TERPINEOL. — TERPINHYDRAT, 645
ur Mn Es scheint sich im ätherischen Oel von Zlettaria major, dem Ceylon-Carda-
ME. Cop, momenöl, fertig gebildet vorzufinden und kann durch Einwirkung von Säuren auf
Aa Terpentinöl oder Terpinhydrat erhalten werden.
l A .
Mn Zu seiner Darstellung kocht man 25 g Terpinhydrat mit 50 cem Phosphorsäure
von 1.12 spec. Gew. oder man lässt ein Gemisch von 1 Th. französischem Ter-
__ pentinöl, 1’/2 Th. 90procentigem Alkohol mit !/, Th. Schwefelsäure von 1.64 spec.
MR can Gew. 12 Tage stehen und fractionirt das Produet.
SE f Terpineol ist eine sehr dicke, angenehm hyacinthenähnlich riechende, optisch
m Licht inactive Flüssigkeit von 0.9357 spec. Gew. bei 20°.
AA Durch starke Abkühlung kann man es in Krystallen erhalten, welche in flüssiges
far. Terpineol gebracht, dasselbe auch bei gewöhnlicher Temperatur zum Erstarren
mad bringen. Es schmilzt bei 31—32°%, siedet. bei 215—218° und kann durch
Destillation mit Wasserdampf von den Terpenen getrennt werden, da es damit
zn viel schwerer flüchtig ist als die Terpene.
ürt z4- Terpineol steht in naher Beziehung zum Dipenten (s. Terpene), indem es
mit Salzsäure Dipentendichlorhydrat, mit überschüssigem Brom Dipententetrabromid
Waadt gibt und beim Erhitzen mit saurem Kaliumsulfat direct in Wasser und Dipenten
hält man Ute. zerfällt. Beim Kochen mit Phosphorsäure liefert es Cymol und Terpinolen, ver-
Obl 30 stark, dası dünnte kochende Schwefelsäure wandelt es in Terpinen um, beim Stehen mit ver-
dünnter Salzsäure nimmt es Wasser auf und geht in Terpinhydrat über. Terpineol
imweilen Terpin- bildet einen Hauptbestandtheil des Terpinols (s. d.). Benedikt.
| Änwirkung VE
iydrat), Ueber Terpinhydrat, Terpentinölcampher, C,7H,;(OH), + H, O, ist wahr-
ale Bro, scheinlich Dipentenylglycol:
"mag
mittel für Harz-
'arabinthinae, „HG
jemselben darge- ;
miltzt, ausserdem 2
id Terpinol, medi- „DR
Benedikt, A
a H-.
a6nöl, heisst der Terpinhydrat ist im Basilieumöl und Cardamomenöl aufgefunden worden. Es
atmen; 08 18 bildet sich bei längerem Stehen von wasserhaltigem Terpentinöl und beim Stehen
TO set. GEW. — von Terpineol mit verdünnter Salzsäure,
Zur Darstellung von Terpinhydrat lässt man verdünnte Salpetersäure auf ein
Gemisch von Alkohol und Terpentinöl einwirken.
HEMPEL lässt z. B. 8 Th. Terpentinöl, 2 Th. Alkohol und 2 Th. Salpetersäure
von 1.255 spec. Gew. in flachen Schalen stehen. Nach wenigen Tagen beginnt,
„a1 Tr besonders im Winter, die Ausscheidung von Terpinhydrat. Nach WALLACH neu-
a. tralisirt man die abgegossene Mutterlauge mit einem Alkali, wobei sich noch er-
hebliche Mengen von kKrystallisirtem Terpinhydrat ausscheiden. Die Krystalle
werden abgepresst und aus 95procentigem Alkohol umkrystallisirt.
Terpinhydrat krystallisirt in grossen, klaren, monoklinen Prismen, welche
bei 116—117° unter Aufschäumen und Sublimiren schmelzen. Bei der Destillation
entweicht zuerst Wasser, das zurückbleibende Terpin bildet eine harte, bei 102°
schmelzende, hygroskopische Masse, welche bei 258° siedet.
Terpinhydrat löst sich in 200 Th, kaltem und 22 Th. kochendem Wasser. Es
ist unlöslich in Petroleumäther, löslich in Alkohol und Aether.
Salzsäure verwandelt Terpinhydrat in Dipentendichlorhydrat. Durch Behandlung