TELEPHON. — TELLUR. 621
Atem dach in den Schalltrichter des Zeichengebers und versetzt die Lamelle desselben hier-
' x durch in Schwingungen, so drückt sie die damit verbundene Platinplatte ab-
wechselnd stärker und schwächer gegen die Kohlenscheibe,. deren Widerstand da-
117 durch beziehungsweise ab- und zunimmt. In Folge dessen erleidet der Strom
selbst Aenderungen seiner Intensität und versetzt so in der schon früher ange-
a gebenen Weise die Platte des Zeichenempfängers in Schwingungen. Die Batterie-
ma En nit telephone ermöglichen durch die stärkeren Ströme, die bei ihnen in Verwendung
x kommen, die Uebertragung von Schall in viel grössere Entfernungen als die
M TüRGr an magnetelektrischen Telephone mit ihren schwachen Induetionsströmen.
15 TPwaNG am Auf demselben Princip der Widerstandsänderung in Kohlenkörpern bei wechseln-
- dem Contact beruht auch das Mikrophon, dessen einfachste Form Fig. 119 zeigt.
a Ein Kohlenstab a ruht in ver-
5 ticaler Stellung mit den zuge-
spitzten Enden in zwei Lagern
K K aus Kohle, die an einem
vertical stehendem Brette sitzen,
während ein horizontales Fuss-
breitet D den ganzen Apparat
trägt. Zu den Lagern K führt
man durch Drähte den Strom
einer Batterie B, der noch ausser-
dem ein Telephon 7 beliebiger Construction durchfliesst. Unter dem Kinfluss eines
econstanten Stromes gibt das Telephon keinen Schall, wohl aber, sobald durch
irgend eine kleine Erschütterung der Contact des Kohlenstabes in seinen Lagern
sich ändert und die Stromintensität bei den damit verbundenen Widerstands-
änderungen variirt. Es genügt schon das Darüberlaufen eines Insectes über die
Platte D, um das Telephon zum Ansprechen zu bringen. — Ueber Photophon
und Verwandtes s. Resonanz, Bd. VIII, pag. 537.
Ausser als Verkehrsmittel verwendet man das Telephon als äusserst empfind-
liches Instrument zur Anzeige schwacher Ströme von veränderlicher Intensität oder
wechselnder Richtung. Wiederholte Messungen zeigten, dass sich bereits ein Strom
von der Stärke 10-% Amperes im Telephon bemerkbar macht. Pitsch,
Teleutosporen sind eine den Rostpilzen eigenthümliche Form von Gonidien,
welche am Ende der Vegetationsperiode entstehen und die Ueberwinterung des
Schmarotzers vermitteln, weshalb sie auch Dauer- oder Wintersporen genannt
werden. Sie sind derbwandig, 2zellig und bräunlich gefärbt. Bei der Keimung
im Frühjahre wachsen die Teleutosporen zu einem zarten Mycelfaden aus, welcher
nicht zum Mycelium wird, sondern eine besondere Art von Fortpflanzungszellen
erzeugt, die Sporidien.
Tellur, Te. Atomgewicht 125. Molekulargewicht 250. Zwei-, vier- und sechs-
. werthig. Von MÜLLER V. REICHENSTEIN 1782 entdeckt und von KLAPROTH 17 98
/ näher untersucht. Findet sich selten in der Natur, in kleinen Mengen gediegen,
meist in Verbindung mit Blei, Gold und Silber, im Schrifterz (Ag, Au) Te,
le 0ogenan0(07 und Blättererz (Au Pb), (FeS Sb);, mit Wismut im Tetradymit,
ind Empfänge? 2 Bi, Te, + Bi, Sa.
Aatteriestrom: «7 Zur Darstellung des Tellurs glüht man das Wismuttellur mit Kaliumecarbonat
gimlich Am VOR 'verkohlten Weinstein), laugt das gebildete Tellurkalium mit Wasser aus und setzt
rates King eIN® die Lösung der Luft aus, wobei sich Tellur als graues Pulver abscheidet. Das-
r Lamelle 1068 selbe wird durch Destillation im Wasserstoffstrome gereinigt, d.h. von fremden
einen Are Metallen befreit.
Me Ein silberweisses, glänzendes Element, spröde, schmilzt bei annähernd. 500°
ö und verwandelt sich in höherer Temperatur in einen goldgelben Dampf. An der
ae Luft verbrennt es mit blauer, grün gesäumter Flamme unter Verbreitung eines
nit 000 eigenthümlichen Geruches zu Tellurigsäureanhydrid: TeO,. Salpetersäure