/ THERMOMETER. — THERMOMETRIE. 687
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Brücke dient (s. Widerstand). Zwei Drahtrollen I und II werden in der
aus der Fig. 132 ersichtlichen Weise mit einem Galvanometer 7, einem ausge-
spannten Draht 4 B und einer Batterie Z/ verbunden. Der eine Endpunkt D des
Galvanometerzweiges lässt sich längs des Drahtes 4 B verschieben und erhält
eine solche Stellung zwischen 4 und B, dass bei gleicher Temperatur der beiden
Sl Rollen kein Strom im Galvanometer angezeigt wird. Sobald aber die Temperatur
der einen Rolle sich ändert, muss man sofort eine Verschiebung des Contaetes D
vornehmen, um wieder die Brücke U D stromlos zu erhalten. Aus dem jeweiligen
N Verhältniss 4 D zu D B lässt sich dann ein Schluss auf das Widerstandsverhältniss
Le der Rollen und auch auf ihre Temperaturdifferenz ziehen. Statt durch Verschiebung
; des Contaetes /) die Stromlosigkeit der Brücke € D zu erzielen, kann man den-
aus selben Zweck durch entsprechende Temperaturänderung der Rolle II erreichen,
OaMexen wobei dann die unmittelbar zu bestimmende Temperatur dieser Rolle auch jene
der Rolle I ist. Im Thermometer von SABINE wurde der Umstand benutzt, dass
der Widerstand eines Neusilberdrahtes sich bedeutend weniger mit der Temperatur
ändert als der des Kupferdrahtes. Bei dem genannten Instrument ist die Rolle I
mm im. 132, Ti>. 138
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dung aus Kupferdraht, II aus Neusilberdraht, und jede gleichzeitige Erwärmung oder
dines das Instr- Abkühlung beider Rollen, die bei bestimmter Temperatur, z. B. 0°, gleichen Wider-
stand zeigen, bewirkt sofort eine Aenderung des Widerstandsverhältnisses, also
uliehen: Set nat einen Strom in der Brücke CD, der wieder durch Verschiebung des Contactes XD
ladırr dass beseitigt wird. Eine sehr interessante Modification dieser Sorte von Instrumenten
ja A . ist das Bolometer von LANGLEY, das bei der Bestimmung der Wärmever-
las Gas und erhöht hältnisse im Sonnenspectrum gerade in jüngster Zeit grosse Bedeutung gewonnen
9 Queeksilbers be- hat. An Stelle der Rolle I und II treten beim Bolometer zwei ausserordentlich feine
Platindrähte 4“ A‘ und B“ B‘ (s. Fig. 133), die eben wegen ihres geringen Durch-
len Verfahren und messers einen sehr bedeutenden Widerstand aufweisen, dem gegenüber der Wider-
ne nieht als selbet- stand der kupfernen Verbindungsdrähte, wie 4‘ B“, A‘ 4A, B’ B, nicht in Betracht
hriehen oder unter kommt. Bei der Untersuchung des Speetrums befindet sich der eine Draht, z. B.
alt A’ A“ vor dem Schirm, auf dem man das Spectrum objeetiv darstellt, der
tar, & Therme andere B‘ B“, geschützt vor Bestrahlung, hinter demselben. Der Draht 4’ 4”,
ara Tammerataren, der geschwärzt ist, um möglichst viel Wärme aufzunehmen und möglichst wenig
na. 177 zu refleetiren, wird parallel zu sich selbst und den Linien im Spectrum ver-
jama: Beselle. schoben, so dass sich je nach der Bestrahlung sein Widerstand mehr oder weniger
w. . ändert, woraus dann in der schon angegebenen Weise ein Schluss auf die Tempe-
3 je u raturverhältnisse gezogen werden kann. Pitsch.
ungen der Artikel Thermometrie ( Heoun, Wärme, w&To0v, Maass) ist die Lehre von der Messung
N der Körperwärme (s. d. Bd. VI, pag. 23). Sie hat sich erst. in den letzten
M Jahrzehnten zu hoher Bedeutung emporgeschwungen und ist jetzt eines der
wichtigsten Hilfsmittel in der Hand des Arztes. Ihre Resultate sind so bestimmte
und präcise, dass sie unmittelbar verwerthet werden und die Grundlage für objective