Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

nn THALLIUM. — THAPSIA. 655 
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in and N 5 unter Abgabe von Sauerstoff. Beim Behandeln mit concentrirter heisser Schwefel- 
6 CS säure findet gleichfalls Sauerstoffentwickelung und Bildung von schwefelsaurem 
"Al Digg Oxydulsalz statt. Durch Salzsäure wird das Thalliumoxyd ohne Chlorentwicke- 
St sich leicht lung in 
‘4, Walch dag Thalliumcehlorid, T1Cl,, übergeführt. Dasselbe bildet sich auch beim vor- 
Mltsiur % sichtigen Krhitzen des Metalls oder Chlorürs in Chlorgas als weisse, in Wasser 
OT aus, An lösliche Verbindung. Beim stärkeren Erhitzen des Metalls im Chlorstrom oder 
der Talk ent beim Auflösen des Metalls in Königswasser, Abdampfen und Erhitzen der Masse 
"4 bis zum Schmelzen scheiden sich gelb gefärbte Krystallblättechen der Formel 
"3 Urydu vol T1C1, +3 'T1C1 ab, welche sich in Wasser nur schwer lösen. 
Wirkung. Das Thallium wirkt in seinen löslichen Salzen stark giftig und 
w soll nach den Untersuchungen von LAMY und STADION (Pharm. Centralbl. 1868, 54) 
1. Sohwetu. = selbst Arsen und Quecksilberchlorid an Giftigkeit übertreffen. Von KEiweissstoffen 
werden die Thalliumsalze nicht verändert. 
W Anwendung: LAMY hat (Dingl. Journ, 181, 76; ERDMANN’S Journ. 101, 319) 
ß, in Gläsern das Kali durch Thalliumoxydul ersetzt und auf diese Weise Glassorten 
mit grösserem Brechungsvermögen erzielt. Die letzteren sind für Edelsteinimita- 
tionen und für optische Zwecke angewendet worden. Der Brechungsexponent des 
Thalliumglases beträgt 1.71—1.965, der des Crownglases 1.534—1.544, der 
des Flintglases 1.639. Da Thalliumoxydulsalzlösungen durch Einwirkung von 
Km Ozon sogleich gebräunt werden, so hat BÖTTGER (ERDMANN’S Journ. 95, 311; 
FRESENIUS Zeitschr. 1870, pag. 74) ein mit Thalliumehlorürlösung getränktes 
© Papier als Ozonreagens empfohlen... H. Thome. 
8m Thallochlor wurde von KNor & SCHNEDERMANN eine aus dem Lichen Islan- 
dieus isolirte grünfärbende Substanz genannt. Nach TSCHIRCH findet es sich 
lediglich in den Gonidien und ist nichts anderes als Chlorophyll. 
x Thallophyten, Laubpflanzen, Lagerpflanzen, Hauptabtheilung der Crypto- 
gamae. Die hierher gehörigen Pflanzen — die Algen, Pilze und Flechten — 
a. lassen keine Differenzirung in Wurzel, Stamm und Blatt erkennen, wie sie bei 
den Phanerogamen, Gefässkryptogamen und Moosen auftritt Ihr gesammter Körper 
nn wird daher als Thallus (Thallom, Laub, Lager) bezeichnet. Sydow. 
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Thallus, Thallom, Laub, Lager, der meist laub- oder flächenartig aus- 
Malianoswr gebreitete Körper der Thallophyten. Derselbe zeigt keine deutliche Differenzirung 
ra N in Wurzel, Stamm und Blatt. Specielleres über den Bau des Thallus geben die 
Pr Artikel Lichenes, Bd. VI, pag. 289 und Museci, Bd. VII, pag. 163. 
n kin Erstarren . Ka 
sieh in weissen Thapsia. Gattung der Umbelliferae-Thapsieae. Enthält mehrjährige Kräuter 
mit fiederig zusammengesetzten Blättern, die vielstrahligen Dolden meist ohne 
FA n Hülle und die Hüllchen klein und wenigblätterig oder fehlend. Blüthen schmutzig- 
nd miher Körper weiss, gelblich oder purpurn. Kelch kleinzähnig oder undeutlich. Hauptrippen und 
nirdar ist. Beim mittlere Nebenrippen der Früchtchen fadenförmig, seitliche Nebenrippen breit ge- 
flügelt. Heimisch im Mittelmeergebiete, 
i Thapsia garganica L, Stengel kahl, aufrecht, bis 1m hoch, unterste Blätter 
eiförmig oder eilanzettlich, die späteren 3—7schnittig, endlich 2—3fach fieder- 
schnittig , Abschnitte oft 2—3spaltig, Stengelblätter auf den grossen, häutigen 
Scheiden fast sitzend. Dolden 10——20strahlig. Heimisch in Nordafrika und Süd- 
europa, vielleicht noch in Frankreich wild, 
Die starke, möhrenartige, aussen graue, innen weisse Wurzel fand besonders 
früher, aber hin und wieder auch noch jetzt (bei den Arabern heisst die Pflanze 
Bu-nefa, Vater der Gesundheit) pharmaceutische Verwendung als Radix Tur- 
pethi spurius. Sie enthält einen blasenziehenden Milchsaft, aus dem CANZONERI 
(1884) 3 Substanzen isolirte: einen in Blättehen krystallisirenden, stickstofffreien
	        
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