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auf den Theingehalt einer Theesorte die Erntezeit an und für sich und das etwaige
Vorhandensein alter Blätter. Es wird daher auch begreiflich, warum die Chinesen
als die besten "Theekenner so grossen Werth auf die Erntezeit und auf die Sorg-
falt bei der Sortirung legen.
PECKOLT hat auch andere Theile der Theepflanze auf ihren Theingehalt ge-
prüft und sehr erhebliche. Mengen der Base gefunden. In den Zweigen waren
0.749, in den Samen (nach KELLNER 0.0) 2.045 (frisch) und 1.058 (trocken),
in den Fruchtschalen 2.045, in den Wurzeln 0.121 (frisch) bis 0.244 Procent
(trocken) enthalten, . Die Blüthen erwiesen sich dagegen frei. von Thein, Warum
ein Theeinfusum beim Erkalten trüb wird, erklärt sich aus der Unlöslichkeit des
an Gerbsäure. gebundenen. Theins in kaltem Wasser.‘
m Nebst dem Thein ist noch der Gehalt an ätherischem Oel (0.6 —0.79),
; U an Gerbsäure (8—24 Procent) und der ihr verwandten Boheasäure und an
ALL Proteinstof fen (15—30- Procent) von Bedeutung; Letztere sind zum Theil
N } On in Wasser löslich (Legumin nach EDER). i
Aka tür Der Gesammtgehalt des Thees an Extraetivstoffen, die man ‚mittelst einer
© Mischung von 3 Th. Aether und 1 Th; absolutem Alkohol gewonnen hat, heisst
Theekraft (G. MARTIN). D. HOOPER’ meint, dass‘ die Gerbsäure der wichtigste
Factor für die Bestimmung der Theekraft sei; die an Gerbsänre reichsten Thee-
sorten seien auch die geschätztesten.
Ueber die in Wasser löslichen Stoffe haben Könıe, SLATER, EDER u. A. ausführ-
liche Mittheilungen gebracht. Von gutem Thee gehen durchschnittlich 33 Procent
in Lösung über. Davon sind im Mittel 1.35 Then, 9.5 sonstige Stickstoffsub-
stanzen, 11.5 Gerbsäure, 7.95 sonstige stickstofffreie Stoffe und 3.5 Procent
Asche vorhanden,
Die Gesammtanalyse des Theeblattes weist nach Könic folgende Mengen auf:
) Procent
| Wasser: , 3, . 11.49
% N-Substanz. ‚ , PP 21.22
(86 Coliein.;. .., „" 1.35
; Aetherisches Oel Pr 0.67
as Fett, Chlorophyll und Wachs 3.62
ee Gummi und Dextrin . , * 7.13
3 Gerbsäure , ,. "FF 12,30
2 N-freie Stoffe ,‚ Fa 16.75
an Mengen Codein, Holzfaser , , 20.30
Jagegen, dass beim Asche. 5.11
ut, ae N R. WARINGTON liess den Theingehalt unberücksichtigt und wies besonders auf
187, N, AM den Aschengehäalt hin, der für echten -Thee 6.5 in maximo beträgt, während die
Ya NTAMÄm gefälschten Theeproben 11—45 Procent Asche lieferten,
nen Tele In zwei japanischen und einer chinesischen Sorte fand derselbe Autor:
et ag, 370) Hiki-cha Sen-cha_ chin. Thee
% En ab” Procent
Kin an, Soren! Wasser ...... m 6.74 6.1 8.22
„Alter ab un In Wasser löslich... . 43.26 52.55 36.50
Tannin . . 2.50 12,41 13.19
Cellulose, .“, A LL.2 {1.7
Asche E ) 6.53 6.1 5,26
© Stickstoff 5.79 6.38 3.18
Vergleicht man weiters die sehr ausführlichen Analysen von EDER, PECKOLT
und CLARK,„, so erscheinen dieselben wenig geeignet, uns zu einem Urtheil über
die Güte des Thees zu berechtigen,
CHEF