Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

682 TERMOELEMENTE. — THERMOKAUSTIK, 
motorische Kraft einer solchen Säule von sechzig Elementen ist grösser als die 
eines BUNSEN-Elementes, der Widerstand etwas grösser als ein Ohm. | 
Eine mannigfache Anwendung haben die Thermoelemente zur Temperaturbe- i 
stimmung gewonnen, die sich auf die Proportionalität der elektromotorischen Kraft 
mit der Temperaturdifferenz der Löthstellen gründet. Das einfachste Element dieser 
Art entsteht durch Aneinanderlöthen zweier gleichlanger Eisen- und Neusilber- 
drähte, die an den freien Enden mit Kupferdrähten in Verbindung stehen, Dabei 
kann das Element an der Löthstelle die Form einer Nadel, welche man in den 
auf seine Temperatur zu untersuchenden Körper hineinsticht, oder einer Spirale, 
welche man um ihn herumwickelt, u. dergl. besitzen. Fig. 128 zeigt ein solches 
Thermoelement, bei welchem ein Eisendraht @ und ein damit verlötheter Neu- 
silber- oder Platindraht & durch einen Kork in ein mit Alkohol! gefülltes Glasröhrchen 
gehen, wo sie sich mit zwei, durch den anderen Verschlusskork reichenden Kupfer- 
drähten, den Zuleitungen zum Galvanometer, vereinigen. In den Alkohol kann 
eventuell ein Thermometer eingetaucht werden. Beim Gebrauch verbindet man 
die Enden des Kupferdrahtes mit den Klemmen eines Galvanometers, bringt die 
der 
Fig. 128 
n 
+ 
eine Löthstelle an den zu untersuchenden Ort und hält die beiden anderen Löthstellen, . 
z. B. durch Eis, auf constanter Temperatur. Die Stärke des Stromes, der vom 
Galvanometer angezeigt und gemessen wird, ist dann der Temperatur der 
Löthstelle proportional. Der Proportionalitätsfaetor , mit dem man die Galvano- 
meterangaben ınultiplieiren muss, um die Temperaturdifferenz an den Löthstellen 
des Thermoelementes zu bekommen, geht schon aus einer einzigen Beobachtung 
hervor, bei welcher die Temperaturdifferenz einerseits mit Hilfe des Thermometers, 
andererseits durch den Strom des Thermoelementes gemessen wurde. Der Vortheil 
dieser Methode der Temperaturbestimmung ist in dem Umstand zu suchen, dass 
dem zu prüfenden Körper durch das Anlegen des Elementes nur eine ausser- | 
ordentlich geringe Wärmemenge entzogen wird, und dass man die Löthstelle des i 
Thermoelementes an Orte bringen kann, die mit einem Thermometer nicht zu er- © 
reichen wären. Pifsch. 
Thermokaustik (F£oun, Wärme, xxim, verbrennen) bedeutet die Aetzung 
mittelst hoher Wärmegrade. Sie wird angewendet, um Krankheitsherde zu zer- . 
stören, wozu auch die Entfernung von wuchernden Gewebspartien zu rechnen 
ist. und um auf kurze und energische Weise Blutungen zu stillen. In früherer
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.