Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

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mit Ammoniak ab, weil das Behandeln mit Wasser nur bis zu einer gewissen 
Grenze gehen kann. Die Löslichkeit des Thiols in Wasser nimmt nämlich mit der 
Abnahme der freien Säure zu; es würden also grosse Verluste an Thiol entstehen, 
würde man das Waschen mit Wasser allzuweit fortsetzen. Es ist jedoch auch 
möglich, die freie Säure auf die Weise fortzuschaffen , dass man aus der wässe- 
rigen Lösung das Thiol mit Kochsalz abscheidet. In diesem Falle bleiben die 
Präparate mit Kochsalz, in ersterem Fall mit Ammoniumsulfat verunreinigt. Der 
; Firma J. D. RIEDEL ist jedoch neuerdings ein bisher nicht bekannt gegebenes 
Verfahren geschützt worden, welches gestattet , nicht nur die verunreinigenden 
en Salze, sondern auch das anhängende eigenthümliche Riechprineip aus den Thiol- 
% and gefinden präparaten zu beseitigen. 
1. weder In Das Thiol wird ferner von den noch anhängenden, nicht sulfurirten gesättigten 
jeteitete Papa. Kohlenwasserstoffen durch geeignete Lösungsmittel befreit, nach Abscheidung der 
18, sonder dan verunreinigenden Salze die wässerige Lösung des Thiols filtrirt und entweder zu 
% Beim Beige einem dünnen Extract oder zu festem Thiol abgedampft. 
Schwefel in die Das Thiolum liquidum enthält gegen 40 Procent Thiol und bildet ein klares, 
Oder Büssigen dünnflüssiges Extract, welches sich in Wasser klar löst, in Alkohol und Aether 
Aättigten und un. nur zum Theil und gut in glycerinhaltigem Wasser. Aus wässeriger Lösung wird 
Theil derselben es gefällt durch Natronlauge, durch verdünnte Säuren, durch Metallsalze und 
ıwefeltan. Kohlen- zeigt in physikalisch-chemischer Beziehung durchweg die grösste Aehnlichkeit mit 
ten Kollenwagser- dem Ichthyol. 
& Alkabol, ae Während nun das letztere die Salze eines ausgesprochen sauren Körpers ‚ der 
1 Ge Schwei sogenannten Ichthyolsulfonsäure, darstellt, wird bei der Darstellung des 
n qualoger Weir Thiols heute das grösste Gewicht auf die Bildung neutral reagirender Körper ge- 
ng eoneentrirtar legt. Das Thiolöl ist ein in Wasser unlöslicher Körper, das Thiol, also das durch 
Cohlenwasserstoft- Einwirkung concentrirter Schwefelsäure erhaltene Product, löst sich sehr gut und 
insiehtlich ihres leicht darin. Die Veränderungen, welche die Schwefelsäure hier bewirkt hat, 
‚ie urösste Ueber sind bisher nicht hinlänglich studirt worden. Nach Analogie der Einwirkung der- 
nit: dan Nanen selben auf andere organische Körper lässt sich die Bildung von Sulfonsäuren 
m Datentiren: Die erwarten, es ist jedoch anzunehmen, dass dies beim Thiol nicht der Fall ist. 
‚utden und brinet Nach einer Ansicht findet bei Einwirkung der Schwefelsäure zwar eine Sulfonisirung, 
«ieer Form: als aber gleichzeitig eine Anhydridbildung statt; es scheint jedoch nicht unmöglich 
m yulterat. und zu sein, dass die Schwefelsäure die Bildung von Polymerisationen veranlasst. 
Positive Beweise für diese Ansicht sind allerdings nicht vorhanden. Man kann 
ınile: oder Gas: vorderhand das Thiol also nur als ein Gemenge verschiedener Kohlenwasserstoff- 
00 zen. De sulfide bezeichnen, welche durch Schwefelsäure in den löslichen Zustand über- 
Denen ul geführt sind. Der wissenschaftlichen Ergründung der Frage könnte man nur dann 
m ] | näher treten, wenn man einen in seinen Eigenschaften und seinem Verhalten völlig 
«CEREITIE Bl bekannten, ungesättigten Kohlenwasserstoff auf die angegebene Weise sulfuriren 
v Menge Ka und sodann sulfonisiren könnte. Es liessen sich so an der Hand der Analyse 
ei. ent B die verschiedenen Einwirkungen besser verfolgen und die Endpunkte hinsichtlich 
yufelänre 92T ihrer Zusammensetzung genau bestimmen. ‚So lange es jedoch nicht möglich ist, 
das Tall 9 einen solchen ungesättigten Kohlenwasserstoff in grossem Maassstabe zu gedachtem 
„CM eine JM Zwecke zur Verfügung zu erhalten, werden die Bestandtheile des Thiols nicht 
„wie möglieh Ca constant und wohl schwerlich chemisch bestimmbar sein. Für die therapeutische Wir- 
y. Verwendet MAN kung kommt es darauf auch gar nicht an. Es genügt hier zu wissen, dass eine 
Fa 6 del Schwefelwirkung , und zwar in Form löslicher Kohlenwasserstoffsulfide , vorliegt. 
erhalten, wm Das Gleiche ist beim Ichthyol der Fall. 
eitung: des 1 Dass beim Thiol in der That ein von verunreinigenden Salzen und von riechen- 
ind en den Körpern nahezu freies Gemisch verschiedener Kohlenwasserstoffsulfide vorliegt, 
zieh 8 Me lässt sich durch die chemische Prüfung leicht feststellen. Wird die wässerige 
yaser der 208 Lösung des Thiols mit Salpetersäure ausgefällt, so darf sich das Filtrat auf Zu- 
„it mit N satz von Silbernitrat nicht trüben (Chlor), auf Zusatz von Baryumnitrat nur 
gab Ant 
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