Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

68 SARSAPARILLA. — SARSAPARILLENGIFTE. 
von Honduras übereinstimmen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass diese Sorte 8 
von Smilax officinalis abstammt. — In neuerer Zeit hat man Sarsaparille auf © 
Jamaica selbst gebaut. Die hier gewonnene Wurzel ist sehr mehlreich, würde also on 
der Abtheilung 4 angehören. — Von der früher in der Literatur aufgeführten n 
„Jamaica-Sarsaparille des deutschen Handels“ nimmt FLÜCKIGER an, dass sie mit £ 
der Sarsa von Guatemala identisch sei. Gegenwärtig ist die Jamaicasorte in Eng- ui 
land bevorzugt (Fig. 12). PO 
5. Ostmexicanische, Veracruz-, Tampiceo-Sarsaparille. Wird aus den Be 
mexicanischen Küstenländern am Golf über Tampico, Tuxpan und Vera-Cruz aus- 
geführt. Besteht aus tief gefurchten, strohigen Wurzeln von roth- oder graubrauner u 
Farbe, die aber häufig durch anhängende Erde verdeckt ist. Die Rinde ist zer- N 
brechlich und fehlt häufig auf ganzen Strecken. Die Zellen der äusseren Endodermis £ 
sind radial gestreckt und an den Aussen- und Seitenwänden stark verdickt, die 
der inneren Endodermis sind ebenfalls radial gestreckt und centripetal verdickt. 
Die Rinde ist stark geschrumpft, das in ihr enthaltene Stärkemehl verkleistert. 
Sie kommt mit Wurzelstöcken und Stengelresten in den Handel und ist nicht 
selten verschimmelt. Sie ist verhältnissmässig reich an Harz. Als Stammpflanze 
gilt Smilax medica. | 
6. Sarsaparille von Guayaquil. Kommt aus dem Thal von Alausi, mit Rhizomen % 
und Stengelresten vermengt. Die Wurzeln haben zahlreiche Fasern. Die Rinde ist fin 
gefurcht, ziemlich arm an Amylum. Auf dem Querschnitt ist die Rinde gelb. En 
Die Sarsaparilla ist geruchlos, sie schmeckt erst schleimig, dann Kratzend. N 
Sie enthält eine geringe Menge eines dem Saponin verwandten Stoffes, das nn 
Parillin. Der von PALOTTA mit diesem Namen und von BERZELIUS als Smilacin 7 
(s. d.) bezeichnete Körper, sowie THUBEUF’S Salseparin und BATKA’S a 
Parillin sind nach FLÜCKIGER unreines Parillin. PEREIRA fand eine geringe 
Menge Oel. MARQUIS fand in verschiedenen Sorten 8—12 Procent Feuchtigkeit, 
5—14 Procent wässeriges Extraet, 0.54—1.78 Procent Smilacin (in einem Falle ; 
5.12 Procent), spirituöses Extract 2.6— 10.1 Procent, Schleim 2—8 Procent, 
Stärke 4—4.5 Procent. Bei diesen Angaben ist die sehr geringe Stärkemenge 
auffallend; sie stehen auch in Widerspruch mit anderen Angaben, nach denen 
ungefähr 0.03 Procent flüchtiges Oel, 2.5 Procent bitteres scharfes Harz, 52 Pro- A 
cent Stärkemehl, 8.5 Procent extractive Stoffe, 26 Procent Holzfaser, 1.0 bis Ri 
1.9 Procent Smilacin gefunden sind. ) 
Besonders beliebt, ja von den deutschen Pharmakopöen allein zugelassen ist die | 
Hondurassorte, es ist aber nicht unwahrscheinlich, dass gerade sie, als die stärke- 
reichste, relativ am ärmsten an wirksamen Bestandtheilen ist, und dass die Veracruz- a 
sorte, die am wenigsten geschätzt ist, vielleicht die beste ist, worauf auch das {a 
reichliche Vorkommen von gelbem Harz in letzterer hindeutet. 
Die Sarsaparille geniesst einen alten Ruf als Heilmittel (s. Sarsaparillen- vr 
gifte), doch ist derselbe sehr im Abnehmen, Man verwendet sie am liebsten N 
als Abkochung (Bd. III, pag. 520) oder auch als Extraet. N 
Als Verfälschungen werden angegeben: Das Rhizoum von Aralia nudt- a 
caulis L. (Bd. I, pag. 554), die Wurzel von Hemidesmus indicus RE. Br. 
(Bd. VII, pag. 363). ' 
Literatur: Flückiger und Hanbury, Pharmacographia. — Flückiger, Pharma- " 
cognosie. — Meyer, Arch. d. Pharm. 1881. — Vandercalme, Histoire des Sarsaparilles. 
1870. Hartwich, 
Sarsaparilla germanica ist Rhizoma Caricis (s. d., Bd. II, pag. 558). | 
Sarsaparilla indica ist die Wurzel von Hemidesmus indicus (s. Nunnary, ; 
Bd. VII, pag. 3638). 
Sarsaparillengifte. Gewöhnlich findet sich in Büchern die Angabe, die 
Wirksamkeit der Sarsaparille beruhe auf dem Parillin, Pariglin oder
	        
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