Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

650 THEBAIN. — THEE, 
Thebain, C,,H,, NO;. Das Alkaloid wurde im Jahre 1835 von THIBOUMERY 
im Opium entdeckt und wird nach HEssE in.der in Bd. VII, pag. 513, unter 
Opiumalkaloide beschriebenen Weise isolirt. 
Es bildet glänzende Blättehen oder Prismen, welche bei 193° schmelzen, in 
Wasser unlöslich, schwer in Aether, leichter in Alkohol, Amylalkohol, Benzol 
und Chloroform löslich sind. In concentrirter Schwefelsäure löst sich das Thebain 
mit blutrotfher Farbe; Chlorwasser und Ammoniak geben rothbraune Färbung. N 
Das salzsaure Thebain, C,,H,;, NO;, HC1 + H,O, bildet grosse rhom- ; 
bische Prismen von gelber Farbe, welche sich beim Sättigen einer alkoholischen a 
Thebainlösung mit Salzsäuregas ausscheiden. Die wässerigen Lösungen färben sich | 
in der Wärme gelb. a 
Das saure weinsaure Thebain, C,, H,, NOs, C,H; 0; + H; O, bildet in N: 
Wasser schwer lösliche prismatische Krystalle. | 
Durch Behandlung mit verdünnter Schwefelsäure oder Salzsäure werden aus W 
dem Thebain zwei diesem isomere amorphe Basen, das Thebenin und das / 
Thebatiein, gebildet. m 
Thebenin, C,H, NO;. Die amorphe Base ist in Wasser, Aether, Benzol Sn 
und Ammoniak unlöslich, schwer löslich in siedendem Weingeist, auch in Kali- 5 
lauge, aus welcher Lösung Chlorammon die Base wieder fällt. In concentrirter . 
Schwefelsäure löst sich das Thebenin mit schön blauer Farbe. | 
Thebaiein fällt aus der heissen Lösung des Thebains in concentrirter Salzsäure Ü 
bei der Uebersättigung mit Ammoniak als amorpher, gelber Niederschlag aus; es E 
ist schwer löslich in Alkohol, unlöslich in Wasser, Aether, Benzol und Ammoniak, . 
Schwefelsäure löst das Thebaiein mit dunkelblauer, concentrirte Salpetersäure 5 
mit dunkelrother Farbe. H. Beckurts. 5 
Theca, s. Moosbüchse, Bd. VII, pag. 166. 
Theden’s Schuss- oder Wundwasser, s. Mixtura vulneraria acida, N 
Bd. VII, pag. 102, ı 
Thee (Chinesischer, Russischer, Karawanen-, Kaiserthee, Folia Theae) be- SO 
steht aus den gerösteten und gerollten Blättern des Theestrauches N 
(Thea) und ist gleich dem Kaffee und Tabak ein universelles Genussmittel von art 
hervorragendster Bedeutung geworden, dessen Kenntniss und Werthschätzung wir va 
vorzugsweise den Chinesen verdanken. Wenn auch China nicht die Heimat der Win 
Pflanze ist, seine Stellung als erstes Theeculturland hat ihm kein zweites Land As 
streitig machen können, wie denn auch die Chinesen zum Anbau und zum Ver- fe 
ständniss der Vorzüge und Güte des Thees wohl die grösste Eignung zu besitzen TOM 
scheinen. Blt 
Das chinesische Theegebiet liegt zwischen dem 25. und 38° n, B. und begreift Seite 
das Berg- und Hügelland der Küstengegenden, und zwar die Provinzen Kiangsi, aber 
Hupe im Süden, Kuantung, Fukian, Tschekiang im Südosten. Der An- 7 
bau concentrirt sich besonders um die Städte Fu-tscheu, Klu-tscheu, Ning-pho und { 
Schao-hing. dir 
Nennenswerther Theeanbau wird ausserdem noch in Japan, Ceylon und 
Vorderindien und auf Java betrieben. In Japan wird der Theestrauch bis 0 
zum 43° n. B. und besonders auf den drei südlichen Inseln cultivirt;. der beste 
Thee wächst in Uji, Daigo und Togano. Ü 
Auf Ceylon sind über 2700 Aeres mit Theesträuchern bepflanzt und seit der 
Blattkrankheit ist manche Kaffeeplantage in eine Theepflanzung umgewandelt 
worden. Auf dem indischen Festlande sind namentlich die Vorberge des Himalaya 
vom Brahmaputra bis zum Indus (Darjeeling- und Terrai-Thee) bis über 2000 m 
hoch Stätten der Theestrauchecultur. Auf Java, wohin REINHARDT im Jahre 1828 
den Theestrauch gebracht hat, finden sich ähnliche Verhältnisse vor, wie in Ceylon, 
der Anbau des Theestrauches wird ebenfalls auf Höhen bis 1600m verlegt. 
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