Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

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ie Wände diesen Zweck dadurch noch besonders gut erreichen, dass ihre Verbreiterung durch 
Astbildung insbesondere an den Enden aufzutreten pflegt. Solche auffällige 
Selereiden finden sich auch in den Blättern anderer Pflanzen vor, z.B. in der 
nächst verwandten Camellia japonica, in Proteaceen-Blättern (Hakea nitida ete.), 
in den Blättern von Olea europaea, OÖ. emarginata, O0. fragrans, Fagraea 
obovata und F. auriculata (DE BARY, Vegetationsorgane, pag. 137), in dem Blatte 
von Garrya Fremontii (J. MOELLER, Pharm. Centralh. 1884, pag. 405). Aber 
trotzdem sind diese Selereiden die werthvollsten Leiter für die mikroskopische 
Theeuntersuchung, da die Blätter der oben angeführten Pflanzen (mit Ausnahme der in 
Japan verwendeten C’amellia japonica nach JUNKER VON LANGEGG) erwiesener- 
maassen niemals zur Theefälschung verwendet worden sind und die als Fälschungs- 
mittel in Gebrauch kommenden Blätter von Idioblasten gänzlich frei sind. 
Die Idioblasten stehen immer einzeln, sind in jungen Blättern noch wenig 
entwickelt, in älteren dagegen durch ihre Form und ihre stark verdickten, nicht 
geschichteten und mit sehr zarten Poren versehenen Wände, die durch Anilin- 
sulfat nur schwach gelb gefärbt werden, sehr auffällig. 
Die Oberhaut der Blattunterseite (Fig. 122B u. 121 ep) setzt sich aus 
Epidermiszellen zusammen, die denen der Oberseitenepidermis ähnlich, aber grösser 
sind. Dazwischen sind zahlreiche Spaltöffnungen und an jugendlichen Blättern 
auch Haare eingeschaltet. Die Spaltöffnungsapparate (sp) ‚sind breitelliptisch, die 
halbmondförmigen Zellen stets mit Inhalt versehen. Die Haare (h), von welchen 
die jugendlichen Blätter an der Unterseite eine silbergraue Färbung erhalten, be- 
Ca sitzen ebenfalls eine sehr charakteristische Ausbildung: Die Basis derselben ist 
AT häufig zwiebelförmig angeschwollen und dringt etwas in das Schwammparenchym 
ıchön entwiekelte hinein; alle Haare biegen unmittelbar nach ihrer Erhebung über der Oberhaut 
a“ rechtwinkelig ab und erscheinen daher der Blattlamina anliegend; sie sind 
AAN, Di ziemlich gleichmässig conisch zugespitzt, einzellig, derbwandig, das Lumen ist mit 
x 08 Ma einem feinkörnigen Inhalt angefüllt. 
2 Zur mikroskopischen Untersuchung einer Theeprobe. ist die Anfertigung von 
Querschnitten (zwischen Korkstücken) wohl zu empfehlen, aber nicht unbedingt 
nöthig; gewöhnlich genügen sogenannte Quetschpräparate (s. d. Bd. VIII, 
pag. 480), um alle wichtigen Gewebeelemente, namentlich die Idioblasten und 
die Haare zur Anschauung zu bringen. Die Epidermis der Oberseite ist an den 
daran haftenden Palissadenzellen (Fig. 122 4) und dem Mangel an Spaltöffauungen, 
die der Unterseite an den Haaren, Spaltöffanungen und anhaftenden sternförmigen 
oder unregelmässigen Schwammparenchymzellen leicht zu erkennen; in starker Kali- 
lauge werden die Wände der Oberhautzellen der Unterseite häufig durch Quellung 
so verändert, dass man nur zarte hin- und hergewundene Linien auffindet (die 
Mittellamellen), während die Schliesszellen und die Haare ihre scharfen Contouren 
behalten; in den Quetschpräparaten findet man zahlreiche Idioblasten, an denen 
Parenchymzellen beider Mesophyllschichten angelagert sind, ferner vereinzelte und 
zu kleinen Gruppen noch vereinigte Schwamm- und Palissadenparenchymzellen 
deren Inhalt (von schwarzen Theesorten) bräunlichgelb und krümlig aussieht und 
stark contrahirt erscheint, während die farblosen, sich aber scharf abhebenden 
Wände wie zarte Blasen den Inhalt umhüllen; in manchen sieht man als Inhalt 
Krystalldrusen. (Ueber die Mikrochemie des Thees, s, ZIPPERER, Ber. ü. d. 7. 
Vers. d. fr. Ver. bayr. Vert. Würzburg 1889.) | 
ner GET Die chemische Zusammensetzung der Theesorten ist Gegenstand zahl- 
ME reicher Untersuchungen gewesen und die oft bedeutende Verschiedenheit, welche 
die chemischen Analysen ergaben, haben ihren Grund nicht allein in der Ver- 
Dicke Aneebsei2eD- schiedenheit der Abstammung, des Alters und der Zubereitung der einzelnen Sorten, 
; Diese sondern wohl auch in den Methoden der Untersuchung. 
AL ul Als der werthvollste Inhaltskörper ist das Coffein(Thein, s. Bd. II, pag. 200) 
ae We anzusehen. Nach TH. MaAys (Drugg. Cire. 1886 ; Zeitschr. d. allg. öst, Apotheker-Ver. 
Ai bahn Und 
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