Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

56 SAPONINGRUPPE. — SAPOTA.,. 
der Müundschleimhaut (eventuell auch der Nasenschleimhaut) zu erregen. Darauf I 
beruht ihre Rolle als Syphilismittel. Irgend eine specifisch antisyphilitische Wirkung Ö 
kommt ihnen nicht zu. Ueber die Verwendung als Expectorantien und Mundmittel 
s. unter Sapotoxin. Die Franzosen empfehlen den bei ihnen offieinellen Coaltar nn 
saponined als Antiseptieum , Antidiphtheritieum und Vernarbung herbeiführendes a 
Mittel. Dass sie noch immer behaupten, derselbe sei nicht giftig, beweist nur, dass . 
sie die einschlägige Literatur nur mangelhaft kennen. Die wilden Völker benutzen 
manche saponinhaltige Drogen als wurmwidrige Mittel. Vielleicht ist diese An- F 
wendung nicht. irrationell; doch fehlen einschlägige Versuche europäischer Aerzte 
darüber noch ganz. E 
Die Zahl der Pflanzen, in welchen Saponinsubstanzen gefunden worden. sind, | 
ist eine schon nach Hunderten zählende. Ich nenne. aus der Zahl derjenigen, 4 
welche in den letzten 10 Jahren als Saponinpflanzen Erwähnung gefunden haben, % 
zunächst fast alle Silenaceen, viele Sapindaceen, sowie folgende einzelne Pflanzen : 
Acacia procera Willd., Albiezia anthelminthica A. Brog., Arum italicum, 
Arum maculatum, Balanites africana, Bassta longifolia L., Camellia oleifera, 
Cam. Sasangua, Chenopodium mexicanum, Chionanthus virginica, Chlorogalum 
nomeridianum, Cyclamen europaeum, Cycl. persicum , Digitalis purpurea L., 
Entada scandens, Grindelia robusta, Grind. squarrosa, Helonias divica, 
Herniaria glabra, Ilicium antsatum, Leontice Leontopetalum, Leptandra 
virginica, Mimosa Saponaria, Muscari comosum, Nigella sativa, Polygala / 
Boykini, Pol. mexicana, Pol. Senega, Quillaja Saponaria, Smilax (viele Species), © 
Solanum saponaceum, Trillium nendulum, Xanthoxylum pentanome DC., x 
Yucca angustifolia, Yucca baccata. 1886 hat BERNARDIN eine Zusammen- S 
stellung von 40 saponinhaltigen Drogen veröffentlicht. Diese Pflanzen gehören 
den verschiedensten Familien und Ländern an. Genauer untersucht sind von den - 
in denselben enthaltenen Saponinsubstanzen auf Zusammensetzung und Wirkung, 5 
abgesehen von den Stoffen der Quillajarinde, eigentlich nur das Parillin, das x 
Melanthin2?2°) von GREENISH !?) und das Cyclamin. Ei 
Literatur: !) Kobert, Arch. f. exp. Pathol. u. Pharmakol. 1887, Bd. 23, pag. 233. — 
?) Stütz, Annalen der Chemie. 1885, Bd, 218, pag. 245. — °%) Schrader, Neues allge- N 
meines Journal der Chemie, herausgeg. von F. A. Gehlen. Bd, 8, pag. 548. — *%) Le Beuf, % 
Compt. rend. de l’Acad. d. sc. 1850, Vol. 31, pag. 652. — 5) Overbeck, Archiv der Pharm. 
2. Serie, Bd. 77, pag. 134. — °%) Bussy, Annales de Chimie et de Physique. 1832, Vol. 51, R 
pag. 390. — ’) Henry et Boutron-Charlard, Journ. de Pharm. et de Chimie. 1828, S 
Vol. 14, pag. 47. — ®%) Bolley, Annalen der Chemie. 1854, Bd. 90, pag. 211. — °% Chri- . 
stophsohn, Untersuchungen über das Saponin der Wurzel von Gypsophila Struthium, der i 
Wurzel von Saponaria officinalis , der Quillajarinde und der reifen Samen von Agrostemma 
Githago. Inaug.-Dissert. Dorpat 1874. — !°) Rochleder und seine Schüler, Wiener Akad. Sitzber. 
Bd. 45, pag. 7; Bd. 51, pag. 335; Bd. 56, pag. 97; Journ. f. prakt. Chem. Bd. 60, pag. 291 u. Bd. 102, 
pag. 98. — !!) Schiaparelli, Annali di Chim. appl. all Farm. ed Med. 1884, Vol. 77, pag. 65. — 
1?) Collier, Pharmac. Zeitung. 1879, Jahrg. 24, Nr. 94. — !) Crawfurd, Vierteljahrsschr., 
f. Pharmacie, Bd. 6, pag. 361. — **) Natanson, Russische Inaug.-Dissert. Petersburg 1867. — 
15) Flückiger, Archiv der Pharmacie. 1877, 3. Reihe, Bd. 10, pag. 532. — !%°) Schmiede- 
berg, Arch. f. exp. Pathol, und Pharmakol., 1875, Bd. 3, pag. 16. — 1) Barth und 
Herzig, Sitzungsberichte der kais. Akad. d. Wissensch. zu Wien. Math.-nat. Classe. April 
1889, Bd. 98, Abth. II. — *!®) Fr. Keppler, Berliner klinische Wochenschrift. 1878, Nr. 3% 
bis 34, pag. 475—411. — *) Henry G. Greenish, Pharmaceutical Journal. May 15 and | 
June 19, 1880; Febr. 18, 1882; May 12, 1883; April 26, 1884. — °) N. Tufanovw, | 
Arbeiten_des_pharmakolog. Inst. zu Dorpat. 1888, Bd. 1, pag. 100. Kobert. 
Sapota, Gattung der nach ihr benannten Familie, Gruppe der Chrysophylleae. 
Milchende Bäume mit elliptischen , beiderseits zugespitzten Blättern und grossen 
achselständigen, fünfzähligen Blüthen, deren Kelchsegmente zwei Wirtel bilden 
und deren Krone keine Nebenblattbildungen besitzt. 
Sapota Mülleri Bleck., in Guyana Bullytree genannt, ist die wich- 
tigste Stammpflanze der Balata (s. d. Bd. II, pag. 120). 
Sapota Achras Mill. (Achras Sapota L.) hat sechszählige Blüthen und 
wird als einzige Art der Gattung Achras L. (s. d., Bd. I, pay. 64) aufgestellt. 
<<»:
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.