THLASPI. — THON. 713
Thlaspi, Gattung der nach ihr benannten Unterfam. der Cruciferae. Kräuter
mit grundständiger Blattrosette, kleinen Blüthen mit ziemlich gleich gestalteten
Blumen- und Kelchblättern, und seitlich stark zusammengedrückten , fast kreis-
runden und an der Spitze ausgerandeten Schötchen , deren Klappen kahnförmig
und in deren Fächern die Samen 2- bis mehrreihig sind. Cotyledonen flach.
Hate tt Die Arten sind bedeuntungslos ; Thlaspi Bursa pastoris L. ist synonym mit
- Worlen De der zu den Lepidineen gehörigen Capsella Bursa pastorıs Moench.
Adern Skgetur, Thoho ist Matico (Bd. VI, pag. 569).
Thomas’ Brandwundenwasser ist eine Lösung von 2'Th. Alaun in
100 Th. Wasser, mit 1 Th. Mixtura oleoso-balsamica versetzt.
Thomasschlacke, von dem vielfach angewendeten Entphosphorungsverfahren
nach THOMAS abstammende Schlacke, findet wegen ihres Phosphorsäuregehaltes
in Form eines höchst feinen Mehles Verwendung als Düngemittel, s. Bd. III,
pag. 546. — Thomasstahl heisst der nach dem THOMAS-GILCHRIST-Process
Halsvinedt. ‘s. Bd, III, pag. 623) gewonnene Stahl.
(YWrOXlsanerstofl Thompson’s Seifenpulver ist eine Mischung von Seifenpulver und zer-
Anfach-Schwefe). fallener Soda (s. Bd. IX, pag. 212).
Thomsen’sche Krankheit, Myotonia congenita, ist eine sehr seltene und
erst in der neuesten Zeit erkannte Erkrankung der willkürlichen Muskeln , in
deren Folge sie eine gewisse Steifigkeit und krampfhafte Unnachgiebigkeit gegen
ı Kürwirkne von beabsichtigte Bewegungen zeigen. Die Krankheit ist meist angeboren und gilt für
unheilbar.
Fu Thon ist als ein wasserhaltiges Aluminiumsilicat von unbestimmter Zusammen-
fa setzung aufzufassen, zu dessen Bildung die grossen strueturlosen Gebirgsmassen
a ‚Granit- und Porphyrgesteine), welche in der Hauptsache aus Feldspat, Glimmer
und Quarz bestehen, das Material hergegeben haben. Die Feldspatgesteine (Ortho-
klas, Albit) werden unter dem Einfluss von Wasser, Kohlensäure und Temperatur-
gen verhältnissen derart zersetzt, dass das in ihnen enthaltene Alkalisilicat theils als
solches weg- und den Vegetabilien als Nährstoff zugeführt wird, theils unter
Abscheidung von Kieselsäure in Carbonat verwandelt und ebenfalls dem gleichen
ir Zwecke nutzbar gemacht wird, während das unlösliche Thonerdesilicat zurückbleibt.
Dieser Process wird unterstützt durch oxydirende und reducirende Wirkungen
mancherlei Art, wodurch auch Nebenstoffe, wie Kalk, Eisenoxyd, Manganoxydul
u. a. m., in löslicher Form fortgeführt werden.
Den ganzen Vorgang bezeichnet man mit dem Ausdrucke „Verwittern“.
Die beim Verwittern sich geltend machenden mechanischen Einwirkungen, wie
vn Springen durch Frost und Hitze, Reibung und Abschleifung der Massen beim
ale. TOO de Fortbewegen, bedingen den Grad der Feinheit des Thones; die mehr oder weniger
at ne en n vollständige Wegführung aller Fremdkörper (Sand, Schluff, Erdcarbonate, Eisen-
a Bam: © oxyd, Schwefeleisen u. s. w.) bedingen seine Reinheit. Der reinste Thon, welcher
stets am Orte seiner Entstehung abgelagert gefunden wird, ist der Pfeifenthon
ne Pe oder Kaolin; nur die fortgeschwemmten, nicht völlig yerwitterten oder auf’s Neue
est, 00ET Nun verunreinigten Thonarten werden als Thone im engeren Sinne bezeichnet.
eh nn Das spec. Gew. des bei 100° getrockneten Thones ist 2.44—2.48. Reiner
Thon ist von weisser Farbe, alle übrigen Thone sind mehr oder weniger ge-
anf nn färbt. Der Thon bildet im trockenen Zustande eine zerreibliche Masse von ver-
zangwindt. schieden dichtem Gefüge (Korn), klebt an der Zunge und entwickelt beim An-
‚Mn hauchen einen eigenthümliechen Geruch. Die Thone besitzen im hohen Grade die
Eigenschaft, Wasser (aber auch Salzlösungen, Oele und Fettlösungen) einzusaugen
Real-Encyclopädie der ges, Pharmacie. IX,
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