Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

x TELLURSÄUREN. — TENAKEL. 
Ausser den vorstehenden 4 Formen ist auch noch eine sogenannte pyro- 
tellurige Säure beobachtet worden, welche, nach den Kaliumsalzen zu schliessen, U 
die Formel H, Te O; oder " 
Te O-/ OH 
>0 
Te 0<oOH . 
haben würde, Ganswindt. ä 
Tellurverbindungen. Ausser den bisher behandelten Verbindungen des in 
Tellurs mit Sauerstoff und Wasserstoff sind noch die Tellurhaloide , die Oxy- Wr 
haloide und die Verbindungen mit Schwefel und Selen zu erwähnen. fm 
Tellurhaloide. Von Chlor, Brom und Jod sind je eine Di- und eine Tetra- MM 
verbindung bekannt, von Fluor nur die Tetraverbindung. Die beiden Chlor- und fr 
Bromverbindungen können durch directe Einwirkung der Elemente auf einander dr 
gewonnen werden, ebenso das Dijodid; das Tetrajodid und Tetrafluorid können 
jedoch nur durch anhaltendes Digeriren von Tellur mit Jodwasserstoff , bezw. | 
Flusssäure erhalten werden. Die sämmtlichen Tellurhaloide sind wenig beständige U 
Verbindungen, welche schon von kaltem Wasser in tellurige Säure und die I 
correspondirenden Oxyhaloide (z. B. das Tetrachlorid und Tetrajodid) oder gr 
Haloidsäuren (so z. B. das Tetrabromid) zerlegt werden. Das Fluorid scheint be- 
ständig zu sein. } 
Alle diese Verbindungen haben nur untergeordnetes Interesse, sind z. Th. auch l 
noch wenig bekannt; das Gleiche ist der Fall bei den Verbindungen der Elemente + 
der Schwefelgruppe unter sich. Es wird daher genügen, dieselben nachstehend mit ; 
Namen und Formel ohne weitere Charakteristik anzuführen : Dan 
Dichlorid, Te Cl,, "Tetrachlorid, Te Cl,, Oxychlorid, Te O0 Cl, , übt. 
Dibromid, TeBr,, "Tetrabromid, Te Br,, Oxybromid, Te 0 Br,, 
Dijodid,  TeJ,, /Tetrajodid,. Te‚J,; 
= — Tetrafluorid, Te Fl,, 
Disulfid, TeS,, Trisulfid, Te S;. 
Ganswindt. 
Temperantia (von tempero , in der bereits im classischen Latein gebräuch- 
lichen Bedeutung mischen, in die richtige Mischung bringen, z. B. yocula oder 
venena temperare, Bowlen oder Gift mischen, daher in der mittelalterlichen 
Arzneibereitungslehre auch auf Medieinen im Sinne von „durch Mischung bereiten“) 
ist ein entbehrlicher synonymer Ausdruck für Absorbentia. Neuere gebrauchen 
Temperantia (von fempero, im Sinne von mässigen) auch gleichbedeutend mit 
Refrigerantia (s. d. Bd. VII, paz. 522. Th. Husemann. N 
Temperatur, s. Wärme. 
Tempern, eine besondere Operation bei der metallurgischen Gewinnung des % 
Eisens. s. Bd. III. pag. 618, a 
Templinöl, s. 07eum templinum, Bd. VII, pag. 491. N 
Tenakel, ein aus vier sich kreuzenden Holzstäben zusammengesetzter Rahmen, afrie 
in welchen an den Kreuzungsstellen der Holzstäbe Nägel so eingeschlagen sind, db 
dass ihr spitzes Ende hervorsteht. Das Tenakel dient dazu, Seihetücher und Spitz- B 
beutel darin aufzuhängen und über einem Gefäss frei schwebend zu erhalten. (be 
Es ist empfehlenswerth, die Nägel nicht direct durch die Seihetücher hindurch- 1m 
zustecken, sondern in diesen von vornherein Löcher anzubringen, welche gegen son 
das Weiterreissen durch Umnähen geschützt sind. Die Nägel, auf welche die Seihe- tm 
tücher und Spitzbeutel gesteckt werden, sind entweder von Holz oder von gut 
verzinntem KEisendraht; gewöhnliche Kisennägel veranlassen Rostflecke in den 
Seihetüchern. 
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