Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

620 TELEGRAPHIE. — TELEPHON. 
Telegraphie, s. Magnetismus, Bd. VI, pag. 494. X 
Telephium, Untergattung von Sedum (Crassulaceae), charakterisirt durch Gare 
flache Blätter, gedrängte Trugdolden und durch die Ueberwinterung mittelst unter- * 
irdischer Knospen. Ir 
Herba Telephit ist das obsolete Kraut von Sedum maximum Sut. eb 
/s. d. Bd. IX, pag. 192). X 
Telephon (z%e, in der Ferne, owviw, ich spreche), ist ein Apparat, mit Zi 
dessen Hilfe man willkürlich Schallwellen in der Ferne hervorbringen kann. N 
Nachdem ReEıss schon 1860 einen Apparat zur Uebertragung von Tönen con- 
struirt, erfand GRAHAM BELL 1876 ein in viel weiterem Umfang verwendbares x 
Instrument, welches die Uebertragung jeder Art von Schallwellen ermöglicht. Sn 
Das Prineip des magnetelektrischen Telephons, das nunmehr in hun- 
derten von Modificationen auf der ganzen Welt in Anwendung steht, möge aus 
Fig. 118 hervorgehen. In einem passend geformten Holzgehäuse A steckt ein 
Magnetstab NS, der mittelst der Schraube X etwas nach der einen oder anderen 
Richtung verschoben werden kann. Dem einen Pol 
(in der Fig. N) gegenüber liegt eine Kreisförmige DE 
Eisenplatte PP zwischen dem Theile 4 und dem 
trichterförmigen Holzaufsatz B, während in dem 
zwischen beiden liegenden Hohlraum € den Magnet- 
pol N ganz dicht eine Spule dünnen Drahtes umgibt, ; 
dessen Enden zu den Klemmen c und wZ und von = 
hier in eine Leitung gehen, Letztere verbindet das Pa 
erste Telephon, den Zeichengeber, mit einem zweiten, X 
dem Zeichenempfänger, in einer anderen Station. x 
Gelangen nun Schallwellen in den Trichter M a 
und versetzen so die Platte P in Schwingungen, so £ 
kommt diese dadurch gesetzmässig, je nach der ns 
Art der Schallwelle, dem Magnetpol bald näher, a 
bald entfernt sie sich von ihm, wobei abwechselnd we 
der Magnetpol sich verstärkt oder abschwächt. Die Ce 
Aenderung des Magnetismus bewirkt aber die In- m 
duction (s. d.) eines nach Richtung und Stärke T 
wechselnden Stromes in der Spule D, von welcher Tel 
er durch die Leitung in die gleichliegende Spule des Sal 
Zeichenempfängers gelangt und hier je nach Richtung zer 
und Stärke den Magnetpol schwächt oder stärkt. nF 
Die dem Pol gegenüberliegende Eisenplatte wird da- ne 
durch bald stärker, bald weniger stark angezogen kn 
und wiederholt genau die Schwingungen der Platte ; 
des ersten Apparates, wodurch wieder eine der ' 
anregenden Luftwelle gleiche Welle entsteht und den ursprünglichen Schall für van! 
ein in der Nähe befindliches Ohr reproducirt. näher 
Ausser den magnetelektrischen Telephonen gibt es noch die sogenannten nein 
Batterietelephone, bei welchen nicht mehr Zeichengeber- und Empfänger a0 
vollkommen gleich gestaltet sind, und deren Anwendung einen Batteriestrom er- {n 
fordert. Auch hier möge nur eine der vielen Construetionen, nämlich die von 
EDISON, beschrieben werden. Bei dem Zeichengeber dieses Apparates liegt eine ven 
lockere Kohlenplatte zwischen zwei Platinscheiben, deren eine der Lamelle eines * 
telephonähnlichen Apparates gegenüber liegt und mit derselben durch einen Knopf / 
in Verbindung steht. Der Strom einer Batterie geht zu der einen Platinscheibe, 
von dieser durch die Kohlenplatte zur anderen, dann längs der Linienleitung in 
den Zeichenempfänger der anderen Station, der ein magnetelektrisches Telephon 
beliebigen Systems_sein_ kann, und von_diesem_zur_ Batterie, zurück. Spricht man
	        
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