hanf erinnert, so sind auch
die Querschnitte denen des Hanfes sehr ähnlich. Diese sind eirundlich, rundlich
dreieckig /qg) und besitzen ein länglich rundes Lumen; mit Jod und H, SO, be-
handelt (q‘) zeigen sie einen starken gelben Mantel, also eine stark verholzte
Aussenlamelle und eine blaue Cellulosewand; die Innenschichte ist nicht gut
wahrzunehmen. Das etwas weitere Lumen und die sehr starken Aussenlamellen
können zur Unterscheidung von Hanf herangezogen werden, In Papier wird eine
solche_Unterscheidung überhaupt nicht möglich sein. TFT, Hanausek. .
Super =— über, gleichbedeutend mit der griechischen Vorsilbe hyper, in
der chemischen Nomenclatur in Zusammensetzungen gebraucht, z. B. Mangan;
superoxyd, Bleisuperoxyd, Wasserstoffsuperoxyd u. s. w.
Super ator. Unter diesem Namen tauchte vor ein paar Jahren ein neues
Feuerschutzmittel , ein Asbestfabrikat auf, welches eine Art Filz darstellt, dem
durch ein Drahtgewebe Biegsamkeit und Festigkeit und durch Imprägniren mit
geeigneten Chemikalien auch noch Wasserdichtigkeit verliehen wird. Seine Ver-
wendung. könnte darnach eine sehr vielseitige sein.
Superbin ist ein von WARDEN aus den Knollen von Goriosa superba L.
/Tiliaceae) amorph dargestellter, giftiger Körper von der Zusammensetzung
CC; Hoo N, O7, löslich in Wasser, Alkohol, Chloroform und verdünnten Säuren.
Superoxyde sind einfache Sauerstoffverbindungen der Metalle, welche weder
Basen noch Säuren sind und welche mehr Atome Sauerstoff enthalten, als die
basischen Oxyde. Sie geben bei Behandlung mit starken Säuren den Sauerstoff, durch
dessen Mehrgehalt sie sich von den zugehörigen basischen Oxyden unterscheiden,
leicht ab, z. B._Mangansuperoxyd. — S. auch Hyperoxyde, Bd. V, pag. 350.
Superphosphate werden erhalten durch Vermischen von Rohphosphaten
(gebrannten Knochen, Guano, Phosphoriten , Koprolithen) mit Schwefelsäure.
Hierdurch werden die Phosphorsäurematerialien, die unlöslichen phosphorsauren
Kalk enthalten, aufgeschlossen; es bildet sich Gyps und leicht löslicher
saurer phosphorsaurer Kalk. — Der an freier_Phosphorsäure noch reiche Gyps
heisst Superphosphatgyps.
Hiermit darf das dem Namen nach ähnliche Gypsphosphat nicht ver-
wechselt werden, welches aus dem frischen Superphosphatgyps erhalten werden
kann, wenn man diesen vor dem Trocknen mit Wasser auswäscht. Dieser aus-
gyewaschene und getrocknete Gypsphosphat enthält uur noch 0.25 Procent freier
und 0.75 Procent citratlöslicher Phosphorsäure. — SS. unter Düngemittel,
Bd. III, pag. 546. — Superphosphatanalyse, s. Düngemittel, Bd. II, pag. 554.
Supination. Der Vorderarm und mit ihm die Hand können sich um ihre
Längsaxe drehen. Geschieht diese Drehung von innen _nach_ aussen, so_ heisst