Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

570 SYRUPUS FERRI JODATI. — SYRUPUS HELICUM. 
enthält und unterstützt die Lösung des Zuckers durch Schütteln und gelindes 
Erwärmen. DIETERICH empfiehlt, einen zehnfach concentrirten Syrup (nach Ph. 
Germ. unter entsprechender Verringerung von Zucker und Wasser hergestellt) 
vorräthig zu halten, derselbe sei ausserordentlich haltbar. 
Der Jodeisensyrup ist im Tageslicht und in kleinen mit Glasstöpsel gut ver- 
schlossenen Gläsern aufzubewahren. Zur Prüfung auf den richtigen Gehalt an 
Jod kann man in der Weise verfahren, dass man aus einer gewogenen Menge % 
Syrup das Jod frei macht und mit !/,,-Normal-Natriumthiosulfat titrirt oder in- el 
dem man die verdünnte Lösung mit Salpetersäure ansäuert und mit *!/,,-Normal- us 
Silberlösung ausfällt. UTESCHER gibt folgende Bestimmungsweise an: 10 Tropfen der 
einer 1O0procentigen Kaliumeyanidlösung werden mit 10 ccm Wasser und mit Bl 
20cem verdünnter Schwefelsäure und eventuell mit Kaliumpermanganatlösung bis | 
zur geringsten Röthung versetzt, dann wird 1g des zu prüfenden Syrups zuge- 7 
fügt und unter Umschwenken Kaliumpermanganatlösung bis zur geringen Röthung; in 
je 25.35 Kaliumpermanganatlösung , die zur Oxydation nöthig sind, entsprechen 2 
5 Procent Eisenjodür, respective (abgerundet) 4.1 Procent Jod und 0.9 Procent Ü 
Eisen. DIETERICH hält neben den qualitativen Reactionen und der Prüfung des di 
Aussehens die einfache Bestimmung des Eisengehaltes (durch Veraschung auszu- m? 
führen) für völlig ausreichend zur Beurtheilung der Güte eines Jodeisensyrups. W 
Syrupus Ferri oxydati ist nach Ph. Germ. eine Mischung von gleichen ® 
Theilen Ferrum oxydatum saccharatum , Aqua und Syrupus simplex; er ent- 5 
hält 1 Procent Eisen. Nach DIETERICH verfährt man, um die Anwendung von vn 
Ferrum oxyd. sacchar. zu umgehen, in der Weise, dass man 100 Th. Syrupus + 
simplex im einer Abdampfschale mit 2*/, Th. Liquor Natrı caust. Ph. Germ. ) 
vermischt, dann nach und nach 29 Th. Liquor Ferri oxychlorati Ph. Germ. 
darunter rührt und die Mischung im Dampfbade bis zu einem Gewicht von 100 Th. | 
abdampft. ) 
Syrupus Foeniculi wird mit Fructus Foeniculd in derselben Weise wie / 
Syrupus Anisi bereitet. 
Syrupus Fragorum. Die Erdbeere ist in ihrer Farbe und in ihrem Aroma en 
sehr empfindlich, man kann deshalb den Erdbeersyrup nicht in derselben Weise N 
wie andere Fruchtsyrupe herstellen. Ein Saft von ausgezeichnetem Aroma und x 
schöner Farbe wird erhalten, wenn man in einem blanken kupfernen Kessel 
1000 Th. Zucker, db Th. Citronensäure und 500 Th. Wasser bis auf 1250 Th. 
einkocht und nun 500 Th. oder mehr frische Walderdbeeren mit der Vorsicht 
einrührt, dass keine Beeren zerdrückt werden. Man lässt !/, Stunde im Dampfbade N 
stehen, gibt dann den Inhalt des Kessels auf ein angefeuchtetes Flanelltuch und ab 
lässt den Saft ablaufen ohne zu rühren oder zu pressen, Den erkalteten Saft Al 
füllt man auf kleine völlig ausgetrocknete Fläschehen und bewahrt ihn im Kühlen bb 
auf. Die auf dem Colirtuche verbliebenen Früchte können noch in der Küche als ' 
Compot Verwendung finden. 
Syrupus gummosus ist nach Ph. Germ. I. eine ex tempore zu bereitende 
Mischung aus 1 Th. Mucilago Gummi Arabict und 3 Th. Syrupus simplex. 1 
Andere Pharmakopöen lassen im entsprechendem Verhältniss Gummi Arabicum in Va 
Wasser lösen und die Lösung mit Zucker zum Syrup kochen, üft 
Syrupus Helicum, Sehneckensyrup, Sirop de limacons, in Frankreich bei 
Brust- und. Lungenleiden sehr beliebt, wird bereitet, indem man lebende Schnecken 
(Weinbergschnecke, Helix pomatia L.) so lange in kochendes Wasser taucht, bis 
sie sich leicht aus dem Gehäuse ziehen lassen, den schwarzen Antheil davon ent- 
fernt, das so gereinigte Fleisch zerschneidet und mit kaltem Wasser abwäscht; 
200 Th. davon werden mit 1000 Th. Wasser‘ auf 650 Th. Colatur eingekocht 
und in dieser 1000 Th. Zucker gelöst.
	        
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