Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

Ad THERMOCHEMIE. 679 
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"R „Open N Durch dieses Prineip wird festgestellt, dass die einem chemischen Vorgange ‚ent- 
Mier Vieder sprechende „Wärmeentwickelung stets dieselbe ist, ob der Vorgang auf einmal 
tung Trlafi oder in beliebig vielen und beliebig getrennten Abtheilungen verläuft, Im Verein 
MR und anf der mit dem von LAVOISIFR und LAPLACE deductiv abgeleiteten Prineip, nach welchem 
ul, IX, Dee, 5 zur Zersetzung einer Verbindung in ihre Bestandtheile ebensoviel Wärme ver- 
«© Radikale, Der braucht, als bei ihrer Bildung aus letzteren erzeugt wird, bildet die Constanz der 
äigkeit. ie Wärmesummen die Grundlage der Thermochemie. Das von Hess aufgestellte 
7, pag 045 % Prineip beseitigt alle Schwierigkeiten, welche sich in Bezug auf die Berechnungen 
von chemischen Wärmewirkungen gezeigt hatten, und ermöglicht die Berechnung 
M, IX, par 40) von Werthen, welche der direeten Messung unzugänglich sind. Beide Prineipien 
beorie ah noch sind, seitdem die Wärme als eine Bewegung erkannt, und der Begriff der 
Aörer, von der chemischen Energie sich entwickelt hat, ganz selbstverständliche Folgerungen der 
3 Sich die ale mechanischen Wärmetheorie, welche aber bewusst zuerst 1869 von JULIUS 
At aller den ün THOMSEN auf thermochemische Verhältnisse angewandt wurde. THOMSEN , dessen 
A alt die {in Arbeiten in einem vierbändigen Werke (Thermochem, Untersuchungen 1882—1886, 
dad ini Leipzig) zusammengestellt sind, hat die wichtigsten chemischen Vorgänge, wie 
Walter Z. B. Salzbildung , Oxydation, Reduction, Verbrennung und Bildung zahlreicher 
4 ) organischer Körper thermochemisch studirt. Der gleichen Aufgabe in demselben 
we Umfange hat sich BERTHELOT seit 1875 unterzogen, und zeigen beide nach ver- 
schiedenen Methoden ausgeführte Methoden einen grossen Grad der Ueberein- 
stimmung. 
Zum Messen der Wärmeerscheinungen lässt man bestimmte Gewichtsmengen 
von Substanzen in sorgfältig hergestellten Gefässen, Kalorimetern, so auf 
einander einwirken, dass sämmtliche entwickelte oder‘ absorbirte Wärme gemessen 
werden kann. Die Wärmeeinheit oder Kalorie (K) ist diejenige Wärmemenge, 
erlaea. BEIM, welche nothwendig ist, um die Temperatur eines Grammes Wasser um 1° zu 
erhöhen. Das Resultat der thermochemischen Untersuchung wird auf diejenige 
Anzahl von Grämmen bezogen, welche den Atomgewichten oder Molekularge- 
wichten der Substanzen entspricht. Die Bildung des Wassers aus Wasserstoff und 
Sauerstoff wird z. B. durch die folgende Gleichung ausgedrückt: H, O0 =— 68360K. 
« der Radix Pim- Diese Gleichung besagt, dass die Wärme, welche bei der Vereinigung von 2g 
Wasserstoff mit 16 gg Sauerstoff entwickelt wird, 68360 Kalorien beträgt. Nament- 
in lich Messungen der Wärme, welche bei der Bildung einer Verbindung auftritt, 
ann sind in grosser Anzahl ausgeführt worden. Diese lässt sich nicht immer direct 
M Manaplen den bestimmen, wie z. B. die Bildungswärme des Sumpfgases, CH. Um in: solchen 
yo a Fällen zum Ziele zu gelangen, misst man die Wärmemengen, welche durch Ver- 
I& besondere wirk- brennung der in dem Sumpfgase enthaltenen Mengen Kohlenstoff und Wasser- 
„Mengen oder nur B 0 (CO;) — 96960 K ch 
un. Die Spnkrato- stoff erzeugt werden, und addirt diese: 2 (H,O) = 136720 K’ woraus sich, ‚die 
fe Atikal Heil Verbrennungswärme der Bestandtheile eines Moleküls Sumpfgas = 233680 KB. 
Ag. 57) ergibt. Bestimmt man die Verbrennungswärme des Sumpfgases selbst, so erhält 
ı, Kasemann. man eine kleinere Zahl, nämlich 211930 K, und zwar bezeichnet die Differenz 
49550: die der beiden Werthe 233680— 211930, also 21750 K die durch Trennung des 
Kohlenstoffs und Wasserstoffs absorbirte Wärmemenge, welche nach den schon 
vet d angeführten Sätzen gleich der bei der Bildung des Sumpfgases aus Kohlenstoff 
Yatriansal er und Wasserstoff erzeugten Wärmemenge ist; daher ist die Bildungswärme des 
a AL Sumpfgases = 21750 K. 
Die thermochemischen Studien sind ohne Zweifel für die Chemie nützlich ge- 
gingen, welche wesen und werden es auch in Zukunft sein, wenn auch bislang die mit denselben 
sind ein Mass erreichten Resultate zur Erklärung der chemischen Erscheinungen nur eine 
anderungen. AS untergeordnete Bedeutung haben. — Des Näheren muss auf die Thermo- 
1340 auf Grund chemischen Untersuchungen von JULIUS TAOMSEN und auf das Lehrbuch 
yirmesummen der allgemeinen. Chemie_von, W. OsTwALD. Leipzig 1885, verwiesen 
Würmetheorie werden. H. Beckurts. 
ur. kennen lehrte,
	        
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