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Man der Brennhaare der Urtieaceen kennen, und welche den fraglichen Organen ihren
M Namen und den mit derartigen Organen ausgestatteten Seeanemonen den Namen
. Seenesseln verschafft haben. In der Abtheilung der Stachelhäuter und Würmer
. sind Thiere mit besonderen Giftapparaten nicht nachgewiesen. Auch die Weich-
Toy thiere, von denen die ältere Giftlehre den im Mittelmeere häufigen Seehasen,
1. Aplysia depilans L., wegen des purpurfarbigen Saftes, den er bei Berührung
RAN Mad N von sich gibt, und ‚wegen seines ausserordentlichen Gestankes als äusserst giftig
ler ertrh. r betrachtet, haben keine Giftorgane. In der verschi« densten Weise erscheinen solche
A ia in ‚der Abtheilung der Gliederfüsser, und zwar bei Insecten, Tausendfüssen und
© a Wr Spinnen, während die Classe der Krebse keine eigentlichen Giftthiere einschliesst,
; ne sondern höchstens Zersetzungsgifte (Garneelengift) produeirt. Bei den Tausend-
Te in füssen (s. Bd. IV, pag. 206) liegen die Giftdrüsen an den Beisswerkzeugen, bei
P Pnne Mir den Arachnoideen ist ihr Sitz verschieden, insofern sie bei den eigentlichen Spinnen
“MER _yer- und bei den Walzenspinnen (Solzfugae), vorausgesetzt, dass überhaupt der Biss
N verschiedener, in Asien und Südrussland einheimi-cher Arten der Gattungen Sol-
Verlags eine paga und Galeodes, z, B. des sehr gefürchteten Bychorcho, G. araneoides Pallas,
lithieren: unter der Russen, wirklich giftig ist, in der Nähe der Beisswerkzeuge liegen, während
% Nachgewiesen, bei den Secorpionen ein gewaltiger Stachelapparat am Hintertheile vorhanden ist.
gensehaften be Wie bei den Spinnen sind die Giftdrüsen auch bei den Milben am vorderen
ulm den anf das Körperende angebracht, doch sind überhaupt solche nur bei den mit klauenförmigen
Bet, dass ie Kieferfühlern versehenen Erdmilben, von denen eine als Bete rouge bezeichnete
00 jm Kr südamerikanische Art und die als Grasmilbe, Leptius autumnalıs, bezeichnete
am Larve einer oder mehrerer europäischer Arten zu Hantentzündungen häufig Anlass gibt,
nachgewiesen, Eine grössere Verbreitung giftproducirender Organe in der Abtheilung
der Milben findet sich besonders bei solchen mit stechenden Kieferfühlern, wie
Fk Zi bei den Zecken, Räudemilben u. a. m. Bei den Hexapoden (Insecten) ist die Lage
der Giftdrüsen ebenfalls in den einzelnen Ordnungen abweichend, Am Hinterende
befinden sie sich bei den Hautflüglern (Hymenoptera), zu welchen die bekanntesten,
mit Giftstachel ausgerüsteten Inseeten (Biene , Wespe, Hummel, Hornisse) neben einer
; Unzahl ähnlich bewaffneter Gallwespen, die empfindlich stechen können, und neben
weder. Drie üen Ameisen, bei denen, soweit es sich um europäische Arten handelt , kein Gift-
WE stachel vorhanden ist, gehören. Bei den Halbflügleru (Hemüiptera) sitzen die Gift-
Pa drüsen in der Nähe des mehrgliederigen, zum Saugen und Stechen eingerichteten
m 186 für die Can- Schnabels , mittelst dessen einzelne Wasserwanzen, z. B. die sogenannte Scorpion-
lige andere Genera wasserwanze, Nepa cinerea L., und die Schwimmwanze, Naucoris cimicotdes L.,
m Larven einiger recht empfindliche Stiche austheilen können, die, wie das ja auch von den Stichen
finder mu den der Bettwanze bekannt ist, zu intensiver Anschwellung führen können. Ebenso bei
n; Raupen: einzelner den Zweiflüglern (Diptera), unter denen übrigens nur die Tsetse(s. d.) besondere
x. Barpyan yinula Bedeutung hat. In der Classe der Lepidoptera kommt angeblich ein giftiges Haut-
altat ist auch das drüsensecret vor, jedoch nicht bei den völlig entwickelten Thieren, sondern nur
MI, pag- 158) In bei den Raupen verschiedener Schmetterlinge, namentlich aus der Familie der
heilen vorhanden, Bombyeiden, unter denen die Processionsraupe, die Raupe von Cnetocampa pro-
den im der Leber, cessionea Steph. die bekannteste ist, und welche sämmtlich durch ihre mit dem
Seeret imprägnirten Haare zu Entzündung von Haut und Schleimhäuten, mit denen
ja Gift allgemein sie in Berührung kommen, Veranlassung geben können. Unter den Classen der
4m in der Nähe Wirbelthiere fehlen Giftapparate völlig bei Säugethieren und Vögeln. Am zahl-
) reichsten finden sich dieselben in bekannter Weise in der Classe der Reptilien
in bei den Giftschlangen (Bd. IV, pag. 628). Bei verschiedenen Amphibien
ap par 8’ (Salamander , Triton, Kröte, auch beim gewöhnlichen Frosch) finden sich Haut-
dan drüsen mit giftigem Secrete, jedoch ohne einen Apparat, der das Gift als Ver-
ae theidigungswaffe benutzen liesse. Unter den Fischen zeigen nur das sogenannte
= a Petermännchen und einige verwandte Arten einen Giftapparat am Kiemendeckel und
N an einzelnen Flossen (s. Bd. IV, pag. 372).
„ie er mensch
N inwirkung