608 TARTRAZIN. — TASTSINN.
Die Dioxyweinsäure kann als Hydrat der Ketonsäure, (CO), .(COOH),, aufge- "
fasst werden. Die Bildung von Tartrazin erfolgt nach der Gleichung: Je
COONa COOH Paten
| , 40—
CH(OH), C=N-—NHC,; H, .SO; Na „Wi
| +2H,N.HN.C;,H,.S0, H+0=5H,0+ | %
CH(OH), C=N-—NHC;H,.5SO,; Na Be
l jeic
COONa COOH ja }
Dioxywein- Phenylhydrazin- Tartrazin. Eatie
saures Natron sulfosäure dann
Tartrazin kommt als orangegelbes Pulver in den Handel. Es löst sich in Coma
Wasser mit gelber Farbe, die Lösung wird durch verdünnte Schwefelsäure, gel
Natronlauge und Alaunlösung nicht verändert. Durch Zinkstaub und Essigsäure Klee
wird die Lösung entfärbt, das Filtrat wird nach mindestens eintägigem Stehen
an der Luft röthlich, dann bläulichroth. SET
Es gibt auf Wolle hellgelbe, licht- und walkechte Färbungen. Benedikt. Eva
Tartreisäure, C,;H;O,,, fälschlich auch Weinsäureanhydrid genannt, ist de
Diweinsäure-Dianhydrid (2C, H,; 0, — 21H, 0). Die Tartrelsäure wird aus der Di- AM
weinsäure, CzgH;, O,1, durch Erhitzen auf 180° erhalten und bildet ein weisses Me
Pulver, welches durch Kochen mit Wasser wieder in Diweinsäure und bei fort- 160
gesetztem Kochen schliesslich in Weinsäure zurückverwandelt erden kann.‘ — ‚3
S. auch Weinsäure. Ganswindt. Hehe
Tartronsäure, C,H, 0; — CH (OH) OT ak ei ;dati Fr
„°C; His <COoOH» ist ein Oxydationsproduct des
Glycerins, respective der Glycerinsäure, indem sich bei der Oxydation des Glycerins Ha
mit verdünnter Salpetersäure zunächst Dioxypropionsäure und bei fortgesetzter ns
Oxydation Tartronsäure bildet. Zweibasische, grosse, farblose Krystalle bildende un
Säure. SERON
Tartronylharnstoff, Dialursäure, ist ein Zersetzungsproduet des Alloxans. W
Taschenpfeffer ist Capsicum. der |
Tassenroth, s. Safflor, technisch, Bd. VIII, pag. 679. Nass
Tastsinn. Die Organe, welche Tasteindrücke zu vermitteln vermögen, sind tor
die äussere Hautdecke, die Mund- und Nasenhöhle, der Rachen, die Mündungen "5
des Mastdarmes und des Urogenitaltraetes. Die übrigen Körpertheile können zwar as)
empfinden, allein diese Empfindung äussert sich nur in Schmerz, während die Pa
Tasteindrücke in Druck- und Temperaturwahrnehmungen bestehen. Die fa
Tasteindrücke werden durch Tastnerven vermittelt, welche isolirte Leitungs- an
bahnen im Rückenmark besitzen und deren Fähigkeit, Tastempfindungen fortzu- Ga
leiten, durch gewisse Medieamente aufgehoben werden kann, ohne dass die Schmerz- Sn
empfindung, welche durch die sensiblen Nerven geleitet wird, verloren geht. an
Diese und andere Umstände machen es wahrscheinlich, dass die Centra und peri- N
pheren Enden der Tast- und sensiblen Nerven verschiedene sind. Ueber die Centra |
ist wenig bekannt; die peripheren Endigungen liegen in den Hervorragungen der |
Haut, den sogenannten Papillen und sind an Zahl ungleichmässig in derselben
verbreitet. Mit der Anzahl dieser Endigungen, zu denen die MEISSNER’schen l.
Tastkörperchen, die VATER’schen oder PACINI'’schen Körperchen, die ie
KRAUSE’schen Endkolben, die MERKEL’schen Tastzellen u. s. w. gehören, fe}
steigert sich die Feinheit der Empfindung an der betreffenden Hautstelle. Am aus- /
giebigsten sind die Finger und Zehen, die Lippen und die Zungenspitze ausge- |
stattet. Nur mässige mechanische oder thermische Reize rufen Druck- oder Tem: /
peraturempfindungen hervor und diese auch dann nur, wenn sie an den Nerven-
endapparaten ausgeübt werden. Sind die Reize überstark oder greifen sie den
Nerven in seinem Verlaufe an. so werden sie als Schmerz empfunden.