60 SAPROPHYTEN. — SARCINA,
lebenden Neottia und Monotropa) sind Saprophyten. Da sie, ähnlich den auf
lebenden Wirthen vegetirenden Parasiten (Bd. VII, pag. 676) die bereits
vom Substrate assimilirten Nährstoffe aufsaugen , entbehren sie des Chlorophylls. fer
Viele saprophytische Pilze rufen theils durch ihren Vegetationsprocess, theils durch alle
die hierbei ausgeschiedenen Stoffe eigenthümliche Zersetzungserscheinungen im den
Substrate hervor, von denen Fäulniss und Gährung die bekanntesten sind nu
(s. Bd. IV, pag. 236 u. 456). zu
Sapucaju-Nüsse sind. die Samen der im tropischen Südamerika heimischen
Lecythis Ollaria L. (Myrtaceae). Sie sind pflaumengross, längsfurchig , braun ; 4
ihre ölreichen Cotyledonen sind wohlschmeckend. Fr
Saraca, Gattung der Vaesalpiniaceae. Immergrüne indische Holzgewächse
mit paarig gefiederten Blättern und end- oder achselständigen Inflorescenzen. Der Je
fleischige, trichterige Kelch ist von zwei Deckblättern gestützt, Corolle fehlt, meist Die
8 Staubgefässe. Die Hülse ist aufgetrieben, säbelförmig, mit schwieligen Nähten, DM
4—8samig. ki
Saraca indica L. (Jonesia Asoca Rırıb.) hat 3—5jochige Blätter und el
grosse prachtvoll rothe, wohlriechende Blüthen in Doldentrauben. Die Hülsen sind eV
bis 25cm lang, die Samen kastaniengross. In der Rinde will ABBOTT (Bot. Gaz, an
1887) Hämatoxylin gefunden haben.
‚ Sarcina nennt man diejenige Gruppe der Spaltpilze, die sich durch Theilung
nach allen drei Dimensionen des Raumes vermehren, es entstehen auf diese Weise 1"
Packete von mindestens acht Zellen, die geschnürten Waarenballen ausserordent-
lich ähneln.
Fig, 9,
- E eG 5er S 220 € ı
RL
& 6 >
un br
da a
En A / L
Gesammtbild des Erbrochenen. « Muskelfaser; d weisse Blutzellen; c c’ Plattenepithelien; ce‘ Cylinder-
epithelien; d Amylumkörperchen; e Fettkugeln; / Sarcina ventriculi; g Hefepilze; * Komma-Baecillen
ähnliche Formen; © verschiedene Mikroorganismen als Bacillen und Coccen; k Fettnadeln, dazwischen
Bindegewebe aus der Nahrung stammend; ! Pflanzenzelle (v. Jaksch).
Am bekanntesten ist die von GOODSIR im Mageninhalt des Menschen und der
Thiere entdeckte Sarcına ventriculı, Magensareine, die neuerdings von FALKENHEIM
in den gewöhnlichen Nährböden gezüchtet worden ist. Sie kommt meist dann im
Erbrochenen zu Gesicht, wenn Gährungsprocesse im gesunden Mageninhalt vor
sich gegangen sind. Dieselbe besteht aus farblosen oder leicht gebräunten, runden
oder ovalen Zellen von 2.5 v. Grösse, welche sich zu je 8 zu kleinen Würfeln
und grösseren Packeten zusammenlagern. Eine besondere Bedeutung ist nach den
bisherigen Forschungen dieser Sareine nicht beizumessen.
Ausserdem kennt man eine gelbe, eine weisse und eine orange Sareine, welche
in der Luft zu finden sind und auf geeignetem Nährboden gelb-, weiss- oder
orangegefärbte Colonien bilden. Becker.