Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

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Schmelzpunkt der Fettsäuren durchschnittlich 44.5, Erstarrung s- 
punkt der Fettsäuren 43.5—45.5. 
Verseifungszahl 196.5. — REICHERT sche Zahl 0.25—0.35. — Jod- 
zahl 40.0. 
/ Der Talg wird aus den Fettpartien des Rindes durch Ausschmelzen (Auslassen) 
en Y gewonnen, wobei die Zellen des Fettgewebes platzen und dieses selbst zu den 
| sogenannten „Grieben‘“ zusammenschrumpft. In grösseren Schlächtereien sortirt man 
das Rohunschlitt zuerst in den Rohkern (Vorfett, Nierenfett) und Rohaus- 
Mahl A schnitt. . 
nie Rlesel- Der Rohkern enthält die grösseren, zusammenhängenden Fettmassen, die 
wi a man nach ihrer Lage im Thierkörper als Eingeweidefett (Bandelfett), Herzfett, 
S m ende, Lungenfett , Stichfett (von den Halstheilen), Taschenfett (von der Genitalgegend) 
\ Eltg Talcı und Netzfett unterscheidet. 
(ERS, kg Zum Rohausschnitt kommen die stark mit Blut und Hauttheilen durch- 
TON etwa 2,7 setzten Abfälle, das Fett von den Beinen ete. 
In den kleinen Talgschmelzereien wird das zerkleinerte Rohunschlitt unter 
rien der Preis. Zusatz von wenig Wasser in Kesseln unter beständigem Umrühren über freiem 
8 salieylieus Feuer ausgeschmolzen. Ist die Operation beendet, so drückt man die Grieben mit 
2 von Pillen, einem Kupferblechsieb nieder, schöpft das Fett ab und giesst es durch ein Colir- 
nd tolle wie tuch. Die Grieben werden in Säcke gefüllt und abgepresst. 
atım, Kaltım Beim Ausschmeizen des Talgs über freiem Feuer entwickeln sich, namentlich 
wenn die anhängenden Fleisch- und Blutreste schon theilweise in Fäulniss über- 
far Engländer) gegangen sind, höchst widerlich riechende Gase, welche die Nachbarschaft in 
Aussehen, Die weitem Umkreise belästigen. Bei Grossbetrieben werden deshalb geschlossene, mit 
Inbalsamlösung Rührwerk versehene Kessel angewendet und die austretenden Gase, bevor sie in 
tel geschüttet, den Schornstein entweichen, mit Luft gemischt und verbrannt, 
eit. gerollt, aus- Das Auslassen geht bedeutend leichter vor sich, wenn man den Talg mit etwa 
ır abeesiebt. einem Fünftheil seines Gewichtes 3-—8procentiger Schwefelsäure erhitzt, 
leise überzogen, wodurch eine Zerstörung und Aufschliessung der Zellen bewirkt wird. Auch in 
seilage Gummi diesem Falle hat man für geeigneten Abzug der Gase zu sorgen. 
trocknet sie. Das vollkommenste Verfahren ist aber das Auslassen mit Dampf, wie solches 
„tel yoliet. bis namentlich in den Margarinfabriken zur Gewinnung eines geruchlosen Productes 
| benutzt wird (s. Kunstbutter, Bd. II, pag. 420). Auf diese Weise gewonnenes, 
lkyalrer etwas zur Margarinerzeugung bestimmtes oder direct als Speisetalg verwendetes Fett 
ya Spur Carmin führt den Namen „Premier jus“. 
ugetzt werden. Rindertalg ist schwach gelblich oder grauweiss. 1 Th. Talg löst sich in 40 Th. 
(00.0 mit 11 Alkohol von 0.821 spec. Gew. Er besteht durchschnittlich aus 54 Th. Tristearin 
„nerlich ange und Tripalmitin und 46 Th. Olein, doch ist die quantitative Zusammensetzung an 
den einzelnen Körperstellen des Thieres etwas verschieden, das Eingeweidefett ist 
some Gegen- das stearin-, das Taschenfett das oleinreichste. 18 frisch ausgelassener Talg 
Kasselsteinmittel braucht 0.24—0.35 ccm !/,, Normallauge zur Neutralisation; beim Liegen nimmt 
MC In der Säuregehalt bis auf 1.5 Procent zu. 
m re der Durch Pressen von Premier jus in der Wärme scheidet man den Talg in 
® nn in Presstalg und Oleomargarin. Der erstere bildet ein vorzügliches Material 
en On zur Kerzenfabrikation. 
na la N In Amerika und Englaud wird der Talg durch Pressen bei gewöhnlicher Tempe- 
Schne164T ratur in Presstalz und Talgöl (Tallow oil) getrennt. Namentlich das im Winter 
m Ullee-einen gepresste Oel enthält fast nur Triolein und ist ein vorzügliches Schmieröl. 
‚am bezeichnet, Die Untersuchung des Talgs erstreckt sich auf. die Ermittlung des 
ad Hammel Gehaltes an Wasser und Nichtfetten. Für die Werthbestimmung ist namentlich 
der Erstarrungspunkt der Fettsäuren (Talgtiter, s. Bd, IV, pag. 328) maass- 
mm bowinam, gebend. y ; ws 
‚063. — Bei Bei der Bestimmung des Wassergehaltes ist darauf Rücksicht zu nehmen, 
—— „ennäkt: dass sich durch Zusatz von etwas Pottasche, Kalk, Alaun grössere Wassermengen 
. in den Talg incorporiren lassen. In solchen Fällen wird man am besten mit 
/ Real-Encyclopädie der ges, Pharmacie, IX. 
‚ALG
	        
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